Evas Leben ist voll durchgeplant.
Auch wenn sie erst sechzehn ist, hat sie alles im Griff und genaue Vorstellungen. Im Moment das Wichtigste: Mit ihrem Freund für ein Praktikum nach London. Doch alles gerät aus den Fugen, als ihre alte und vergessene Freundin Jule vermisst wird. Mit einigen Bier intus beschließt Eva, sie zu finden. Eine Entscheidung, die sie bitter bereut als sie am nächsten Morgen in Adams LKW in Richtung Spanien aufwacht. Doch während Eva ihr Leben noch aus der Bahn geworfen sieht, zeigt sich ihr ein ganz neuer Weg auf. Ein Weg, auf dem einfach alles passieren kann..
„Rein ins Paradies, Baby“ ist sowohl von der Sprache als auch vom Inhalt erst einmal ein Schuss nach hinten. Denn wenn man das Buch in die Finger bekommt, glaubt man eine völlig andere Geschichte zu finden, als die, die tatsächlich erzählt wird. Das ist das erste.
Gleich auf der ersten Seite des Buches wird man dann aber auch gleich mit dem Schreibstil konfrontiert, der mir auf den ersten 20 Seiten wirklich Probleme bereitet hat. Es gibt diese Art zu schreiben, bei der man unbedingt so klingen will, wie ein geheimnisvoller humorvoller Erzähler, man will es unbedingt. Und im Endeffekt merkt man genau das, dieses unbedingt wollen aber dann doch vorbeischrammen. Das ist das zweite.
Dazu kommt, dass die Kapitel manchmal in verschiedenen Sichten und Zeiten geschrieben ist, das aber nirgendwo gekennzeichnet ist.
Der vierte Punkt auf dieser Liste ist dann aber auch schon die Story an sich, die von der Idee gar nicht so schlecht ist. Allerdings kommt Eva als Hauptperson wirklich sehr unrealistisch rüber. Als ich die ersten Sätze über sie gelesen habe, habe ich gedacht, die Rede sei von einer mindestens 20-Jährigen. Stattdessen hat man es aber mit einer Sechzehnjährigen zu tun. Na klar, es gibt Jugendliche, die sich bereits sehr erwachsen kleiden und verhalten, doch gerade beim Schreiben muss man die Balance finden, die Person sowohl in ihrem Verhalten als auch in ihrem tatsächlichen Alter darzustellen.
Die verschiedenen Handlungen von Eva passen auch nicht immer wirklich zusammen, genauso wenig, wie das, was sich zwischen ihr und Adam entwickelt. Alles in Allem ist „Rein ins Paradies, Baby“ für mich ein Buch, das einen interessanten Grundgedanken, jedoch eine ziemlich schlechte Umsetzung zu verbuchen hat.