In der Zeitschrift “dreizehn + 13 GEDICHTE” werden 26 Dichter*innen und jeweils eines ihrer Werke präsentiert. Das Heft ist in zwei Teile geteilt: Die ersten 13 Gedichte sind von bekannten Dichter*innen, wie Gryphius, Eichendorff, Heine, Rilke und Kästner aus verschiedenen, zurückliegenden Literatur Epochen und Strömungen. Die folgenden 13 Gedichte sind von zeitgenössischen Dichter*innen.
Der erste Teil ist deutlich länger (115 von ca. 150 Seiten), da die Gedichte hier sehr ausführlich behandelt werden: Eingeleitet wird das Gedicht von einer farbigen Doppelseite mit dem Titel des Gedichtes, einem Porträt des Poeten oder der Poetin, sein oder ihr Name, Geburts- und Sterbedatum. Auf der darauffolgenden Doppelseite befindet sich dann das Gedicht und ein QR-Code um zur dazugehörigen Audiodatei zu gelangen. Blättert man jetzt um, gelangt man auf eine Seite, wo das Gedicht kurz zusammen gefasst wird - eine thematisch passende, kleine Zeichnung verziert den Text. Auf den nächsten drei Seiten gibt es dann einen essayistischen Kommentar von Katharina Plütter: Es wird historisch eingeordnet, nach autobiografischen Zügen untersucht und auf die Gegenwart bezogen. In der Ecke stehen Leseempfehlungen.
Im zweiten Teil gibt es für jedes Gedicht nur jeweils eine Doppelseite: Auf der ersten Seite findet man eine kurze Biographie des Dichters oder der Dichterin und ein Porträtfoto. Auf der anderen Seite steht dann das Gedicht.
Als mir diese Zeitschrift in die Hand gedruckt wurde, hatte ich erst Angst, man hätte lieblos bekannte Gedichte wie “Der Zauberlehrling”, “An die Freude” oder “John Maynard” einfach abgedruckt. Doch diese Sorge legte sich schon ab den ersten Seiten, denn die Zusatztexte sind echt genial und sehr informativ! Auch die Auswahl ist gut getroffen, neben aus der Schule bekannten Klassikern findet sich z.B, auch ein Gedicht von 1842 wieder, welches Geschlechterkonventionen kritisiert. Wer Lust hat, sich mit altbekannten deutschen Dichter*innen neu auseinanderzusetzen und spannende Hintergrundinformationen kompakt zu erhalten oder zeitgenössische Gedichte, wie “Na einer muss ja auch die Battelrapper trösten” genießen will, sollte sich definitiv diese Zeitschrift zulegen. Auch das Design und die Illustrationen sind wunderschön!
“Dreizehn plus 13 Gedichte” erscheint halbjährlich und wird von Oliver Wurm herausgegeben, der zuvor das Grundgesetzt als Zeitschrift heraus gab. Hier noch ein Überblick aller Dichter*innen, deren Gedichte in dieser Zeitschrift vorkommen:
- Andreas Gryphius
- Johann Wolfgang von Goethe
- Friedrich von Schiller
- Sophie Mereau
- Joseph von Eichendorff
- Heinrich Heine
- Annette von Droste-Hülsdorf
- Theodor Fontane
- Willhelm Busch
- Else Lasker-Schüler
- Rainer Maria Rilke
- Hermann Hesse
- Erich Kästner
- Norbert Hummelt
- Silke Scheuermann
- Marion Poschmann
- Ron Winkler
- Nico Bleutge
- Uljana Wolf
- Kerstin Preiwuss
- Jan Wagner
- Nadja Küchenmeister
- Dagmar Krauss
- Marcel Beyer
- Juliane Libert
- Matthias Göritz
Aus technischen Gründen kann nur der Herausgeber Oliver Wurm angegeben werden. Mitglieder des Teams sind aber auch: Katharina Pütter (Auswahl der klassischen Gedichte und dazugehörige essayistische Kommentare), Babara Heine (Auswahl der zeitgenössischen Gedichte), Dieter Braun (zeichnete die 13 historischen Dichter*innen), Andreas Volleritsch (Design)