We All Fall Down
We All Fall Down
01. Oktober 2010
von Freya, Bona
Ø 4 Sterne
Freya Jahrgang 1994 Redaktion Lübeck
hat 4 Sterne vergeben

Es ist der 11. September 2001. Im Rahmen eines Schulprojektes begleitet Will seinen Vater mit auf die Arbeit nach New York. Einen Tag lang soll er seinem Vater bei seinen Geschäften im World Trade Center über die Schulter schauen. Will ist fasziniert von den zwei Türmen, ihrer unglaublichen Höhe und den vielen, vielen Menschen, die in dem Gebäude arbeiten. Doch der 11. September soll ein Tag werden wie kein anderer. Denn plötzlich passiert etwas Unglaubliches. Will beobachtet, wie ein Flugzeug geradewegs in den Nordturm rast. Und dann kommt ein zweites.

Ausschnitt aus We All Fall Down:
Mit einem Mal bebte das ganze Gebäude, und ich taumelte zur Seite und prallte gegen die Wand. Das Geräusch von zerspringendem Glas war zu hören, und die großen Eingangstüren zum Büro meines Vaters gingen zu Bruch, zerplatzten in tausend Einzelteile. Deckenplatten fielen herunter, genau vor unsere Füße. Mit weit aufgerissenen Augen und Mund starrte ich meinen Vater an. Der geschockte und verängstigte Ausdruck jagt mir einen Schauer über den Rücken. (…) Wir standen da, und ich konnte spüren, wie sich das Gebäude sanft vor und zurück bewegte. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, aber in Wirklichkeit vergingen nicht mehr als zehn Sekunden, bevor es wieder zum Stillstand kam.

Leider beinhaltet die Geschichte viel zu viele Fakten. Der Leser wird geradezu bombardiert mit überflüssigen Informationen über das World Trade Center. Höhe, Treppenanzahl, Büros … Irgendwann wird das einem eindeutig zu viel. Wer jedoch durchhält, den erwartet ein packender und spannender Mittelteil voller Dramatik. Mit Beklemmung und Angst liest man von dem Abendteuer von Will und seinem Vater, das so mitreißend ist, das man bald selbst das Gefühl hat, sich selbst in der beklemmenden Enge der Betontreppenhäuser zu befinden, umschlossen von Hitze, Rauch und Hoffnungslosigkeit. Leider muss man jedoch sagen, dass das Ende relativ rosig und süßlich ausfällt. Dieser rosarote Zuckerguss passt überhaupt nicht zum Rest der Geschichte und gibt dem ganzen kein rundes Ende.

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Bona Jahrgang 1993 Redaktion Lübeck
hat 4 Sterne vergeben

Was wäre, wenn du in New York wärst?
Was wäre, wenn du am nächsten Tag ein berufsorientierendes Praktikum hättest?
Was wäre, wenn du dafür deinen Vater zu seiner Arbeit begleiten würdest?
Was wäre, wenn er im World Trade Center arbeitet?
Was wäre, wenn es der 11. September 2001 wäre?

Will steigt früh am Morgen todmüde zu seinem Vater ins Auto. Am liebsten würde er vorgeben, krank zu sein, damit er nicht mit ihm zu seiner Arbeit fahren muss. Denn eigentlich interessiert ihn das gar nicht und das Verhältnis mit seinem Vater ist auch nicht gerade das Beste, weil dieser kaum zu Hause ist. Doch er bleibt trotz aller Bedenken sitzen und das verändert sein Leben für immer. Denn an diesem Tag wird das World Trade Center von Terroristen angegriffen und Will und sein Vater sind mittendrinne…

Ich stieß mich von der Wand ab und bemühte mich, zu meinem Vater hinüberzugehen. Meine Knie waren ganz weich, und ich hielt mich mit der Hand an der Wand fest, um das Gleichgewicht wiederzufinden. Nein … halt … es waren nicht meine Beine, die zitterten … das ganze Gebäude schwankte hin und her! Das Licht flackerte, verblasste und ging dann wieder an.
„Dad … was … was ist passiert? Was geht da vor?“
Er sah verängstigt aus. Mein Vater sah sonst nie verängstigt aus. Er war immer die Ruhe selbst, besonnen und Herr der Lage. Ich bekam noch mehr Angst, als ich sah, dass auch er Angst hatte.

Ein absolut bewegendes und erschütterndes Buch. Es kommt einem vor, als sei man direkt am Ort des Geschehens, als würde man selber durch den Rauch an den Flammen und zerstörten Räumen vorbeigehen. Das Ausmaß des schrecklichen Ereignisses wird einem noch deutlicher vor Augen geführt und Eric Walters erzählt äußerst überzeugend und packend von der Zerstörung des World Trade Centers.

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