Daniel ist voller Wut. Oft ist es so schlimm, dass es einfach raus muss. Und dann schreit er. Schreit und schlägt. Autos, Hunde, Fahrräder, Obdachlose, Mitschüler. Alles.
Dass sein Hund eingeschläfert werden musste und seine Mutter genau diesen Tierarzt als ihren zigtausendsten Typen auserkoren hat, macht die Sache nicht besser.
Dann passiert der Unfall.
Nach einer Party wird der drogensüchtige Bruder der Klassentyrannin totgefahren. Am Tatort wird ein Plastiksplitter gefunden. Dem Scheinwerfer des Tierarztes, welchen Daniel gerade zu akzeptieren begonnen hat, fehlt ein solcher.
Und die Wut wird immer größer.
Die 250 Seiten sind schnell gelesen, was wohl auf den flüssigen Schreibstil und die Atmosphäre dieses Buches zurückzuführen ist. Ereignis folgt auf Ereignis. Man kann gar nicht anders als weiter zu lesen. Es wird niemals langweilig.
Der Autorin ist es wahnsinnig gut gelungen, die Gedankengänge und Gefühlswelt von Daniel nachvollziehbar darzustellen. Man fühlt mit Daniel. Schon ab der ersten Seite. Lacht mit ihm (passiert selten). Trauert mit ihm. Hasst mit ihm.
Ein rundum wirklich gutes Buch, das zum Nachdenken anregt, allerdings nicht wirklich so gut ist, dass es aus der Menge hervorsticht.
Ich hatte das Gefühl, dass diese Geschichte eher für eine Serie oder ein Film geschrieben wurde. Das Buch ist in diesem Falle vielleicht das falsche Medium.