Der Teufel und Gott haben ein Abkommen, wenn Satan es schafft in einem Jahr die Treue eines von Gottes Anhängern zu brechen, gewinnt er zwei Kisten Ramazotti.
Durch Zufallsgenerator wird Heinrich Faust, ein Taxifahrer aus Berlin, ausgewählt des Teufels Opfer zu sein.
Dieser hat seine ganz eigenen Probleme:
Sein ehemalig bester Freund Wagner, Rollstuhlfahrer mit Migrationshintergrund, schikaniert ihn und zerstört sein Leben immer mehr durch fiese Intrigen, seit Faust Wagners Katze Charlotte von Stein angeblich umgebracht hat.
Außerdem ist er unglücklich in die Muslima Margarethe, Verkäuferin eines Bio-Alleskaufladens, verliebt.
So begibt der Teufel sich auf Erden, um seine Wette zu gewinnen.
Getarnt als Mitarbeiter von „Happy Life“- einer Coachingagentur, gibt er vor, Faust seinen größten Wunsch zu erfüllen und der ist ein Kuss von Margarethe…
Hinzu kommt, dass Gott öfter mal in Fausts Leben eingreift, um ihn in schwierige Situationen zu bringen, in denen er z.B. sterben könnte, damit der Teufel die Wette auf keinen Fall gewinnt.
Dann muss der Teufel der Gute sein und sprichwörtlich Leben retten.
Was diesen Comic so besonders macht ist, dass Goethes ursprüngliche Charaktere in die heutige Zeit integriert wurden.
Ich bin eigentlich kein Fan von Comics, weil ich die Zeichnungen nicht sehr schön finde, aber in diesem Fall hat es mich nicht weiter gestört.
Im Gegenteil hat es mich sogar gefreut, dass der Comic leicht verständlich war.
Die Geschichte überzeugt mit Witz und dem Charme eines sehr trotteligen, verliebten Fausts.
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Ein Klassiker, neu interpretiert von einem der populärsten Comic-Autoren Deutschlands? Und damit auch ins 21. Jahrhundert verfrachtet? Anscheinend kommt Flix‘ Faust, ein mülltrennender, glutenintoleranter, studierter Taxifahrer, nicht so gut damit klar. Denn er befindet sich im Dauerstreit mit seinem cholerischen, rollstuhlfahrenden Nachbar Walther (ein maximalpigmentierter Europäer mit Migrationshintergrund), ist sich unsicher mit seiner Liebe zu Margarete, einer türkischstämmigen Rechtsanwaltsgehilfin – und lässt sich nach einiger Überzeugungsarbeit von seinem Lifecoach Mephisto für eine Woche begleiten, um seine Probleme lösen zu lassen. Der hat nämlich eine Wette um zwei Kisten Ramazotti mit Gott um Fausts Treue abgeschlossen. Ob das wohl gutgeht?
Flix versteht es gekonnt, den Fauststoff in den Grundfesten zu erhalten und trotzdem mit frischen Elementen dem Plot im modernen Setting ein passendes Zuhause zu geben. Zwar hält sich lange nicht alles an die historische Version, aber das sollte auch nicht der Anspruch an eine bewusst humorvoll gestaltete Graphic Novel sein – und lustig ist sie auf jeden Fall: Die verrückten Figuren kommen zusammen immer wieder in absurde Situationen, die so nur bei einer starken Anpassung des Originalstoffes zustande kommen konnten. Der Zeichenstil ist – typisch Flix – sehr stark an Comics angelehnt simpel, lässt aber genug Raum für die vielen kleinen Anspielungen, die teilweise erst nach dem fünften Mal Lesen auffallen, echt witzig gestaltet sind und ein schönes Beispiel dafür sind, wie genau alles durchdacht wurde. Sogar einige gesellschaftliche Konflikte werden von Flix gekonnt integriert. So richtig an die inhaltliche Tiefe und Interpretationsvielfalt von Faust I kommt das ganze aber natürlich nicht heran.
Wer also eine etwas leichtere, witzige Herangehensweise an den klassischen Fauststoff sucht, bei der sich auch genaueres Hinschauen lohnt, ist hier auf jeden Fall richtig.