Interview

Interview mit Anne-Laure Bondoux

Auf der Frankfurter Buchmesse wurde die französische Autorin Anne-Laure Bondoux von Ilka und Freya interviewt. Sie hat unter anderem den Roman „Die Zeit der Wunder” geschrieben, für den sie auch für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert war.

 

Blaue Seite: Warum ist das Thema Immigration, das in Ihrem Buch „Zeit der Wunder“ eine große Rolle spielt, besonders wichtig für die Jugend?

Anne-Laure Bondoux: Ich denke, es ist nicht nur ein wichtiges Thema für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene. Die Menschen heute wechseln ständig ihren Ort, sie sind ständig in Bewegung. Grenzen haben heute nicht mehr eine so große Bedeutung. Es gibt reiche und arme Menschen, es gibt Länder, in denen Frieden, und Länder, in denen Krieg herrscht. Wenn die Ungleichheit zu groß wird, kommt es zu Auswanderungen. Wir alle sind von diesen Problemen betroffen.

BS: Was wollen Sie mit Ihrem Buch „Zeit der Wunder“ aussagen?

Anne-Laure Bondoux: Ich weiß nicht, ob es da eine Nachricht gibt. Ich bin nicht Gandhi, ich bin keine Politikerin. Aber was ich sagen möchte, ist, dass wir alle denselben Planeten teilen und dass wir deshalb auf die anderen achten und versuchen müssen, Dinge zu teilen.

BS: Und beim Titel?

Anne-Laure Bondoux: Ja, der stammt von mir. Er ist ein Teil des Buches. Ich bin sehr zufrieden mit ihm, weil ich finde, dass er dem Inhalt des Buches sehr entspricht. Außerdem mag ich das Wort „Wunder“.

BS: Sind Sie zum ersten Mal hier auf der Frankfurter Buchmesse?

Anne-Laure Bondoux: Ja. Aber es sind zu viele Menschen hier. Es ist zu warm, zu laut und es gibt zu viele Menschen. Das ist unglaublich. Ich bin sehr überrascht.

BS: Kommen Sie gerne nach Deutschland?

Anne-Laure Bondoux: Ja. Ich bin schon oft wegen meiner Bücher hier gewesen. Und im November [2012] werde ich nach Essen fahren, weil mir für „Zeit der Wunder“ der Gustav-Heinemann-Friedenspreis verliehen wird.

BS: Was hat für Sie eine blaue Seite?

Anne-Laure Bondoux: Das ist eine Seite zum Eintauchen und Schwimmen. Immer tiefer tauchen und dann zum Atmen wieder hochkommen.

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