Am Ende des 2. Weltkrieg im Winter 1945 leben vier junge Menschen, die sich durch Polen schlagen, um mit irgendeinem Schiff zu entkommen.
Die Krankenschwester Joana, ursprünglich aus Litauen, lebt mit einer schweren Schuld. Der Kunstrestaurator Florian trägt sein eigenes Geheimnis mit sich und trifft schnell auf die flüchtige Emilia, die genauso wenig von sich preisgibt. Alfred dagegen ist ein deutscher Soldat auf einem der Schiffe, das bei der Rettung der Flüchtlinge helfen soll.
In diesen vier Sichtweisen werden unzählige Geschichten und Schicksale zum Flüchtlingstreck und den Untergang der Wilhelm Gustloff erzählt. Das Eindrucksvollste sind für mich die Details - wie das Geräusch, das das Klavier macht als es während des Untergangs an der Wand zerschellt oder der Anblick eines kleinen, blutbespritzten Eckfensters. Aber auch die fesselnden und überraschenden Wendungen sprechen für dieses Buch. Gemeinsam mit der eindrücklichen Wortwahl sorgen sie für mehr als einen Kloß im Hals. Auch das schöne Ende finde ich gelungen, aber ein offenes Ende hätte mich mehr zum Nachdenken gebracht als eine abgeschlossene Geschichte das könnte.