Kaputte Suppe
Kaputte Suppe
14. Dezember 2010
von Lena, Freya
Ø 4,5 Sterne
Freya Jahrgang 1994 Redaktion Lübeck
hat 4 Sterne vergeben

Seit Jack fort ist, ist alles anders.

Vor zwei Jahren ist Rowans großer Bruder ertrunken und seit dem muss die Sechzehnjährige sich um alles in der Familie kümmern. 

Der Vater, der einfach abgehauen ist. 

Die Mutter, die sich in ihrem Zimmer einschließt und niemanden mehr sehen will. 

Die kleine Schwester Storma, die Jack nie richtig kennengelernt hat.

Doch eines Tages ändert sich alles. Rowan  steht in der Schlange im Supermarkt, als ein Junge ihr ein Fotonegativ  gibt und behauptet, es würde ihr gehören. Sie ist sich so sicher, dass  es nicht ihr gehört.
Doch als sie das Foto entwickelt, entdeckt sie das Unglaubliche: Es ist Jack, der ausgelassen in die Kamera grinst.

„Mir gehörte es nicht.
 Ich hatte es nicht fallen gelassen ,auch wenn der Junge, der hinter mir  in der Schlange stand, das behauptete. Es war ein Fotonegativ, mehr  nicht, völlig zerkratzt und zerknittert. Und selbst das konnte ich kaum  erkennen, weil er es mit Zeigefinger und Daumen größtenteils verdeckte.  Er hielt es mir entgegen, als würde er die Welt so lange anhalten, bis  ich es endlich nahm, und als hätte er nichts anderes zu tun, als zu  warten.“

Kaputte Suppe ist ein Buch der Gegensätze. Leise und doch stark,  genauso wie Rowan, weise, ohne altklug zu sein und traurig, ohne das  Glück zu vergessen.
Jenny Valentine erzählt meisterhaft eine lebensnahe Geschichte mit einer  ungewöhnlichen Sprachkraft. Rowan, Storma, Jake, die Mutter und alle  anderen Personen, die auftauchen sind liebevoll skizziert und entwickeln  im Laufe des Buches ein Eigenleben. Man vergisst fast, dass man liest  sondern glaubt sich selbst mit in der Geschichte zu befinden.

Diese Mischung macht das Buch zu etwas ganz Besonderem, etwas, das berührt und bezaubert, das nachdenken lässt.
Eine Geschichte, die so alltäglich und real und doch so ungewöhnlich erscheint.

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hat 5 Sterne vergeben

In Kaputte Suppe von Jenny Valentine erzählt ein 16-jähriges Mädchen  namens Rowan, wie es passiert, dass ihr Leben zur Kaputten Suppe wurde.  Ihre Familie ist an dem Tod ihres 18-jährigen Bruders Jack zerbrochen,  ihr Vater ist weggezogen und ihre Mutter kommt nicht mehr aus dem Bett,  als hätte sie vergessen, dass sie noch zwei Töchter hat. Somit kümmert  sich Rowan allein um ihre kleine Schwester Stroma. Tag ein, Tag aus. Die  ganze Familie lebt in Trauer, doch als Rowan ein Negativ von einem  fremden Jungen in die Hand gedrückt bekommt, auf dem eindeutig das Bild  ihres Bruders erkennbar ist, ändert sich alles. Sie lernt Bee kennen,  die scheinbar ihren Bruder kennt. Langsam kommt sie hinter seinen Tod  und lernt loszulassen.

Die Stimmung ist einfach rührend, man fühlt im laufe des Buches  großes Mitleid mit Rowan und die Spannung, den Tod von Jack aufzuklären,  lässt einen immer weiter lesen. Besonders deutlich wird Rowans große  Einsamkeit, wenn sie jeden Tag in Jacks leeres Zimmer geht und sich alte  Fotos anguckt. Sie erlebt Dinge, die man mit 16 Jahren noch lange nicht  erleben sollte.
Du wachst auf und erkennst: Was du für die Welt gehalten hast, war immer nur das, was sich in deinem Kopf abspielte.

Kaputte Suppe ist ein absolut lesenswertes Buch, es hat mich  begeistert, denn mich hat es ernsthaft zum Nachdenken gebracht. Die  Geschichte ist eigentlich leicht, doch die Einsamkeit und Trauer ist so  gut beschreiben, dass sie einen geradezu erschlägt und es wird in keiner  Zeile langweilig.

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