Hort
Hort
28. September 2022
von Kalle
5 Sterne
Kalle Jahrgang 2007 Redaktion Lübeck
hat 5 Sterne vergeben

Drei Frauen, die unterschiedlicher nicht aussehen könnten: Petra ist erfolgreiche Bodybuilderin und von oben bis unten mit Muskeln bepackt, Ulla ist riesengroß und dick und Denise hat ihren Körper mit einem Schlangenarm und einem Schlangenbein modifiziert. Die drei leben gemeinsam in einer WG. Eine Gemeinsamkeit haben sie doch: Ihre Körper widersprechen alle den gängigen Schönheitsidealen und jede muss die gesellschaftliche Intoleranz durchleben. Ob komische Blicke in der Bahn oder Kommentare von Bekannten. 

Seit einiger Zeit schon fallen ihnen drei Geschwisterkinder auf, die sooft auf dem benachbarten Spielplatz sind, dass sie dort zu leben scheinen. Es wird klar, dass die Kinder von ihren Eltern zurückgelassen wurden. Lediglich ein paar Euro haben sie ihnen dagelassen. Als das Geld aufgebraucht ist und sie mit diversen Aktionen (Flohmarkt, Straßenmusik, etc.) versuchen, werden Petra, Ulla und Denise auf sie aufmerksam. Als sie von ihrer Situation gehört haben, nehmen die Drei die Drei bei sich auf und es werden Sechs. Die drei Frauen sind keine typischen Mutterfiguren und haben weder eigene Kinder, geschweige denn einen Kinderwunsch. Doch als die drei verwahrlosten Kinder bei ihnen einziehen, erweckt das mütterliche Gefühle in ihnen und es beginnt eine Suche nach der untergetauchten Mutter. 

Das ganze Comic ist monochron in einem seichten lila gezeichnet. Dadurch, dass das Buch in einer nicht näher definierten Zukunft leben, fand ich die futuristischen Stadtansichten, Einrichtungsstile etc. spannend. Sehr gut gefallen haben mir auch doppelseitige Ansichten, z. B. vom Terrarium der WG-Vogelspinne an denen mein Blick sehr lange hängen blieb. Imponiert hat mich, wie gut die Charaktere sowohl künstlerisch als auch von ihrem Charakter her ausgearbeitet wurden. Gelungen fand ich auch, dass wir die Mutter der Kinder nie wirklich zu Gesicht bekommen, obwohl sie in einigen Szenen doch vorkommt. Diese Geschichte über Akzeptanz und Einsamkeit hat mich tief berührt, daher gibt es fünf Sterne!

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