Tote Maus für Papas Leben
Tote Maus für Papas Leben
20. Juli 2010
von Freya
3 Sterne
Freya Jahrgang 1994 Redaktion Lübeck
hat 3 Sterne vergeben

Kikis Vater zieht in den Krieg. Jedoch nicht als Soldat, nein, sondern als Arzt um den Menschen zu helfen. Er verreist oft, und jedes Mal, wenn er fährt, hat Kiki unheimliche Angst, dass ihm etwas zustoßen könnte. Ihre Mutter versucht sie zu beruhigen und erklärt ihr, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Vater sterben könnte, nicht sehr hoch sei. Aber Kiki ist immer noch besorgt und überlegt sich eine waghalsige Theorie:

„Nun musste ich erst mal über Wahrscheinlichkeiten nachdenken, die man größer oder kleiner machen konnte. Ich dachte an Johnnys Vater. Den einzigen toten Vater, den ich kannte. Ich kannte außerdem noch drei Kinder mit einer toten Katze, zwei Kinder mit einem toten Hund und ein Kind mit einer toten Maus. (…) Ich kannte niemanden mit einem toten Hund und einem toten Vater. Ein toter Hund und ein toter Vater kamen so gut wie gar nicht vor. Meine Mutter würde so etwas eine kleine Wahrscheinlichkeit nennen. Noch unwahrscheinlicher war jemand mit einer toten Maus, einem toten Hund und einem toten Vater.“

Marjolijn Hof geht auf eine sehr einfühlsame und ungewöhnliche Art auf ein bitteres Thema zu. Tote Maus für Papas Leben ist leicht und zart geschrieben, und doch wirkt es lange nach.
Der einzige Makel findet sich jedoch leider bei der Hauptperson. Ihre Gedanken und Gefühle passen mal eher zu einer ernsthaften Dreizehnjährigen, dann wiederum scheint eine deutlich jüngere Person zu erzählen. Das macht die Hauptperson Kiki zu einem etwas unfesten, unsteten Charakter.
Und trotzdem – reinlesen lohnt sich auf jeden Fall.

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