Sieben Minuten nach Mitternacht
Sieben Minuten nach Mitternacht
07. April 2012
von Kerrin
4 Sterne
Kerrin Jahrgang 1993 Redaktion Lübeck
hat 4 Sterne vergeben

Albträume, Monster und Krebs. Krebs, Krankheit und Durchhalten. Immer tapfer sein. Das muss Conor. Er muss sich mit seinen dreizehn Jahren Sorgen um das Überleben seiner Mutter machen, während seine Klassenkameraden damit beschäftigt sind, sich neue Streiche auszudenken, die sie ihm spielen können.

Aber dann taucht da die Eibe auf, die, die Conor von seinem Zimmerfenster aus auf dem Friedhof stehen sehen kann. Und sie steht nicht mehr dort, sondern direkt vor seinem Haus. Immer um sieben Minuten nach Mitternacht.

Und diese Eibe erzählt ihm drei Geschichten mit widersprüchlicher Moral. Die vierte Geschichte soll Conor selbst erzählen. Aber das kann er nicht. Der Schrei, der Sturz, Loslassen – das KANN er einfach nicht erzählen! Aber die Eibe ist da, sie begleitet ihn, unterstützt ihn. Ob das immer so gut ist, ist eine andere Frage, aber Conor schöpft neue Kraft.
Zum Durchhalten, zum Besiegen und zum Loslassen.

Eine verzaubernde Geschichte darüber, wie schwierig es für Kinder mit todkranken Eltern ist, mit ebendieser Krankheit umzugehen. Der unausweichliche Tod, vor dem die Augen verschlossen werden – der aber doch immer präsent ist, ist für Conor der größte Albtraum. Doch mit erzählerischer Feinheit webt Patrick Ness die von der selbst an Krebs gestorbenen Siobhan Dowd entworfene Geschichte zu einem Geflecht aus schlechtem Gewissen, Verzweiflung und dem Unwillen, weiterzumachen. Trotz des sehr traurigen Themas entwickelt der Leser dabei eine Faszination für das Buch und dessen Figuren.
Dafür vergebe ich vier Sterne!

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