Dine und Katinka erben ein Hotel an der Nordsee und jeweils eine halbe Million Euro von ihrer wohlhabenden Urgroßmutter Fanny. Die Zwillinge erwartet in dem verschlafenen Dörfchen Altkirchtrup jedoch kein Luxushotel: Der ‚Friesenzauber‘ ist ein halb verfallenes Gebäude.
Oma Fanny verlangt, dass ihre Urenkelinnen, deren Lieblingsbeschäftigung es ist, sich gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen, den alten Gasthof auf Vordermann zu bringen.
Gemeinsam. Innerhalb eines Jahres. Und dann soll der ‚Friesenzauber‘ drei Monate am Stück ausgebucht sein, sonst können Dine und Katinka ihr Geld vergessen. Die Tatsache, dass die Altkirchtruper ihre Großmutter aus unerfindlichen Gründen gehasst haben, macht ihnen diese Aufgabe nicht leichter…
„Das ist ja wie im Mittelalter!“, sagte Dine fassungslos.
„Quatsch!“
„Wieso Quatsch?“
„Das ist das Mittelalter.“
„Und jetzt? Vielleicht sollten wir…“
„Ach, halt doch einfach deine blöde Klappe. Da vorne fährt eine Kutsche. Das kann ja wohl nicht wahr sein.“ Katinka kuppelte wieder ein und fuhr den Pferden langsam hinterher. Diese Tiere und ihr Besitzer hatten doch mit Sicherheit eine Heimat. Und der schlafende Mann auf dem Bock würde ja irgendwann wieder aufwachen, falls er nicht schon lange tot war und das lediglich nur noch nicht bemerkt wurde. Katinka schoss ein tollkühner Gedanke durch den Kopf: Möglicherweise konnte der Mann ja sprechen.
Die beiden Protagonistinnen in Steffi von Wolfs Roman ‚Ausgebucht‘ erleben alles – von kauzigen Dorfbewohnern über streitsüchtige Bauunternehmer bis hin zu sehr hilfsbereiten jungen Männern. Der Schreibstil der Autorin lässt keine Macke an den Figuren verborgen, sodass das Buch sowohl lebendig und witzig als auch ein wenig selbstkritisch zu lesen ist, was mir gut gefällt.
An einigen Stellen hätte es jedoch ein wenig spannender sein können, deshalb gibt es von mir 4 Punkte.