LTB 306 - Onkel Dagobert blickt durch!
LTB 306 - Onkel Dagobert blickt durch!
01. Mai 2020
von Rina
5 Sterne
Rina Jahrgang 2003 Redaktion Lübeck
hat 5 Sterne vergeben

„Onkel Dagobert blickt durch!“ ist der 306. Band in der Reihe „Lustiges Taschenbuch“. Die Lustigen Taschenbücher, kurz LTB, enthalten jeweils mehrere Comic-Geschichten, die in der Regel in der fiktiven Stadt Entenhausen spielen. Die meisten Geschichten spielen sich rund um Donald Duck, seine Neffen Tick, Trick und Track, sein Alter Ego Phantomias und seinen Onkel Dagobert Duck ab. Andere Geschichten drehen sich um Micky Maus, Goofy und Kommissar Hunter. Diese beiden „Universen“ haben jeweils unzählige wiederkehrende Charaktere (gute und böse), untereinander begegnen diese Welten sich aber selten. Die Reihe ist weltweit erfolgreich und ihre Figuren sind längst fester Bestandteil der Pop-Kultur geworden.

Peter Höpfner war der Chefredakteur von diesem Band; die Autor*innen und Zeichner*innen variieren von Geschichte zu Geschichte. Da sich die Geschichten nicht nur in Inhalt, sondern auch im Stil sehr unterschieden, möchte ich jede einzeln betrachten.


Die Schnupfenschlacht: Daniel Düsentrieb hat ein geniales Mittel erfunden, das den gemeinen Schnupfen für immer heilt. Donald wittert Erfolg und beginnt direkt, das Wundermittel zu vermarkten. Es folgen eine Werbeschlacht mit Onkel Dagobert und unvorhergesehene Nebenwirkungen. - Diese Geschichte hilft wahrscheinlich nicht gegen einen Schnupfen, wohl aber gegen Langeweile. Mit außergewöhnlicher Charakterentwicklung von Donald und einer fantastischen Idee ist diese Geschichte eindeutig ein Treffer.

Dem Protopteryx auf der Spur: Dussel hat eine Frage an Primus, doch dieser hat keine Zeit, denn er ist schwer beschäftigt mit seinen Vorbereitungen auf die Erforschung des Protopteryx. Um endlich eine Antwort zu kriegen, kommt Dussel einfach mit auf die Expedition. Ob das gut geht… - Eine erfrischende Geschichte um zwei Charaktere, die sonst eher Nebenrollen spielen. Ich finde, Primus hat das Scheinwerferlicht durchaus verdient, aber (so sehr ich ihn auch mag) Dussels Abenteuer finde ich immer furchtbar frustrierend, wenn auch witzig.

Pharao Zaremhabs Zepter: Diese Geschichte dreht sich um Micky und Professor Zapothek, doch ausnahmsweise spielt eine Zeitmaschine darin keine Rolle. Stattdessen kämpfen die beiden sich gemeinsam mit dem gerade kennengelernten Forscher Herr Oberon durch eine Pyramide. - Spannend, einfallsreich, einfach gut.

Der hinterlistige Hubertus Hummer: Dagobert lässt seinem Geiz vollen Lauf und lässt Donald und Dussel ein Festessen für einen Geschäftspartner ausrichten, der jegliche Elektrizität ablehnt. Die beiden haben so ihre Schwierigkeiten mit der Aufgabe und einander. - Dussel ist wie gesagt frustrierend für mich, aber sein Einfluss auf die anderen Figuren macht ihn interessant. Eine anstrengende Geschichte, aber nur für die Figuren darin.

Strahlen will gelernt sein!: Unser allgeliebter Erfinder erfindet eine Schwebepistole. Onkel Dagobert sieht das Potenzial (für Kapital) dabei. - Ausnahmsweise kommt Herr Düsentrieb dabei nicht schlecht weg. Bloß Einfallslosigkeit könnte man ihm vorwerfen, hat er diese Erfindung doch schon mehrfach in anderen Geschichten gemacht (ich kann allerdings nicht garantieren, dass die in der Reihe vor diesem Band kamen). Kurze und gute Geschichte.

Trügerische Gegner: Es scheint, als hätte Phantomias seinen Schneid verloren. Plötzlich verpatzt er auch die einfachsten Einsätze, doch unser Held lässt sich nicht unterkriegen. - Es scheint zwei Hauptarten von Phantomias-Geschichten zu geben: Phantomias behält immer die Oberhand (schön, das Gute siegen zu sehen) oder Phantomias hat einen wirklich schweren Gegner (hier ist der psychologische Aspekt manchmal wirklich faszinierend und auch die Ideen der Gegenspieler). Hier ist es zweiteres und auch wenn es nicht schön ist, den Helden fast untergehen zu sehen, macht es einfach Spaß, wenn er das Blatt wendet.

Bis ins letzte Detail…: Bei einer Seite lasse ich die Inhaltsangabe lieber – Witzig und gut als Abwechslung zwischendrin.

Vorsicht, bissiger Hund!: Zwei Panzerknacker wollen in eine Villa einbrechen, aber mit einer Sicherheitsmaßnahme haben sie nicht gerechnet. - Es ist nett, die Panzerknacker mal auf fremdem Territorium zu beobachten. Sympathisch sind sie ja, man gönnt ihnen fast ein Happy End.

Der Wagwasische Wandler: Klaas Klever kommt in den Besitz einer außerirdischen Apparatur, die ihn unsichtbar machen kann. Damit stellt er allerlei an, doch er zieht auch ungewollte Aufmerksamkeit auf sich. - Das Gerät ist keine wirklich neue Idee, aber dass der „Bösewicht“ sie zuerst bekommt, schon. Gute Geschichte mit ein bisschen Action.

Eine galaktische Pechsträhne: Donald und seine Neffen sehen einen Meteor abstürzen. Nachdem sie ihn untersucht haben, nehmen sie ein knuddeliges Alien und Pech ohne Ende mit nach Hause. „Kuschel“ bringt allerlei Chaos mit… - Fesselnde Geschichte mit interessanten Charakteren.


Ein Lustiges Taschenbuch mit vielen eher außergewöhnlich komplexen Geschichten, die oft außerhalb der üblichen Ausgangssituationen und Konflikte liegen. Ein wunderbares Buch, das anders als andere Bände ist, und sie so hervorragend komplimentiert.



Der Titel bezieht sich darauf, dass Dagobert Duck zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Ausgabe 55 Jahre auf der Bühne stand. Die Art ihn zu ehren ist interessant, denn er scheint in diesem Band hauptsächlich das Nachsehen zu haben oder wenigstens, anders als sonst, nicht ganz ungeschoren davonzukommen.

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