Elefanten sieht man nicht
Elefanten sieht man nicht
07. Dezember 2012
von Gast, Freya
Ø 3,5 Sterne
Freya Jahrgang 1994 Redaktion Lübeck
hat 3 Sterne vergeben

Als Mascha die beiden Geschwister Julia und Max kennenlernt, merkt sie bald, dass bei ihnen etwas nicht stimmt. Selbst in der größten Sommerhitze tragen sie lange Kleidung. Max prügelt sich mit einem unsichtbaren Freund. Und Julia scheint ihr irgendetwas zu verschweigen. Bald beginnt Mascha auch zu ahnen, was es ist. Die beiden Kinder haben überall am Körper blaue Flecken. Mascha beobachtet durchs Fenster, wie der Vater von Max und Julia die Geschwister schlägt. Doch niemand will Mascha glauben. In so einer ordentlichen Siedlung passiert so etwas nicht. Der Vater von Julia und Max ist schließlich ein rechtschaffender Mann. Verzweiflung breitet sich in Mascha aus. Sie muss den beiden helfen. Doch wie, wenn ihr keiner zuhört?

In „Elefanten sieht man nicht“ wagt sich Susan Kreller an ein brisantes Thema. Sie spielt mit der Frage, wie weit Ignoranz und Verleumdung in einer normalen deutschen Kleinstadt gehen können. Leider überspitzt sie dabei den Gedanken manchmal und es fällt als Leser schwer, der Geschichte als Ganzes Glauben zu schenken.
Nichtsdestotrotz spricht Kreller ein wichtiges Thema an. Häusliche Gewalt, die lange unbeachtet bleibt, bis es meist schon zu spät ist, kennt man von zahlreichen Schlagzeilen aus Zeitungen und Fernsehen. Die Sensibilität, die zeitweise in der Handlung des Buches fehlt, wiegt Kreller durch ihre schöne, geschickt angewandte Sprache wieder aus. Die flirrende Hitze der Siedlung wird greifbar, die Nachbarn, die sich hinter ihren Gardinen verstecken werden lebendig. So entsteht ein trotz kleinerer Schwächen lesenswerter Roman, der zum Nachdenken anregt.

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hat 4 Sterne vergeben

Die dreizehnjährige Mascha verbringt ihre Sommerferien wie jedes Jahr in Barenburg  bei ihren Großeltern. Es ist ein kleines Dorf, deswegen findet Mascha keine Freunde; bis auf die neunjährige Julia und deren jüngeren Bruder Max, die sie auf dem Spielplatz kennenlernt. Max und Julia sind sehr nett, doch bei den Beiden scheint nicht alles in Ordnung zu sein.Denn die Kinder tauchen immer  wieder mit blauen Flecken auf, die sie rasch zu verstecken versuchen. Als Mascha endlich den Entschluss fasst ihnen zu helfen, will ihr keiner zuhören.

Ich finde dieses Buch sehr gelungen; man kann den inneren Konflikt der Hauptakteurin gut nachvollziehen. Der Mittelteil des Romans ist etwas in die Länge gezogen, ist aber gerade kurz genug, um nicht zur Langatmigkeit auszuarten. Der Schreibstil der Autorin ist sehr interessant. Dialoge werden des Öfteren wie in einem Theaterstück ausgeführt, was den Text sehr lebendig macht. Das Verhalten des Hauptcharakters, sowie auch das gegensätzliche Handeln der Erwachsenen ist sehr verständlich beschrieben.

„Elefanten sieht man nicht“ erzählt die Geschichte eines großen Gewissenskonfliktes in nahegehenden Bildern.

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