Adventskalender 2020
1. Dezember
Jetzt geht’s los, jetzt geht’s los, jetzt geht’s los…
...mit unserem Adventskalender! Und wer weiß, vielleicht waren das auch die Worte, mit denen darauf hingefiebert wurde, dass die Blaue Seite das erste Mal online ging. Das war am 8. Mai 2009, also vor über elf Jahren, und damit lange vor der Zeit unserer jetzigen Redaktion. Es ist immer ein bisschen traurig, ziemlich interessant und ganz schön staunenswert, unsere ehemaligen Redakteure anzusehen. Traurig, weil sie nicht mehr dabei sind. Dafür haben aber bestimmt die meisten von ihnen neue Leute gefunden, die jetzt das Glück haben, mit ihnen an tollen Projekten zu arbeiten. Interessant, weil es immer ein Blick in die Vergangenheit ist. Die Blaue Seite hat sich im Laufe der Jahre verändert: Vom Stil der Rezensionen über die Internetseite selbst bis zum Wichtigsten, der Redaktion. Jede “Generation” hat irgendwie ihr eigenes Flair und das ist einfach fantastisch zu sehen. Außerdem entdeckt man immer wieder neue Rezensionen und Interviews, die man noch nicht gelesen hat. Und es ist staunenswert, den Weg zu sehen, den die Blaue Seite gekommen ist und die Menschen, die die Blaue Seite waren und auch immer Teil davon sein werden. Elf Jahre sind über die Hälfte der Lebenszeit von jedem einzelnen von uns und damit eine ganz schön lange Zeit. Wir hoffen, dass es nochmal so lang und viel länger sein wird. Und was für ein Glück wir doch haben. Mit den Bücherpiraten, die uns all das ermöglichen, den Ehemaligen, die diese Seite gemacht haben, und auch damit, dass Rezensionen nicht gammeln! Buchtipps und auch -warnungen sind immer gut. Als Beispiele hier die beiden ältesten Rezensionen der Blauen Seite überhaupt, vom 26. Dezember 2008: “Engel+Joe” von Kai Hermann, rezensiert von Nathalie, und “Sag nicht, ich liebe dich” von Corien Botman, rezensiert von Sören.
2. Dezember
Internationaler Tag der Modelleisenbahn
Woran denkt ihr, wenn ihr an Modelleisenbahn denkt? Wie ihr damit spielt oder gespielt habt? Sheldon Cooper aus “The Big Bang Theory” als sehr großen Fan der kleinen Züge? Oder einfach an die echte Bahn? Wir dachten an all das und ein bisschen weiter: Was sind eigentlich die Züge in Büchern? Sie sind ja nicht echt, sind sie dann nicht eigentlich Modelle - mentale statt reale? Zugegebenermaßen ist das eine wackelige, wenn auch legitime, These. Aber es gibt auf jeden Fall Züge aus Büchern, die auch als (reale) Modelle existieren. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr heute mal eure Modelleisenbahn aus dem Schrank holen oder euch ein Buch schnappen, in denen ihr das Wunder der Bahn bewundert, die wirklich einen vorzüglichen Schauplatz bietet. Wie wäre es mit Emma aus “Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer”, den Zügen aus “Nachtzug nach Lissabon” oder dem Hogwarts-Express aus “Harry Potter”?
3. Dezember
Jedes Kind braucht Bücher
Das ist eine Aktion der Bücherpiraten, die ihr vielleicht schon aus den vergangenen Jahren unter dem Namen “Jedem Kind ein Buch” kennt. Alleine in Lübeck gibt es über 3.000 Kinder, die von Sozialhilfe leben. Das kann Bücher ganz schön unerreichbar machen. Mit nur 15 Euro Spende kann sich das für eines dieser Kinder für ein Jahr ändern. Normalerweise zieht sich die Aktion durch die alljährlichen Benefiz-Weihnachtslesungen, den Quizabend und andere dezemberliche Veranstaltungen. Dieses Jahr läuft das anders, aber wieder einmal beweist sich das Zauberwort “digital”. Denn im Internet sind auch 2020 bei den Bücherpiraten kleine Aktionen zu finden, als Dankeschön und Motivation zugleich. Die Videos und mehr Informationen zu “Jedes Kind braucht Bücher. Gerade jetzt.” findet ihr hier.
Externer Inhalt
4. Dezember
Zieh-braune-Schuhe-an-Tag
Wir wissen leider nicht, wer warum diesen Tag geschaffen hat, aber umso schöner ist die kleine Herausforderung für den Tag: Durchsucht eure Schränke und zieht braune Schuhe an, wenigstens für einen Moment. Bei solchen Aktionen begegnet man doch immer dem einen oder anderen Ding, das verloren geglaubt oder schlicht vergessen war.
Und falls ihr keine findet, könnt ihr euch die Zeit anders vertreiben. Wie der Zufall oder das Universum oder sonstwer es will, gibt es auf der Blauen Seite genau vier Rezensionen zu Büchern mit “vier” im Titel und sie stammen aus vier verschiedenen Jahren und von vier verschiedenen Redakteurinnen: “Wie vier Schwestern”, “Vierte Wahl”, “Vier Beutel Asche” und “Ein Sommer und vier Tage”. Da könnt ihr natürlich auch vorbeischauen.
5. Dezember
Tag des Ninja und Internationaler Tag des Ehrenamtes
Diese beiden Tage sind sehr passend in einem vereint, denn obwohl in der Geschichte der Ninjas vieles unklar ist, waren sie eines auf jeden Fall: Kämpfer. Und hier bei den Bücherpiraten gibt es viele Ehrenamtliche, die definitiv Kämpfer sind. Und wir sind dankbar für sie alle. Wie wertvoll das Ehrenamt ist, hat sich in der Corona-Pandemie wieder einmal gezeigt: Zum Beispiel im Einkaufen für die, die nicht können, Bücher liefern und seelischem Beistand. Wenn ihr jemanden mit einem Ehrenamt kennt, ruft denjenigen doch einfach mal an - heute ist der Tag dafür. Oder wenn ihr selber eins ausübt: Klopft euch selbst auf die Schulter, das ist auch mal erlaubt.
6. Dezember
Advent, Advent, der Nikolaus euch kennt…
Das ist eine dieser wirklich gruseligen Geschichten rund um Weihnachten. Der Nikolaus oder Weihnachtsmann, je nachdem, wo man wohnt, weiß, ob du gut oder schlecht im letzten Jahr warst. Natürlich ist das nur erfunden, um Kinder zum Bravsein zu motivieren. Glauben wir jedenfalls. Heute ist nicht nur Nikolaustag, sondern auch der zweite Advent. Aber bei vielen ist der Nikolaustag da wichtiger, zum Beispiel in Luxemburg, wo heute schon die meisten Geschenke überreicht werden. Überhaupt sind die Gebräuche rund um Weihnachten, das Jahresende und auch den Nikolaustag wirklich erstaunlich unterschiedlich. Es gibt nicht einmal einheitliche Namen oder Aufgaben für den Weihnachtsmann. Ist es Santa Clause oder der Weihnachtsmann oder der Nikolaus oder das Christkind, das die Geschenke bringt? Und welche Rolle spielt da Knecht Ruprecht? Das kann alles ziemlich verwirrend sein, aber irgendwie ist es auch schön, dass so jeder seine ganz persönliche Version von Weihnachten hat.
7. Dezember
sieben, sieben, sieben
Was sich für die einen wie ein guter Tipp beim Backen anhört, ist für die anderen eine besondere Zahl, eine wunderbare Ziffer und ein elegantes Zeichen. 7 ist eine Primzahl, eine magische Zahl und eine Lieblingszahl. Sie ist allgegenwärtig: in der Woche, in Sprichwörtern und dem Christentum. Und sie spielt eine Rolle in vielen Büchern. In “Sieben Minuten nach Mitternacht” und “Glück ist eine Gleichung mit 7” sind das ganz verschiedene Rollen, bei denen man aber doch etwas Gemeinsames finden kann - und wenn es nur die Besonderheit ist.
Einen schönen Start in die Woche und wenn ihr Weihnachtsplätzchen backt, denkt dran: 7, 7, 7.
8. Dezember
Gib-vor-ein-Zeitreisender-zu-sein-Tag
Heute ist der Tag, wo du dein Schauspieltalent so richtig an den Leuten um dich herum auslassen kannst. Gib dich als Lichtputzer aus dem 18. Jahrhundert oder als Wissenschaftler aus der Zukunft aus, als Gräfin aus Frankreich oder Revolutionär des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs. Vielleicht glaubt dir ja jemand? Auch sich selbst kann man heute etwas vormachen und sein Leben ein bisschen anders als gewohnt gestalten. Viel Spaß dabei und gebt acht!
9. Dezember
Drei mal drei Bücher = so viel mehr Geschichten
Magst du Trilogien? Ich schon. Für mich sind sie ein ganz besonderes Format. Ich kann den ersten Teil lesen, mich über das großartige Buch freuen und weiß, dass es weitergeht. Und dabei muss ich mich nicht mit einer ganzen Serie herumschlagen, die nach einer Weile auf das Immergleiche hinausläuft und schon vom Format her nicht die Möglichkeit hat, Figuren sich vernünftig entwickeln zu lassen. Bei Trilogien dagegen ist jeder einzelne Band ein richtiger Roman und das fehlt mir bei Serien oft.
Ich liebe also Trilogien. Ihre Vielzahl an Geschichten: Wenigstens eine pro Buch, aber immer auch der Gesamtbogen, der, hoffentlich gut mit den einzelnen Geschichten verwoben, das Ganze zusammen- und die Spannung aufrecht erhält. Aber ehrlich gesagt ist der Titel von diesem Artikel trotzdem nicht ganz zutreffend; bei drei Trilogien hat man sicher mehr als “nur” neun Geschichten, aber auf der Blauen Seite haben wir tatsächlich 4 mal 3 plus 2 plus 2 Rezensionen zu Büchern von Trilogien. Die Edelstein-Trilogie, die Känguru-Chroniken, die Eleria-Trilogie und die Bücher zur geheimen Benedict-Gesellschaft. Einmal quer durch alle Genres sozusagen und dazu den ersten und zweiten Band der Slated- sowie den ersten und dritten Band der Silber-Trilogie. Das sind die, die ich gefunden habe, aber vielleicht haben sich noch ein paar (oder ein Trio) versteckt. Heute also viel Spaß dabei, die Welt der Trilogien zu entdecken.
10. Dezember
Ziemlich Eindeutig Hilfreiche Nummer
10
ist wenig
und viel mehr
als die Grundlage von
allem
zehn
eine zahl
und viele bedeutungen;
ein thema für ein
elfchen
10 ist die Anzahl unserer Finger und Zehen. 10 ist die Basis unseres Zahlensystems. 10 sind die beiden Ziffern, die uns ermöglichen, mit unseren Computern zu reden. 10 bedeutet zwei im Binärsystem. 10 ist eine Zahl, die uns außerordentlich rund erscheint, die wir gerne benutzen und die für uns “normal” symbolisiert. X in römischen Ziffern, 10 in arabischer Zahlschrift und zehn in der deutschen Sprache. Zehn ist eine Zahl, über die man gut nachdenken kann.
Und wir zehn Redakteure wünschen euch einen schönen zehnten Dezember.
11. Dezember
Von den blauen Bergen kommen wir…
...unsre Lehrer sind genauso doof wie wir! Irgendwoher kennt doch fast jeder dieses Lied. Und wahrscheinlich hat auch fast jeder wenigstens eine Erinnerung an einen Lehrer, der es aus vollem Halse und total unironisch mitsingt. Was allerdings nicht jeder hat, ist eine Erinnerung an dieses Lied verbunden mit tatsächlichen Bergen. Das ist bei uns Lübeckern nicht unbedingt überraschend. Schließlich ist hier in Schleswig-Holstein der Bungsberg mit 167,4 m der höchste Berg. Und laut Wikipedia nur die höchste “Erhebung”, dabei kann man das Wort Berg doch auch relativ sehen...
Welche Länder fallen euch ein, wenn ihr an Berge denkt? Die Schweiz oder Österreich? Oder seid ihr da eher bei Lummerland - einer Insel mit zwei Bergen (und dem tiefen weitem Meer, mit viel Tunnels und Gleisen und dem Eisenbahnverkehr)? Oder ihr denkt direkt an Heidi (Heiiii-diiii, Heiiii-diiii)? Wenn ihr die Lieder nicht kennt, wird sich dieser Absatz wirklich seltsam gelesen haben - aber vielleicht motiviert euch das ja, sie sich einmal anzuhören.
Die beiden Lieder stammen aus den Verfilmungen von Jim Knopfs und Heidis Büchern aus den Jahren 1960 und 1880. Beide Bücher und beide Verfilmungen sind mittlerweile oder immer noch Klassiker und beweisen den Zauber vom malerischen Hintergrund der Berge - in zwei sehr verschiedenen Varianten.
Und damit wünschen wir euch einen schönen Welttag der Berge!
12. Dezember
Internationaler Tag der Neutralität
Was ist Neutralität? Das ist eine Frage zum Nachdenken. Daher hier ein paar Gedanken dazu:
neutral ist unentschieden
neutral ist die Summe der Extreme
neutral ist irgendwie positiv?
Das passende Satzzeichen zu neutral ist . oder ? oder , - eines urteilsfrei, eines unentschieden, eines mittendrin - das alles sind Aspekte von Neutralität, obwohl sich “urteilsfrei” schon wie die Definition anhört.
Aber neutral bezeichnet etwas, ein Ding, eine Tätigkeit - und neutrales Handeln und neutrales Denken sind natürlich zwei ganz verschiedene Dinge. Ein Urteil oder eine Meinung über etwas oder jemanden kann schlicht uneindeutig sein, sodass Neutralität der beste Weg ist. Neutralität kann also zum Beispiel moralisch oder auch strategisch etwas Gutes sein, aber es kann auch dem, dem man noch weniger zustimmt, den Weg ebnen. Etwa bei Wahlen. Da wählt fast jeder das kleinste Übel, denn beim Nichtwählen gibt man sonst den größeren Übeln einen größeren Anteil an den Stimmen. Neutral zu sein kann also gut und schlecht sein und manchmal auch mittendrin. Neutral kann manchmal sogar eine stärkere Botschaft senden als man möchte - wenn man zu etwas explizit neutral steht, misst man dem schließlich eine gewisse Bedeutung bei. Neutral ist sein eigenes Gegenteil, denke ich. Stellt man sich einen Kreis der Meinungen vor, sind links und rechts die absoluten Meinungen und weiter nach oben und unten auf dem Kreis sind die weniger entschlossenen. Aber sowohl ganz oben als auch ganz unten müsste “neutral” stehen - sich selbst gegenüber.
13. Dezember
Advent, Advent, niemand mich trennt...
Selbst in der Vorweihnachtszeit gibt es Tage, die Unheil versprechen - wie heute, Freitag den 13.
Na, wer von euch hat gerade erschrocken in den Kalender geguckt? Schön ehrlich sein!
Nein, heute ist natürlich Sonntag und dazu der dritte Advent, ganz entspannt also. Die Hälfte der Adventszeit ist geschafft und nur eine Kerze ist der Flamme noch entkommen. Der Advents- oder auch ein normaler Sonntag ist eine gute Gelegenheit, die Familie für ein paar Minuten gemütlich zusammenzubringen, etwas zu spielen, zu reden oder Seite an Seite dazusitzen und zu lesen. Daher wollen wir heute gar nicht lange stören. Und falls euch noch Bücher für einen gemütlichen Nachmittag fehlen, sind hier zwei Tipps für ein paar schöne Stunden: “Weihnachten im Möwenweg” von Kirsten Boie und “Dash und Lilys Winterwunder” von Rachel Cohn und David Levithan.
P.S.: Wer sich über den Titel wundert: Die 13 ist eine Primzahl und daher kann kein noch so rechenstarker Taschenrechner sie restlos trennen. Außerdem reimen sich wirklich nicht so viele Wörter auf “Advent”...
14. Dezember
Kleine Rechenaufgabe
Durch welche Zahlen kann man 14 teilen? Genau, 2 und 7. Und daher könnt ihr im Laufe des heutigen Tages auf unserer Seite die Rezensionen zum 2. Teil der LTB Collection und zum 7. Teil der Harry Potter-Reihe finden. Damit geht auch mein persönlicher Rezensionsmarathon von Harry Potter zu Ende. Er hatte seine Höhen und Tiefen, ich habe gelacht und geweint (beides wortwörtlich) und mir im Laufe der Bücher so einige Meinungen gebildet. Ehrlich gesagt habe ich noch viel zu sagen und meine Familie schon zu viele Stunden mit übermäßig detaillierten Ausführungen genervt, daher hoffe ich, dass ich zwischen den Jahren ein wenig Zeit und Muße finden werde, all diese Gedanken auf dem Computerbildschirm loszuwerden und einmal zu resümieren.
Tja, da sieht man mal wieder, dass Mathe doch was Schönes ist...
15. Dezember
Esperantobuchtag
“Esperanto” - Dieses Wort will dir etwas sagen. Es ist der Name einer Plansprache, die vor über 100 Jahren von Ludwik Zamenhof geschaffen wurde. Sie wird heute von Hunderttausenden regelmäßig gesprochen, Millionen haben sie gelernt und ungefähr tausend sind sogar Muttersprachler. Plansprache - das bedeutet, dass sie nicht entstanden ist und sich natürlich durch den Sprachgebrauch entwickelt hat, sondern dass sie bewusst erfunden, erdacht und erschaffen wurde. Bei Esperanto lag der Fokus darauf, dass sie möglichst schnell lernbar sein soll. So gibt es keine unregelmäßigen Verben und nur 16 Grundregeln der Grammatik. Ihr Vorteil ist, dass sie geografisch und politisch neutral sein soll. Esperanto hat kein Land oder Volk, das es beansprucht, und kann somit alle Menschen verbinden.
Unter Esperanto-Sprechern hat sich eine ganz eigene Kultur entwickelt: mit Musik, Radio, Zeitschriften und eben Büchern. Heute ist ein Tag, an dem sich mit Literatur auf Esperanto beschäftigt wird und gerne Bücher in der Sprache verschenkt werden. Davon gibt es mittlerweile etwa 10.000 und ein Drittel davon wurde ursprünglich auch in Esperanto verfasst. Eines der Bücher findet ihr kostenlos auf 1001sprache.de, einem Projekt der Bücherpiraten.
Falls euch Esperanto interessiert, findet ihr mehr dazu auf www.esperanto.de . Von uns spricht das leider keiner, daher können wir mit keiner Rezension aufbieten. Aber bei dieser Sprache kann sich das ganz schnell ändern.
16. Dezember
Tag des dummen Spielzeugs
Dieser Tag wäre kurz nach Weihnachten vermutlich angebrachter als kurz davor. Schließlich wird zu Weihnachten sehr gerne irgendwelcher Schnickschnack verschenkt, über den man sich im ersten Moment freut, dann aber höchstens behält, weil es ein Geschenk war.
Da gefällt mir persönlich besser, dass heute auch der Tag des mit Schokolade überzogenen Essens ist. Das wäre ein Geschenk, das nur wenige verschmähen würden. In der Adventszeit ist es als Lebkuchen und Marzipan absolut omnipräsent und dabei sehr einfach selbst zu machen - da eröffnen sich unzählige Möglichkeiten.
Ein paar Tage vor Heiligabend bietet sich an, mit ein paar alten Geschenken abzuschließen und sie dahin zu verfrachten, wo sie hingehören. Das muss selbstverständlich nicht die Mülltonne sein. Ein bisschen Krimskrams macht ein Haus ja erst zu einem Zuhause und sonst fehlen einem möglicherweise noch Geschenke für die Familie…
Zum Schluss unser Buchtipp des Tages, weil es so schön passt: “Sixteen Moons” von Kami Garcia und Margaret Stohl.
17. Dezember
Winter is coming
Die Temperaturen sind stabil im einstelligen Bereich angekommen, Nasen-, Finger- und Zehenspitzen werden kalt, wenn nur die Post hereingeholt wird, und ein schöner Tee hat selten so gut getan - Winter is coming. Besser gesagt: Er ist schon da. Der erste Schnee ist schon vor Wochen gefallen, nur liegen geblieben ist er nicht. Das möchte man selbst aber gerade oft tun, wenn morgens der Wecker klingelt und einen daran erinnert, dass es eine Welt da draußen gibt - eine ziemlich kühle Welt. Wer sich wenigstens am Abend die Finger an der Teetasse und die Seele an einem schönen Buch wärmen möchte, für den könnte das Lustige Taschenbuch “Winterzauber” oder “Weihnachten im Möwenweg” genau das Richtige sein. Wer es gerne etwas dramatischer mag, kann sich “Hundewinter” oder natürlich “Game of Thrones” einmal ansehen. Und wer gerade etwas anderes möchte, könnte das mit “Sag mir, was du siehst” finden.
Einen gemütlich warmen 17. Dezember und schön an Handschuhe, Schal und Maske denken!
18. Dezember
Back-Kekse-Tag
Ich denke, dieser Aktionstag hat eine simple Botschaft: Backt Kekse. Und ich finde, da ist nichts gegen einzuwenden. Es gibt so viele verschiedene Arten Kekse: gesunde, welche mit Früchten, für Allergiker, sehr komplizierte, hässliche und leckere, hübsche, mit Gewürzen, mit Früchten, ohne alles, schnell gemachte, leicht gemachte, harte, weiche, lang haltbare, sehr verderbliche, große, kleine, in Dino-Form, klassische, originelle - ja, selbst eklige Kekse gibt es. Wobei das im Munde des Essers liegt. Bei Keksen dürfte also für wirklich jeden etwas dabei sein. Ob man es als entspannte Familienaktivität nutzt, um nach einem Arbeitstag auszuspannen oder einfach, weil man leckere Kekse haben möchte - Kekse backen ist die Zeit und Mühe eigentlich immer wert. Und dafür können wir euch drei Weihnachtsklassiker empfehlen:
Spekulatius: Die habe ich noch nie ausprobiert, vermutlich sind die Gewürze das schwierigste. Aber heutzutage gibt es dafür natürlich Gewürzmischungen.
Vanille-Kipferl: Definitiv mein Favorit, auch das ganze Jahr. Sehr einfach und man muss keinen klebrigen Teig ausstechen oder hinterher dekorieren. Beim Formen verliere ich bloß immer die Geduld und es werden nicht-ganz-durchgebackene-XXL-Hufeisen. Trotzdem lecker.
Butterkekse: Absolut klassisch und die besten zum Dekorieren. Man kann unendlich viele verschiedene Formen machen und hinterher mit Farben und Zuckerguss und Deko jede Menge kleiner Kunstwerke machen. Und auch den Teig kann man einfärben oder ganz einfach mit einem anderen Geschmack versehen. Ich mache sie trotzdem maximal einmal im Jahr, weil mir zum Ausrollen und Ausstechen die Geduld fehlt. Life Hack: Packt den Teig in kleinen Portionen in den Kühlschrank. Wenn der aktuelle Teig zu warm und weich geworden ist, hat man immer einen kühlen übrig.
Viel Spaß und guten Appetit wünsche ich!
19. Dezember
Nineteen Days of Christmas
Vermutlich kennt der ein oder andere das Lied “Twelve Days of Christmas”. Wenn nicht, kann man es sich ungefähr so vorstellen: da da da da da of christmas, my true love sent to me: da da da da, FIVE GOLDEN RINGS, da da da da. Und so weiter. Ein sehr schönes Lied, wenn ihr mich fragt, weil es leicht zu lernen ist, sich super gemeinsam singt und es einfach Spaß macht, jede Strophe wieder “FIVE GOLDEN RINGS” zu brüllen. In dem Sinne ist es also ein gut geschriebenes Lied. Und auf der Blauen Seite geht es ja genau darum: um Geschriebenes. Das bedeutet, dass auch Lieder zu Literatur gehören.
Zugegebenermaßen sind Lieder ganz anders zu bewerten als Bücher und es gibt dabei viele Aspekte, in denen ich mich ganz und gar nicht auskenne. Während ich also nicht anfangen werde, Musik zu rezensieren, möchte ich euch heute 19 Lieder für die kommenden 19 Tage mitgeben, bei denen der Text durchaus bemerkenswert ist:
- Hotel Walls von Smith & Thell - wunderschön und treffend
- Masterpiece von Jessie J - hier gefällt mir die Botschaft sehr gut
- prom dress vom mxmtoon - der Stil ist so nahe an der gesprochenen Sprache und funktioniert trotzdem
- Captain Jack von Captain Jack - hier geht es mir weniger um die Schönheit der Worte als darum, dass man überhaupt nicht bemerkt, wie langweilig sie sind, wenn man sie als Lied hört
- Cold von Leslie Odom Jr. und Sia - poetisch und ausdrucksstark
- Who lives, who dies, who tells your story aus “Hamilton” - emotional sehr stark und dabei erzählt das Lied noch etliche Fakten, die in der Kombination nicht verloren gehen
- Snowman von Sia - die Verbindung von Aggregatzuständen mit menschlichen Emotionen ist wahrhaft erstaunlich
- Settle down von Kimbra - hier wird eine ziemlich konkrete Geschichte erzählt, ohne dabei die Musik außen vor zu lassen
- Lie von Sasha Sloan - es gibt sehr viele Verneinungen in diesem Lied und sie tragen zur Musik bei statt ihr im Weg zu stehen
- Hoch im Norden von Santiano - ich bin nie zur See gefahren, aber bei diesem Lied fühle ich mich einfach zu Hause
- Cold in California von Ashe - liest sich wie ein Gedicht und hat eine wirklich starke Metapher
- Was ist hier los? von Eisbrecher - besteht fast nur aus sich gegenüber stehenden Aussagen und Fragen
- River of Tears von Alessia Cara - auch sehr poetisch und mit einigen Zeilen, die hängenbleiben
- Comfort Crowd von Conan Gray - mit diesem Wunsch nach einer “Comfort Crowd” kann sich in diesem Jahr wohl jeder identifizieren und sonst mag ich den Text einfach
- Do what you gotta do von Dove Cameron und Chayenne Jackson - der Schlagabtausch in diesem Lied ist schlicht witzig
- Masks von Aviators - so schön und ich bin beeindruckt, wie viele negative Worte sie gefunden und benutzt haben, ohne das Lied übermäßig deprimierend zu machen
- I’m not mad von Halsey - schon irgendwie clever
- Superperforator von Sky du Mont - wenn man fröhlich ist, hört man der Musik zu; wenn man wütend ist, dem Text
- Karma von AJR - ich bin großer Fan der Texte von AJR; der hier liest sich wie ein Gespräch mit dem Therapeuten, das wir alle mal gebrauchen können
Und damit wohlklingende 19 Days of Christmas!
20. Dezember
Advent, Advent, er ist Clark Kent…
...einer der bekanntesten Journalisten der Literatur. Seine geheime Identität (psst, nicht weitersagen) ist der essentielle Superheld Superman. Übermenschliche Stärke, Unverwundbarkeit und die Fähigkeit zu fliegen sind klassische Superkräfte. Wie jeder Held hat er ein markantes Kostüm, eine geheime Identität und eine furchtbare Schwäche. Er ist praktisch ein Baugerüst für den Comic-Helden und damit ein bisschen langweilig (wenn ihr mich fragt). Aber wenn man diese Figur außerhalb ihres literarischen Kontexts betrachtet, muss doch in den Gedanken ein wenig Ehrfurcht mitschwingen. Superman hat seinen gesamten Planeten verloren und muss sich auf der Erde durchgehend verstecken; seine Basis heißt nicht grundlos “Festung der Einsamkeit”. Dennoch oder gerade deswegen widmet sich Superman als ultimativer Beschützer dem unschuldigen, hilflosen Menschenleben. Ob ihn das glücklich macht oder es in der realen Welt täte, ist unmöglich zu beurteilen, aber etwas beruhigendes schwingt darin mit: der Gedanke, dass eine in bestimmten Aspekten weit überlegene Person diese Kräfte zum Guten nutzt und dabei immer gewinnt, selbst wenn der Weg zum Sieg noch so lang und mühsam sein mag.
Außerhalb der Comic-, Radio- und Filmwelt von Superman und Kollegen ist es unsere Aufgabe, unseren Mitmenschen zu helfen. Daran soll der heutige Internationale Tag der menschlichen Solidarität erinnern. Bei uns gibt es keine Schurken mit übernatürlichen Kräften und wir brauchen keine Helden, um uns vor ihnen zu schützen, sondern wir haben menschliche Probleme. Und die können wir als Menschen lösen. Der heutige Tag wurde von den UN ins Leben gerufen und ist Anlass für zahlreiche Aktionen zu großen und kleinen Problemen. Es geht um Klimaschutz und Armut, Hunger und Krankheit, um Probleme ganzer Nationen. Aber auch auf kleinerer Ebene läuft nicht immer alles ideal. Wie viel bringt es, sich mit dem Nachbarland zu solidarisieren, wenn man es nicht mit den eigenen Nachbarn schafft? Niemand muss sich die Probleme von jemand anderen aufbürden, aber “Solidarität” ist das Stichwort. Das fängt beim "Guten Morgen" an und kann da auch schon wieder enden. Gerade zu Weihnachten soll Nächstenliebe eine große Rolle spielen und Solidarität und Empathie sind da Schlüsselworte. Und wenn man jeden Tag ein bisschen davon gibt, kann das die Welt verändern.
Einen inspirierenden vierten Advent wünsche ich.
21. Dezember
Ein Weihnachtswunsch
Energetisch in die Woche zu starten, wünschen wir uns das nicht alle? Heute wollen wir euch so richtig aufwecken und dafür müsst ihr euer Wissen um die Blaue Seite bemühen. In diesem Rätsel beziehen sich alle Fragen auf die Blaue Seite (Stand 20.12.20) und die Artikel darauf und am Ende steht das, was wir euch allen zu Weihnachten wünschen.
- In "Elisa oder ..." läuft uns die Weihnachtsfrau höchstpersönlich über den Weg.
Antwort: _ _ _ 21 _ 7 _ _ 16 17 _ _ 6 _ _ _ _ 4 - Wie viele Rezensionen gibt es zu Büchern von J.K. Rowling? (in Worten)
Antwort: 9 _ _ - Addiere alle Nummern der Lustigen Taschenbücher zusammen, ausgenommen Sonder-Editionen.
Antwort: _ _ _ _ - Welcher Autor ist unter einem Nachnamen eingetragen, der mit keinem Buchstaben anfängt?
Antwort: _ 23 25 _ _ _ _ _ 12 _ _ - Welche Kategorie ist in letzter Zeit neu aufgetaucht und wird im nächsten Jahr mit spannenden Artikeln gefüllt?
Antwort: _ 26 _ _ _ _ _ _ _ - Das Cover von welchem Buch ist auf Bildern vom Interview mit Andreas Steinhöfel zu sehen?
Antwort: _ _ _ 28 _ 13 3 _ _ _ _ _ _ _ _ - Welche Art von Gebäude spielte im zweiten Interview beim 17. Bücherpiraten-Festival eine Rolle?
Antwort: _ 14 _ _ _ 22 _ _ 11 _ - Aus welchem Land stammt der Autor, der bei unserem dritten Skype-Interview in diesem Jahr interviewt wurde?
Antwort: _ 27 _ 19 10 _ _ _ _ 24 - Für welche Buchstaben (in alphabetischer Reihenfolge) haben wir unter fünf Autoren?
Antwort: _ 2 _ _ - Über das Erscheinen dieses Buches einer legendären Band haben wir im September geschrieben.
Antwort: _ _ _ _ 20 _ _ - Welcher Autor kommt im 18. Link auf der Seite zu allem aus der Corona-Zeit vor?
Antwort: _ _ _ _ _ _ 15 _ _ _ _ _ _ _ - Wie viele Sterne haben wir 2020 in Rezensionen mit je 3 oder weniger Sternen vergeben? (in Worten)
Antwort: _ _ _ 8 _ _ 1 - Ein Interview mit dieser Autorin stammt vom 17.02.2009.
Antwort: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 5 _ _ - Wer hat die meisten Bücher von Rachel Cohn rezensiert?
Antwort: _ _ 18 - Welches von Rahel rezensierte Buch spielt in Las Vegas?
Antwort: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Wir wünschen euch 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 !
22. Dezember
Die Blauen Seiten
Über unsere Blaue Seite habe ich schon viel geschrieben, aber was ist mit den anderen Blauen Seiten? Was steckt hinter dem Mysterium um die Blaue Seite des Radiergummis? Haben die Babyblauen Seiten etwas damit zu tun? Und wie viel kostet “Blaue Seite” auf Amazon?
Nun, das wichtigste natürlich zuerst: Das Radiergummi. Wir kennen es, wir lieben es, wir verstehen es nur nicht. Die blaue Seite davon soll der Legende nach zum Ausradieren von Tinte da sein, aber kaum jemand hat das im echten Leben beobachtet. Ein Zufall? Nein, ich glaube nicht, denn obwohl das blaue Stück Kautschuk tatsächlich diesem Zweck dienen soll, hat es gegenüber Tintenkillern wenige Vorteile.
Zwar löschen diese lediglich die Fähigkeit der Tinte aus, blau auszusehen, während das Radiergummi die Tinte entfernt, aber dabei geht es zwangsläufig eher rabiat vor. Tinte wird vom Papier aufgesogen und ist eigentlich nicht mehr zu trennen. Wenn wie im Normalfall auf der Rückseite des Blattes keine Tintenflecke zu sehen sind, heißt das, dass nur obere Schichten voller Tinte sind und darunter noch weißes Papier liegt. Die blaue Seite eines Radiergummis besteht aus dem gleichen Material wie die rote Seite, allerdings mit einem Zusatz von gemahlenem harten Material wie Bimsstein. Dadurch kann das Radiergummi die Schichten voller Tinte vom Papier abschleifen. Da das Papier meistens ziemlich dünn ist, ist viel Präzision gefragt, um kein Loch hineinzureißen. Diese Genauigkeit ist besonders bei dünnen Schulheftseiten nicht so einfach zu erreichen und daher ist es auch kein Wunder, dass der Teil des Radiergummis selten benutzt wird und diese blaue Seite oft im Müll landet.
Wenn man eine Blaue Seite sucht, landet man auch manchmal auf der internen Seite vom Blauen Team der Kölner Philharmonie. Wer genau das ist, bleibt tatsächlich ein Mysterium, aber eine schöne Farbe haben sie sich ausgesucht.
Genau wie die Babyblauen Seiten, auf denen über 27.000 Rezensionen zu Progressive Rock zu finden sind. Allerdings nennen sie selbst ihren Namen “dämlich”...
Eine aktuelle blaue Seite ist die von Einweg-Masken. Ob sie nach außen oder innen gehört, verwirrt einige Leute, aber das Internet hält die Antwort bereit: nach außen, damit ihre Schönheit stets bewundert werden kann. (Außerdem damit der wasserfeste Stoff überhaupt Wasser abweisen und innen der hautfreundliche Teil auch seine Höflichkeit ausüben kann. Aber hauptsächlich das mit der Schönheit.)
Und die letzte Frage: Wie viel kostet “Blaue Seite”? Sowohl eBay als auch Amazon sind sich nicht ganz sicher, was das überhaupt ist, aber bekommen kann man es für 5 bis 2.500 Euro. Tja, wenn sie nur wüssten, dass die Blaue Seite unbezahlbar ist…
23. Dezember
Ein letzter Sommerstrahl
Morgen ist Heiligabend und ganz offiziell Weihnachten. Dann ist es für niemanden mehr zu leugnen: Es ist Winter. Winter ist schön gemütlich und macht Spaß, aber es ist auch die kalte und dunkle Jahreszeit. Wer sich nach dem Sommer und seinem hellen Sonnenschein sehnt, der kann sich gerade nur mit Gedanken aufwärmen. Und was könnte die Gedanken besser anregen als ein gutes Buch? Hier also zum letzten Mal in diesem Jahr ein kleines Stückchen Sommer:
Die Regeln des Sommers - Shaun Tan; zwei Brüder lernen, die Sommertage zu nutzen
Sommer ist trotzdem - Espen Dekko; jemanden zu verlieren ist schwer, aber der Sommer ist trotzdem da
Sommer im Möwenweg - Kirsten Boie; einfach ein bisschen Sommer.
24. Dezember
Da haben wir die Bescherung!
Es ist der 24. Dezember und das Warten hat fast ein Ende. Heiligabends soll es besinnlich zugehen und so haben auch wir uns einiger guter Momente besonnen. Schließlich geht es an Weihnachten nicht nur um Geschenke, sondern auch darum, dass das Jahr langsam zu Ende geht und dass man sich besonders an die schönen Gelegenheiten noch einmal erinnert. Wir haben über Sätze nachgedacht. Was haben wir auf der Blauen Seite gelesen, das bei uns hängen geblieben ist?
“... dass eine gute Geschichte für Kinder oder junge Erwachsene oft auch eine gute Geschichte für Erwachsene ist.”
Diese Botschaft von Jostein Gaarder aus dem Interview im letzten Jahr ist bei Jan im Gedächtnis geblieben.
“Eine blaue Seite hat Hoffnung, so wie ein Himmel. Ein wolkenloser Himmel, in den man gerne schaut und in dem man weit schauen kann. Man sieht ja nachts die Sterne, wenn der Himmel blau ist. Und vielleicht ist ja jeder Stern ein Büchlein.”
Daran dachte Martin Schäuble bei unserer traditionellen letzten Frage und Kalle hat sich daran erinnert.
“Ich würde am liebsten kurz und kompakt mit dem lautesten Megaphon in die Welt schreien, warum dieses Buch perfekt ist, aber ich würde wahrscheinlich unverständliche Satzfragmente herausbrüllen, die nur für mich Sinn ergeben.”
Das hat Theo in seiner Rezension über “Call me by your name” geschrieben und daran hat Rina gedacht.
Und da ich nun einmal diese Texte schreibe, habe ich auch die Freiheit, hier noch zwei Zitate anzubringen, die mir bei dieser Überlegung ein- und aufgefallen sind.
“Ich habe mich über ein Kinderbuch aufgeregt, das so schlecht war.”
Das sagte Andreas Steinhöfel als Antwort auf die Frage, wie er dazu kam, Autor zu werden. Es ist auch das erste Interview der Blauen Seite, das ich je mitbekommen habe. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich wusste, was die Blaue Seite ist, geschweige denn, wer dieser Mensch ist. Pure Nostalgie, das passt zu Weihnachten.
“Natürlich passiert es in deinem Kopf, Harry, aber warum um alles in der Welt sollte das bedeuten, dass es nicht wirklich ist?”
Dieser Satz kommt nicht von der Blauen Seite, sondern er wird in einer gewissen Buchreihe von Albus Dumbledore zu Harry Potter gesagt. Und während es bei eigentlich jedem Buch, das ich lese, Sätze und Szenen gibt, die mich für ein paar Stunden oder Tage beschäftigen, spukt mir das hier schon zwei, drei Wochen im Kopf herum.
Vielleicht ist das Satzwichteln eine Idee für das nächste Weihnachtsfest (oder dieses, wer ganz fix ist). Jeder kennt doch diese Sätze, die einen inspirieren, begleiten, zum Nachdenken bringen. Warum sollte man das nicht weitergeben?
Für den Moment ist aber dieser Satz der wichtigste: Frohe Weihnachten!