Geh nicht gelassen in die gute Nacht,
Brenn, Alter, rase, wenn die Dämmerung lauert;
Im Sterbelicht sei doppelt zornentfacht.
Weil keinen Funken je ihr Wort erbracht,
Weise- gewiss, dass Dunkel rechtens lauert,
Geh nicht gelassen in die dunkle Nacht.
Dieses Gedicht von Dylan Thomas erhält die 17-jährige Cassia Reyes von ihrem Großvater, als dieser im Sterben liegt. Es ist ein verbotenes Gedicht, ein Gedicht, dass nicht auf der Liste der hundert Gedichte lebt, wie Die Gesellschaft sie vorschreibt.
Cassias Leben, ist genauso wie das Leben aller anderen Menschen in der Zukunft, von den strengen Regeln Der Gesellschaft geprägt. Sie sorgt für Sicherheit und für ein gutes und gerechtes Leben. Ein System, perfekt, nach Cassias Meinung.
Sie freut sich schon auf ihr Paarungsbankett, ein Fest, bei der ihr ihr idealer Partner präsentiert wird, den sie später heiraten wird.
Und noch mehr freut sie sich, als sich herausstellt, dass es ihr bester Freund Xander ist.
Doch als Cassia sich den Mikrochip mit den Informationen über Xander ansehen will, gerät ihre Welt aus den Fugen: Auf dem Bildschirm erscheint keineswegs ein Foto von Xander- sondern von Ky! Zunächst ist Cassia entsetzt: Der Gesellschaft passieren keine Fehler.
Niemals.
Doch dann ist sie doch neugierig und lernt Ky heimlich näher kennen. Und ehe sie sich versieht, verliebt sie sich in diesen stillen Außenseiter. Doch wie kann ihre verbotene Liebe in solch einem System bestehen? Cassia beginnt immer mehr zu zweifeln.
Ky tunkt seinen Finger in einen anderen Tropfen und schreibt ein glänzendes C auf das Blatt, gleichmäßig und elegant.
„Kannst du mir das beibringen?“, frage ich.
„Das darf ich nicht.“
„Wir dürfen das alles hier nicht tun“, erinnere ich ihn. Aus den dichten Bäumen und dem Unterholz am Rande der Lichtung dringen Geräusche. Jemand nähert sich. Verzweifelft wünsche ich mir, ihm das Versprechen abringen zu können, mir das Schreiben beizubringen, bevor jemand auftaucht und der Moment vorüber ist. „Wir dürfen weder Gedichte lesen noch schreiben oder…“ Ich halte inne. Wieder frage ich: „Kannst du es mir beibringen?“
Ky antwortet nicht.
Wir sind nicht mehr allein.
Es dauert eine Weile, den Inhalt dieses Buches zusammenzufassen und doch reicht es immer noch nicht aus, den gesamten Umfang von Die Auswahl zu erfassen.
Soviel spielt in die Geschichte mit ein.
Die Liebesgeschichte, natürlich, die glücklicherweise weniger klischeehaft auftritt als sie tatsächlich klingen mag. Ganz im Gegenteil.
Das gesamte Buch ist getragen von zahlreichen zauberhaften Momenten. Cassia und Ky beim Wandern im Wald. Cassia, die verbotene Gedichte verbrennt und im Staub das Schreiben lernt.
Und die Angst, die ewige Angst vor Der Gesellschaft und ihren Handlangern, den eisgrauen Funktionären.
Ally Condies Roman ist lebendig und mitreißend. Ihre Sprache, die Charaktere und die Greifbarkeit der erfundenen Gesellschaft erwecken das Buch und geben ihm eine ganz individuelle und aufregende Seite, wie sie selten zu finden ist.
Die Mischung aus Bildern, Gefühlen und Worten lassen Cassia&Ky über sich hinauswachsen.
Auch wenn es zunächst nicht so erscheinen mag, ist es ein ungewöhnliches und stimmungsvolles Jugendbuch.
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In Cassias Welt ist alles perfekt.
Oder sollte es zu mindestens sein, denn nachdem die Menschheit unter der Technik zusammen gebrochen ist, wurde ein System erschaffen, dass ein perfektes und geordnetes Leben garantiert. Alle Menschen tragen dieselbe Kleidung, ihre Zeit ist genau geplant, genauso wie ihr Essen und sogar welchen Partner sie später mal heiraten bestimmen die Menschen nicht selbst, sondern das System für sie. Doch kann das System immer perfekt sein?
Cassia glaubt an das System bis nach dem Tag ihrer Paarung. Denn eigentlich wurde Xander, ihr bester Freund, als ihr Partner ausgewählt. Doch als sie die Infos über ihn zuhause nachgucken will, erscheint nicht Xanders Gesicht auf dem Bildschirm, sondern das eines anderen. Cassia ist schockiert.
Wie konnte so ein Fehler passieren und gibt es damit doch die Möglichkeit, seinen Partner zu wählen?
Ein Roman der sich interessant und mal „anders“ anhörte. Dennoch ist es leider nur ein durchschnittliches Buch. Es fehlt der ganzen Geschichte an Spannung. Es dauert lange, bis die Story Fahrt aufnimmt und bleibt dann auch noch eher langweilig.
Leider ein Roman, der sich viel versprechend anhörte, aber die Erwartungen nicht erfüllen konnte.