In einer verlassenen Gegend steht ein großes, altes Haus. Eigentlich sollte hier eine Stadtautobahn gebaut werden, sodass alle Häuser der Umgebung abgerissen wurden. Doch die Autobahn wurde nie gebaut. Übrig blieb nur diese Villa. Bewohnt von einer seltsamen Familie.
Mutter, Vater und die vier Kinder Julie, Sue, Tom und Jack. Die Eltern sind krank und können sich nicht mehr um den Garten kümmern, weshalb der Vater ihn vollständig zementieren will. Dadurch entsteht ein großes Lager an Zement im Keller des Hauses. Doch vor Vollendung seines Zieles verstirbt der Vater an einem Herzinfarkt. Kurz darauf stirbt auch die Mutter an Krebs. Aus Angst, sie müssten ins Kinderheim und würden getrennt werden beginnen die Kinder den Tod ihrer Mutter zu verheimlichen. Aufgrund der Isolation und dem Zugang auf das Konto der Eltern gelingt das auch weitestgehend. Die Leiche der Mutter wird in einer Kiste im Keller einzementiert und es beginnt ein Sommer, in welchem die vier Jugendlichen und Kinder ganz auf sich allein gestellt sind.
Ian McEwan beschreibt Verstörendes und Abstoßendes sehr neutral. Die Kinder handeln nicht nachvollziehbar. Abnormalität und das Gefühl der Bedrückung spitzen sich immer weiter zu. Trotzdem ist der Schreibstil sehr mitreißend und ich las das Buch an einem Stück durch (Meine Ausgabe hatte ca. 200 Seiten aber verhältnismäßig große Schrift). “Der Zementgarten” ist keine gute Geschichte, es ist eine verstörende. Doch Ian McEwans Anspruch war offensichtlich mehr seine Leser zu verwirren und mit allerlei Widerlichkeiten zu konfrontieren. Das Ziel hat er definitiv erreicht, aber auch völlig unnötig übertrieben und strapaziert. Ich gebe drei Sterne - für den guten Schreibstil und die durchaus interessante Grundidee. 2 Sterne Abzug für den fragwürdigen Inhalt und weil es einfach zu viel des Schlechten war.