Margos Spuren
Margos Spuren
31. Mai 2018
von Kim, Freya, Anna
Ø 4,3 Sterne
Freya Jahrgang 1994 Redaktion Lübeck
hat 4 Sterne vergeben

Also, wie ich die Sache sehe, erlebt jeder irgendwann mal ein Wunder. Ich meine, es ist zwar unwahrscheinlich, dass ich von einem Blitz getroffen werde oder einen Nobelpreis kriege, Diktator eines Inselstaats werde, an Ohrenkrebs sterbe oder mich spontan selbst entzünde. Aber wenn man alle unwahrscheinlichen Dinge, die passieren könnten, zusammennimmt, ist es wahrscheinlich, dass jedem von uns zumindest einmal etwas davon passiert. Ich hätte zum Beispiel Zeuge davon werden können, wie es Frösche regnet. Oder ich hätte den ersten Schritt auf dem Mars machen können. Oder von einem Wal verschluckt werden können. Ich hätte die Queen heiraten oder monatelang auf dem Ozean überleben können. Doch stattdessen erlebte ich ein anderes Wunder. Und zwar folgendes: Von all den Hunderttausenden von Häusern in den Tausenden von Neubausiedlungen in ganz Florida wohnte ich ausgerechnet neben dem Haus von Margo Roth Spiegelmann.

Quentin kennt Margo schon seit seiner Kindheit. Und schon seit seiner Kindheit ist er heimlich in sie verliebt. Doch jetzt, an der Highschool ist sie unerreichbar. Sie ist beliebt, schön, einzigartig und scheint in einer ganz anderen Welt zu leben, obwohl sie immer noch bei ihren Eltern nebenan wohnt.
Eines nachts dann, kurz vor ihrem Highschool- Abschluss, klopft Margo an Quentins Fenster. Sie nimmt ihn mit auf eine wilde Reise durch die Stadt. Denn Margo will sich rächen: An ihren Ex-Freund, der sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat, an ihrer besten Freundin und an Lacey, die Freundin, die ihr alles verschwiegen hat.
Am nächsten Morgen dann ist Margo verschwunden. Einfach nicht mehr da. Und Quentin begibt sich auf die Suche nach ihr, folgt ihren Spuren, ihren Hinweisen und hofft, sie einfach wiederzufinden.

Wie auch in seinen anderen Büchern überzeugt John Green mit seiner fantasievollen Sprache, seinem zauberhaften und doch lebensnahen Schreibstil. Fantasie verschwimmt mit Philosophie und lässt die gesamte Geschichte wie ein modernes Märchen wirken.
Doch hat es bis ganz zum Ende gedauert, bis ich mich tatsächlich mit dem Buch anfreunden konnte. Denn dann erst wird die Geschichte zu einem Ganzen. Die restliche Zeit scheint das Buch dreigeteilt; drei Handlungsideen, die jeweils ein Buch hätten sein können.
Der erste Teil, die verrückte Nacht, die Margo und Quentin miteinander erleben, erinnert an Jay Ashers Tote Mädchen lügen nicht, einer nächtlichen Reise, bei dem das Ende nicht absehbar erscheint. Der zweite Teil dann, als Margo verschwunden ist und Quentin ihren Spuren folgt, folgt ähnlichen Strukturen wie John Greens Eine wie Alaska.

Ganz am Ende entwickelt sich Margos Spuren zu einem Road-Movie, ähnlich wie in Die erste Liebe (nach 19 vergeblichen Versuchen), ebenfalls von Green.
Dann aber, am Ende, merkt man, was dieses Buch von allen anderen Büchern von John Green unterscheidet. Am Ende ist das Buch erwachsen. Alles Magische, alles Zauberhafte und alles Mystische ist verschwunden. Am Ende bleibt nur eins: Die Realität, die Wahrheit.
Und diese Wahrheit formulieren zu können, verdient großen Respekt. Margos Spuren zeigt seine wahre Stärke erst ganz zum Schluss.

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Kim Jahrgang 1994 Redaktion Lübeck
hat 4 Sterne vergeben

Margo ist verschwunden.
Eben noch hat Quentin mit ihr diese ereignisreiche Nacht erlebt, und nun ist sie weg. Wieder. Denn Margo ist schon oft ausgerissen und nach ein paar Tagen wieder aufgetaucht.

Aber dieses Mal ist alles anders. Quentin spürt das. Denn Margo wollte ihm mit dieser Nacht etwas sagen. Warum sonst hätte sie das erste Mal seit Jahren wieder Zeit mit ihm verbringen sollen? Ihm bleibt nur eine Wahl. Margos Spuren zu folgen, um das Mädchen, das er liebt, zurückzuholen.

Die Geschichte ist erfrischend und lebensecht erzählt.
Die Charaktere sind alle miteinander einzigartig, Margo, das schöne und verrückte Mädchen, das sich keine Grenzen setzten will und gegen ihre Eltern und das Leben rebelliert.
Quentin, der Junge, der eigentlich anständig und zurückhalten ist und sich um seiner Liebe Willen in neue Erfahrungen stürzen muss.
Man möchte mit ihnen durch die Nacht fahren und sehnt sich nach der Freiheit, die die Seiten dieses Buches tränkt. Auch alle anderen Charaktere versprühen ihren ganz eigenen Charme und sorgen für notwendigen Witz und Abwechslung.
Man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis man – ja, bis man ans Ende kommt, denn das ist das einzige, was mich an diesem Buch ein wenig gestört hat, es kommt so plötzlich und unerwartet und passt nicht so recht zum Rest.

Doch trotzdem ziehen die verzaubernden Worte John Greens einen in den Bann und erzählen einem eine ganz bezaubernde Geschichte die bestückt ist mit Humor, Ernsthaftigkeit, Rätselraten und diesem Gefühl von Freundschaft, das man geradezu in der Luft spüren kann.

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Anna Jahrgang 2001 Redaktion Lübeck
hat 5 Sterne vergeben

„People say friends don`t destroy one another. What do they know about friends.“

 (Game Shows Touch Our Lives, Mountain Goats)


Quentin ist der Meinung, dass jeder Mensch ein Wunder in seinem Leben hat oder haben wird. Laut ihm ist sein Wunder, das er neben Margo Roth Spiegelmann wohnt.

Denn Margo ist etwas Besonderes. Denkt er.

Er bewundert sie und ihre Liebe für Rätsel und Geheimnisse.

Nachdem sie dann eines nachts durch sein Fenster in sein Zimmer klettert, um mit ihm zusammen alle Leute zu bestrafen, die sie verletzt haben, verschwindet sie auf einmal.

Fürs erste nichts Besonderes im Leben von Margo. Doch es wirkt endgültiger.

Quentin macht sich auf die Suche, die ihm zeigt, was wahre Freundschaft bedeutet und ihn letzten Endes zu einer wichtigen Erkenntnis führt.

Ein Buch über einen Jungen, der sich selbst und seine Freunde besser kennenlernt.

Ein Buch, das zeigt, was es bedeute zusammen zu halten.

Von Schüchternheit, über Mut, zu Selbstbewusstsein.

Ein Buch um zu erkennen, dass man für seine Träume kämpfen muss, und um dennoch einzusehen, dass jeder Mensch menschlich ist.

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