Junkgirl
Junkgirl
14. November 2011
von Bona
4 Sterne
Bona Jahrgang 1993 Redaktion Lübeck
hat 4 Sterne vergeben

„Die Zeit mit Tara war die großartigste Zeit meines Lebens. Und die beschissenste.“

Alissa ist siebzehn und hatte eine wundervolle Kindheit, in der es ihr an nichts fehlte. Doch dann bekommt sie ihre Tage und damit fängt die Pubertät und die Probleme an. Sie beginnt alles in Frage zu stellen, auch Gott. Als dieses neue Mädchen an die Schule kommt, die sich nicht nur durch ihrem Gothicstyle von allen anderen unterscheidet, ist Alissa sofort von ihr fasziniert. Sie zieht sich anders an, geht nicht mehr in die Kirche, schwänzt die Schule und verheimlicht ihr neues Ich „Alice“ am Anfang noch vor ihren Eltern. Doch Alice ist ein Monster. Ein Monster das unstillbar gierig nach Drogen und Taras Liebe ist. Und es droht Alissa zu verschlingen…
 
 
>Am besten du nimmst einfach H. Schnief es, du kannst es dir auch drücken oder rauch ein Blech. Dann nimmst du mehr, mehr und immer mehr und lässt es richtig krachen und schon hast du alles, was du brauchst: Nachumschattete Augen, bleichblaue Lippen, gelbe Haut und der Schorf kommt dann auch ganz natürlich vom Kratzen. It’s so easy. babe. to get the real authentic fucked up style. Da kannst du dir deinen ganzen Barbie-Make-up-schmink-Scheiß sonst wohin stecken. Dieser Look ist fürs Leben. Hippie-Herpon-Absturz-Look! Fick dich doch! Junkgirl.< Ich drücke auf >Senden< und dann kann ich es nicht mehr rückgängig machen, und ich weiß, dass ich die allerletzte Scheiße bin, und echt, ich war früher wirklich mal ein sehr nettes Mädchen gewesen.
 
 
„Junkgirl“ ist eine Mischung aus „Wir Kinder von Bahnhof Zoo“, „Fragt mal Alice“ und auch ein wenig wie „Crank“. Eine, wie anzunehmen ist, typische Drogengeschichte: Sie wird aus normalen, glücklichen Umständen geboren, durch eine unvorhersehbare Änderung erweckt und führt dann zum langen, endlosen Absturz, der durch Phasen der Besinnung und Entzügen unterbrochen wird, aber nur um einen danach noch tiefer fallen zu lassen. So lange, bis es nicht mehr weitergeht…

Ob Alissa es vor dem Aufprall noch schafft, wird hier jetzt nicht verraten, aber es lohnt sich durchaus, das herauszufinden. Denn das Thema mag bekannt sein, aber Anna Kaschnarowa hat es in eine einzigartig geschriebene und brutal authentische Hülle gepackt und mit ein paar neuen Elementen bestückt, wie zum Beispiel die homosexuelle Liebe zwischen Tara und Alissa. Das Buch verläuft nicht chronologisch und so finden sich zwischendurch auch immer Absätze von Alissa, die sich im Zwiegespräch mit Alice befindet. „Junkgirl“ zeigt, wie schnell es auch heute immer noch ist, dem Monster in uns zu verfallen.

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