Anna Jahrgang 2001 Redaktion Lübeck
hat 4 Sterne vergeben

"Ich arbeite an einem langen Adagio, das mit einem Port de Bras begann. Der Kopf geneigt, der Blick Richtung Arme. Von den Zehen bis zu den äußersten Fingerspitzen spannte ich alles an, konzentrierte mich darauf, den Bewegungen eine Verlängerung zu geben, sie mit Energie zu füllen. Die Arme hoch, dann zur Seite als wären sie Flügel. Danach eine Reihe von Pirouetten, während derer ich den Blickpunkt wechselte, gefolgt von großen Sprüngen durch den Raum."

Amelie liebt das Tanzen, seit sie klein ist widmet sie ihr Leben des Balletts und des Modern Dance. Doch als ihr Vater bankrott geht und sie vom großen Haus in eine kleine Wohnung am Stadtrand von Oslo ziehen müssen, gestaltet sich das alles schwieriger. Auf der Suche nach einer Gelegenheit zum Tanzen findet sie eine Art Tanzstudio mit einem Jungen namens Mikael darin. Durch ihn wird ihr Horizont erweitert. Sowohl dadurch, dass sie anfängt Hiphop zu lernen, zum anderen weil er in ihr emotionale Veränderungen auslöst

Im Laufe des Buches lernt sie Prioritäten zu setzen, echte Freunde von falschen zu erkennen und dass echte Bindungen so viel schöner sind als oberflächliche, auf Geld basierende Bekanntschaften.

Ich finde man erkennt skandinavische Bücher immer am Schreibstil. Sie sind immer ein wenig schlechter, nicht so emotional ausgeschmückt und blumig, mit eher einfachen Szenarien, wobei das keine Kritik ist. Ich mag diese Klarheit genauso wie ich Bücher übers Tanzen mag.

Ich finde die Message schön, ich finde es schön, wie sie von reich, verwöhnt und oberflächlich zu selbstbewusst, selbstreflektierend und offener der Welt gegenüber wird.

Ich finde das Buch durchaus empfehlenswert, wobei der gleichnamige Netflix-Film das Buch ein bisschen zu zerstören versucht.

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