Was ist der Sinn des Lebens? Wozu tun wir das alles?
Es gibt wohl keinen Menschen, der in seinem Leben an diesen Fragen vorbeikommt und obwohl doch ALLES daran zu hängen scheint, was wir darauf erwidern, haben die wenigsten eine Antwort gefunden. Auch Albert Camus greift dieses Gefühl der Absurdität (Fremdheit/ Distanziertheit zur Welt) in seinem Essay „Der Mythos des Sisyphos“ auf, ist aber einer der Wenigen, der sich mit den Konsequenzen auseinandersetzt, die eine Antwort auf diese Fragen nach sich zieht. Für ihn heißt es damit auch gleichzeitig: Selbstmord? Ja, oder nein?
Auf (nur) 144 Seiten breitet sich eine spannende Argumentation aus, die den Leser schnell mitreißt, bis er sich plötzlich ebenfalls in dieser unangenehmen Schwere wiederfindet, die das Absurde kennzeichnet. (Zumindest nehme ich es so wahr) Dieses Buch ist getränkt von eindrucksvollen Beobachtungen und Analysen, die eine völlig neue Sicht auf die Sinnlosigkeit ermöglichen. Allerdings ist und bleibt es ein Essay und ist damit kein Buch für „zwischendurch“. Man muss sich darauf einlassen, sich Zeit nehmen und Geduld haben, dann wird es ein sehr spannender Exkurs in den Existenzialismus. Alles in allem kann ich es jedem empfehlen, der sich momentan mit der Absurdität des Lebens auseinandersetzt oder es zumindest gerne tun würde. Und allen, die fürchten, sie müssten nach dem Buch Selbstmord begehen, sei zumindest so viel gesagt: Es hat ein happy end ;)