„Schimpansen macht man nicht zum Affen“ ist der vierte Band aus der Reihe „Liliane Susewind“, in der es um ein Mädchen geht, das mit Tieren sprechen kann. Lilli und ihr bester Freund Jesahja entdecken im Stadtpark einen verwahrlosten Schimpansen, der so verschreckt ist, dass Lilli nur sehr mühsam aus ihm herausbekommt, wo er herkommt und was mit ihm passiert ist. Die Spur führt zu einem zurückgezogen lebenden Millionär, der exotische Tiere sammelt…
Das Buch ist enorm spannend. Vor allem das Kapitel, in dem Lilli und Jesahja im Zoo übernachten (mitten im Raubtiergehege!), und ein Dieb einbricht. Die beiden verfolgen den Dieb zusammen mit dem Löwen Shankar und der Tigerin Samira im Dunkeln. Unterbrochen wird die Verfolgungsjagd dann von der Geburt drei kleiner Raubkätzchen: Samira bekommt Nachwuchs – Liger (eine Mischung aus Löwe und Tiger) – was wirklich sehr spannend und ergreifend beschrieben ist.
Was diese Reihe aber absolut ausmacht und einfach einzigartig gut geschrieben ist, sind Lillis Hund Bonsai und Jesahjas Katze Frau von Schmidt. Sobald die beiden auftauchen, kann man sich einfach nur kaputt lachen. Zum Beispiel als die elegante Katzendame dem coolen Löwen an den Kopf wirft: „Auch Ihre eindrucksvolle Größe und Ihre atemberaubende Frisur vermögen nicht darüber hinwegzutäuschen, dass Sie einfach keinerlei Stil besitzen!“ Schmidti ist einfach zum Totlachen und ohne Frage mein absoluter Liebling.
Dieser vierte Band ist für mich der beste der Reihe. Er bietet all das, was so besonders ist an „Liliane Susewind“: Spannung, Witz und wirklich rührende Szenen. Darüber hinaus regt er aber auch ganz besonders zum Nachdenken an, denn die Autorin macht bei einigen Figuren (Trixi, Trina, Onkel Kornelius) deutlich, dass Menschen nicht einfach so in Gut oder Böse unterteilt werden können, sondern vermeintlich „böse“ Charaktere vielleicht nur aus Hilflosigkeit so handeln.
„Schimpansen macht man nicht zum Affen“ ist für mich das Buch des Jahres, weil ich es beim Lesen regelrecht verschlungen habe und einfach nicht weglegen konnte. Ich habe noch nie ein Buch so gerne und so schnell gelesen.