Tempus
Tempus
15. Januar 2013
von Fee
3 Sterne
Fee Jahrgang 1993 Redaktion Lübeck
hat 3 Sterne vergeben

Das Glück ist ein flüchtiger Geselle. Es lässt sich nicht lange festhalten.

Es fällt schwer, zu akzeptieren, dass der Mensch, den man am  meisten liebt, einen verlassen hat. Man bleibt allein zurück-  verzweifelt und verloren. Die Erde steht plötzlich still, um einen herum  nur Abgrund. Der Sturz in die Tiefe ist unvermeidbar. Ein kurzes  Nachgeben und man beginnt zu fallen, immer schneller und immer tiefer.  Trotzdem will der Sturz kein Ende nehmen. Wie lange wird es dauern, bis  man endlich unten aufschlägt? Um für alle Ewigkeit zerschmettert liegen  zu bleiben oder um sich ganz langsam wieder an den Aufstieg zu machen?  Die Zeit wird es zeigen. Die Zeit.

Ewige Liebe. Das schwört Elina ihrem Freund Harry in der  Afrikanischen Steppe unwissend von ihrer unmittelbaren Abreise nach  Schweden. Denn Kenia ist ihren Eltern  politisch zu unsicher geworden.
Das Leben in Helsingborg stellt sich als die Hölle auf Erden für Elina  dar. Allein die Briefe von Harry zaubern ihr ein Lächeln aufs Gesicht  bis sie erfährt, dass dieser sie hintergangen hat. Elina findet keine  Freunde an der neuen Schule und wird sogar gemobbt und ausgeschlossen.  Sie fühlt sich zunehmend einsamer und unglücklicher.
An ihrem Geburtstag bietet sich Elina eine unerwartete Möglichkeit dem  Alltag ein wenig zu entfliehen. Ihre Eltern laden sie zu einer Reise  nach Rom ein.
Als ihr Vater zu einem Ärztekongress muss, hat sie endlich Zeit alleine  durch die Stadt zu streifen, doch aufgrund ihrer auffallend  blonden  Haare wird sie von einem aufdringlichen Italiener verfolgt. Als sie sich  hinter einem Baum versteckt, findet sie sich plötzlich im antiken Rom  kurz vor der Machtübernahme Julius Cäsars wieder.  Dort wird sie  Gefangen genommen und in das Haus des Senators Lucius gebracht. Sie  gerät in eine verzwickte Situation, in der sie den Senatorensohn Marcius  ärztlich versorgen muss und bleibt vorerst dort. Der geheimnisvolle  Junge mit den Steppenaugen weckt ihre Aufmerksamkeit. Ist er der Junge,  dessen übersinnliche Anwesenheit sie in Schweden immer gespürt hat? Und  wird Elina je wieder zurück nachhause kehren und was würde dann aus ihr  und Marcius werden?

Zu Beginn von Tempus wird der Leser direkt ins Geschehen eingeführt.  Er erfährt wie Elina leidet. Mobbingattacken, das Fremdgehen ihres  Freundes, und der Umzug von Kenia nach Schweden setzen ihr stark zu und  das Leid, das ihr widerfährt ist kaum zu ertragen.  Als all das seinen  Höhepunkt nimmt, beginnt die Geschichte jedoch einen anderen Lauf zu  nehmen. Elina reist nach Rom und erlebt eine Zeitreise, auf der sie sich  verliebt, eine gute Freundin findet und endlich glücklich zu sein  scheint, wenn sie nicht in einem anderen Zeitalter feststecken würde.
Für mich war es zunächst so als wäre Tempus zwei Geschichten, die sich  in Schweden bzw. Rom abspielen, aber nicht unbedingt etwas miteinander  zu tun haben. Maud Schwarz schafft eine sehr detaillierte Rahmenhandlung  zu Elinas Lebensumständen, obwohl ich erwartet hatte, dass die  Zeitreise den Hauptinhalt der Geschichte darstellt. Erst im letzten  Kapitel wird eröffnet warum Elinas Vorgeschichte so bedeutend ist, denn  alle Handlungsstränge laufen hier zusammen. Elinas Geschichte endet mit  einem Knall, der mich nachdenklich und mit einer Flut aus  verschiedensten Emotionen zurückgelassen hat.
Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn der Schwerpunkt der Romans  mehr auf die Zeitreise gesetzt wäre und die Liebesgeschichte mehr Raum  bekommen hätte. Trotzdem hat Maud Schwarz mit Tempus souverän eine gute  Balance zwischen ernsten Themen der Realität und glücklichen Momenten in  einer anderen Welt geschaffen. Schlussendlich ist Liebe und die  Erinnerung alles was bleibt, war mein letzter Gedanke als ich das Buch  zugeklappt habe.

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