Wie begegnen sich zwei Menschen, die zwölf Jahre lang ein Paar waren und nun seit neun Monaten getrennt sind? Nächtelang hatte sich die 52-jährige Virginia überlegt, was sie ihrem Ex-Freund David an den Kopf werfen würde, wenn sie sich das erste Mal „danach“ treffen würden. Sie wollte überlegen sein. Vielleicht auch ein ganz kleines bisschen angeben. Mir geht es gut. Ich bin stark. Ich bin über alles hinweg. Doch irgendwie ist sie es dann doch nicht, als er im Supermarkt dann plötzlich vor ihr steht. Sie sieht ihn. Er sieht sie nicht.
Sie gerät in Panik und flüchtet auf den Parkplatz und steigt ?sie selber weiß kaum warum- in seinen Wagen und versteckt sich unter alten Pullovern. Er kommt, bemerkt sie wieder nicht und fährt los. Und Virginia mit ihm.
Mit dieser Interessanten Situation beginnt die Autorin Martha Tod Dudman ihre Geschichte „Schwarze Oliven“. Gemeinsam mit Virginia reist man in Gedanken zurück in ihre Vergangenheit, während im Hinterkopf stets die Frage lauert, ob Virginia entdeckt wird, und wenn ja, was geschehen wird. Wie wird David reagieren?
Diese Idee, die am Anfang des Buches noch originell und aufregend erscheint, wird Seite für Seite immer abgenutzter, bis sie ganz verblasst und die Geschichte zu einem handlungslosen Geplätscher versandet. Das ist wirklich schade, da man am Anfang des Buches wirklich von der spürbaren Spannung gefesselt wird und eigentlich kaum erwarten kann, was als Nächstes geschieht.
Doch dann beginnt die Geschichte immer zähflüssiger voranzugehen bis sie irgendwann ganz aufhört zu fließen. Und das leider nicht am Ende des Buches. Der Spannungsbogen wird zu weit und ihn zu kurzer Zeit überdehnt, sodass er zu schnell ausleiert und verschleißt. Man hätte so viel aus dieser ungewöhnlichen Situation machen können, aber in diesem Falle ist leider ein bisschen verschwendet. Fazit: Gute Idee, weniger gute Ausführung.