Hazel hat Krebs. Unheilbar, aber durch ein Medikament zumindest im Wachstum gestoppt. Augustus hatte Krebs. Die Krankheit hat ihm sein Bein genommen.
Sie lernen sich in einer Krebs-Selbsthilfegruppe kennen, die beide eher weniger freiwillig besuchen. Und obwohl sie die Krankheit wie ein böser Schatten auf Schritt und Tritt verfolgt, verlieben die beiden sich ineinander und beschließen ihr Leben so lange gemeinsam zu genießen, wie sie können.
Bitter und komisch zugleich erzählt Hazel ihre Geschichte. Die beiden Jugendlichen lieben und leiden auf höchst interlektuellen Niveau, erstaunlicherweise ohne dabei künstlich zu wirken.
John Green zeigt sich in seinem neusten Roman philsophischer und nachdenklicher als bisher. Seine Sprache ist gewohnt locker und authentisch, und doch schafft er es, sie mit seinen Gedanken über das Leben, das Universum und den Tod zu vereinbaren.
Er schreibt über Erinnerung und Vergessen, über die Unermesslichkeit der Existenz und schafft es, den menschlichen Knoten der Unverständnis über unser Leben ein winziges bisschen zu lockern. Das hört sich abstrakt an. Aber wenn Hazel und Augustus über ihr Schicksal und das Schicksal der Menschheit nachdenken, fühlt man sich, als ob Green Gedanken lesen könnte.
Es lässt sich nicht anders Ausdrücken: John Green ist ein Genie und dieses Buch hätte mindestens sechs Sterne verdient.
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Hazel Grace ist 16. Sie hat Krebs. Ihre Heilungschancen sind fast null. Dank eines neuartigen Medikaments gelingt es den Ärzten das Wachstum des Krebses zu stoppen. Hazel ist sich bewusst: Irgendwann wird sie sterben. Doch sie verfällt nicht in Depressionen, um die sich ihre Mutter immer wieder Sorgen macht. Sie lebt ihr Leben.
Ihr absolutes Lieblingsbuch ist „Ein herrschaftliches Leiden“ von Peter Van Houten. Sie mag es so besonders, weil es nicht wie ein typisches Krebsbuch ist. Sie kann sich in dem Buch wieder finden, es spendet ihr Trost, es zeigt die Wahrheit. Als in ihrer Selbsthilfegruppe für Krebskranke – laut Hazel ein totaler Depressivmacher, aber ihre Mutter will, dass sie hingeht - ein Junge, Augustus, auftaucht kommen di beiden ins Gespräch. Sie empfiehlt ihm „Ein herrschaftliches Leiden“ zu lesen und schließlich verliebt er sich in sie und sie sich in ihn. In Augustus Walters, den grauenhaften Autofahrer, in den Jungen, der den Krebs bereits besiegt hat. Das „herrschaftliche Leiden“ wird zu ihrer gemeinsamen Leidenschaft, sie wollen wissen wie es mit den Figuren weitergeht. Sie schreiben unzählige Briefe an den Autoren und irgendwann gelingt es Augustus Kontakt aufzubauen. Und da fassen Hazel und Augustus einen Entschluss: Sie wollen gemeinsam nach Amsterdam reisen, um Peter Van Houten einen persönlichen Besuch abzustatten. Doch das Schicksal ist ein mieser Verräter…
Mit „Eine wie Alaska“, „Die erste Liebe nach 19 vergeblichen Versuchen“ und „Margos Spuren“ hat John Green bereits tolle Bücher für Jugendliche geschrieben. Doch sein neuer Roman „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ übertrifft sie. Das Buch ist gleichzeitig tiefgründig, komisch und bewegend, doch es verfällt nicht in eine Rührseligkeit, wie man sie oft aus Büchern über Krankheit und Liebe kennt. John Green erzählt in einer tollen Sprache, die zugleich nüchtern ist. Er schafft es Hazel und Augustes ihre eigene, mutige, intelligente und realistische Haltung zum Träumen und Leben zu geben. Das Timing in dem Buch ist perfekt: John Green weiß genau, wann genau er Leichtigkeit oder Schwere einzusetzen hat.
„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ hat das Zeug zum Klassiker! Empfehlenswert für Jugendliche ab 14 und unbedingt auch für Erwachsene.
Florian Küpper