Spiegelschatten
Spiegelschatten
13. Mai 2013
von Carolin
4 Sterne
Carolin Jahrgang 1994 Redaktion Lübeck
hat 4 Sterne vergeben

Für die junge Journalistin Romy ist der Tag, an dem diese Geschichte beginnt einer, wie jeder andere. Sie hat einige Termine für die Redaktion der Zeitung, in der sie ihre Ausbildung macht, aber sonst passiert in ihrem Leben nichts besonderes. Doch dann erfährt sie von mehreren Morden in der Schwulen- und Lesbenszene von Köln.

Als sie beginnt zu ermitteln, muss sie Verbindungen zu sich selber ziehen, denn alle Opfer stammen auf die eine oder andere Weise aus dem Umfeld ihres Zwillingsbruder Björn.
Mehr und mehr macht sie sich Sorgen um ihn und als Björn dann auch noch eine Drohung von dem Mörder bekommt muss er und damit auch Romy eine Entscheidung treffen: Fliehen sie oder stellen sie sich der Gefahr?

Dieses Buch ist wie auch die andern Thriller von Monika Feth flüssig geschrieben und angenehm zu lesen. Schon von der ersten Seite an weckt die Autorin die Neugierde des Lesers und lädt zum weiterlesen ein. Die sehr realistischen Charaktere wachsen dem Leser wirklich sehr ans Herz, denn trotz der konsequenten Handlung erfährt man immer wieder etwas aus ihrem Alltag und kann sich so gut in ihre Situation hineinfühlen. Durch die vielen unterschiedlichen Perspektiven wird dieser Thriller niemals langweilig und es fällt schwer, ihn wieder aus der Hand zu legen. Zum einen gibt es eine klassisch erzählte Handlung zum anderen aber auch in einigen Abschnitten nur die Gedanken eines Unbekannten oder Romys Einträge in ihr Schmuddelbuch, wie ein Tagebuch, nur nicht so sortiert.

Anders als bei den vorangegangenen Bänden ist hier nicht sofort klar, wer der Täter ist, was eine völlig andere Spannung erzeugt, weil die Angst um die Charaktere noch drängender ist. Denn hinter jeder der Figuren, die man beim Lesen kennenlernt, könnte sich der Mörder verbergen. Besonders habe ich den „Wow-Moment“ am Ende des Buches genossen, die eine Szene, in der alle Details und Andeutungen plötzlich einen Sinn ergeben.

Dezent, aber dennoch auf eine wunderschöne Weise hat die Autorin einige Figuren aus den Jette-Thrillern auch in diesem Buch eingebaut. Obwohl sie im „falschen“ Buch sind, wirken sie so selbstverständlich, dass man noch einmal begreift, wie tief die Welt, in der diese Bücher spielen, eigentlich reicht.
Die Opfer sind in diesem Buch nicht nur bedauernswerte Nebencharaktere, sondern man nimmt an ihrem Alltag teil. So bekommen auch sie eine Persönlichkeit für den Leser und ihr Tod traf mich deshalb um so tiefer.

Insgesamt gesehen waren die anderen Thriller von Monika Feth zwar besser. Dennoch ist dieses Buch absolut empfehlenswert, weil man als Leser ohne Mühe eine starke Beziehung zu den Figuren aufbauen kann.

Carolin Lindow

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