Dash & Lilys Winterwunder
Dash & Lilys Winterwunder
06. Januar 2020
von Kim, Jan
Ø 4 Sterne
Kim Jahrgang 1994 Redaktion Lübeck
hat 5 Sterne vergeben

Dash ist ein Weihnachtsmuffel.

Lily liebt Weihnachten.

Dash verbringt seine Zeit gerne allein.

Lily ist gerne mit ihrer Familie zusammen.

Beide haben eine Gemeinsamkeit: Sie vergraben sich oft und gerne in den Büchern der Buchhandlung Strand.

Getroffen haben sie sich noch nie.

Ein rotes Notizbuch soll die beiden Fremden, so unterschiedlich sie  auch sind, schließlich zusammenführen, wenn auch bloß auf dem Papier.  Denn so wenig scheinen die Beiden gar nicht gemeinsam zu haben. In  diesem Notizbuch können sie endlich das schreiben, was sie wirklich  denken, das, was ihr Herz berührt und das, was sie zur Weißglut bringt.  Sie schicken sich an die verschiedensten Orte, verteilt über ganz New  York. Und zeigen sich so gegenseitig, was es heißt, das Leben zu  genießen. 

Doch völlig versunken in die Geschichten des anderen, verlieren Dash  und Lily den Blick für alles andere und merken nicht, wie das Leben da  draußen, außerhalb des roten Notizbuches einfach an ihnen vorbeirauscht.  Eine tatsächliche Begegnung der beiden scheint plötzlich unerreichbar.

Es wird weihnachtlich. Schon das Cover macht Lust auf die Winterzeit.  Rachel Cohn und David Levithan haben wieder einmal bewiesen, dass sie  das Dreamteam in Sachen Liebesgeschichten sind. 

Mit Dash und Lily haben beide ganz wunderbare liebenswürdige  Charaktere gezeichnet, die mit all ihrem Macken und Tücken gut in das  Bild einer ganz alltäglichen Geschichte passen. Sie wirkt auf ihre Art  so lebensnah, dass man die Beiden mit ihrer Geschichte tatsächlich  irgendwo im Big Apple vermuten könnte. 

Zwei junge Menschen, die sich kennenlernen, ohne sich überhaupt zu begegnen.
Mit jeden Buch aufs Neue kann man sich lebhaft vorstellen, wie die  Charaktere der beiden Autoren in den Straßen New Yorks umherstreifen und  ihr Leben leben, auf der Suche nach der großen Liebe. Rachel Cohn und  David Levithan erschaffen Bücher mit Herz und Seele, die stets auf dem  Boden bleiben und dabei die besonderen Momente des Lebens einfangen.

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hat 3 Sterne vergeben

Eine gute Idee.

Das steht am Anfang des Romans von Rachel Cohn und David Levithan „Dash & Lilys Winterwunder“.
Die aus der Sicht von beiden Personen erzählten Geschichte beginnt damit, dass Dash in seiner Lieblingsbuchhandlung ein rotes Notizbuch entdeckt. Darin fordert Lily den Finder mehrmals zu kleinen Aufgaben heraus und bittet ihn am Ende, das Buch mit einer Nachricht für sie zu verstecken. Dash nimmt die Herausforderung an und bald beginnen die beiden, sich über das Notizbuch hinweg kennenzulernen.

Und sich zu verlieben.

Die große Frage lautet also: werden die beiden mitten im weihnachtlichen New York zusammenfinden? Der Rest ist Geschichte.

Das Buch ist trotzdem mehr als einer jener Liebesgeschichten, die man nur liest, weil sie Süß und anspruchslos und schön in ihrer Einfachheit sind. Es hat den Anspruch, eine solche Liebesgeschichte zu sein, die mich als Leser berührt und dazu bewegt über mein Leben nachzudenken. Dafür ist der Roman aber wiederum zu normal, hat zu viele bekannte Nebenplots und schon erzählte Geschichten, vor allem, sobald die geschichtstragende und poetische Idee des Notizbuches ausgeschöpft ist. Zu oft nutzen die Autoren einfache Lösungen für Probleme.

Zwischen diesen beiden Romantypen herumgeisternd liest sich das Buch teilweise etwas merkwürdig. Die Geschichte ist eine Mischung aus teilweise unerwarteten Wendungen und teilweise 100 Seiten, die sich fehlerfrei vorhersagen lassen. Das macht den Lesefluss etwas holprig.

Neben diesem etwas ungewöhnlichem Nachteil des Romans, ist er allerdings durchaus schön zu lesen, nicht zuletzt, weil die beiden Liebenden sehr schön getroffen sind, als eine angenehme Mischung aus sehr ähnlichen und grundverschiedenen Charakterzügen.

Für mich war dieses Buch mein Weihnachtsroman und als Weihnachtsroman ist es auch zu empfehlen. Eine Liebesgeschichte, die weniger vom Plot lebt, als von vielen guten Bildern und Sätzen zum Zitieren, in denen die Autoren einen Hauch Genie erkennen lassen.

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