„Ich habe oft das Gefühl“, gab ich in Hamburg einmal zu Protokoll, „als schaue ich in Amerika ein wenig in unsere Zukunft. Nehmen Sie die groteske Kluft zwischen Arm und Reich, die wird auch bei uns größer. Oder die Art, wie hier die Medien berichten, wie strohfeurig und allein auf Dramatik gebürstet, bis in die Nachrichten hinein.“
Klaus Scherer lebte für fünf Jahre in Amerika, als ARD- Korrespondent. In seinem Buch gibt er Antworten, die einem helfen, Amerika besser zu verstehen und zwar in jeglicher Hinsicht. Von Obama, der als Held die Wahlen gewinnt und dann plötzlich doch keiner mehr ist, bis hin zu Männern, die George W. Bush heißen und erzählen, dass, wenn sie eine Pizza bestellen wollen, ihnen meist nicht geglaubt wird.
Das Buch ist nun wirklich ein Sachbuch und scheint auf den ersten Blick etwas langweilig. Doch auf den zweiten Blick ist es sehr lesenswert. Klaus Scherer stellt Zusammenhänge logisch da, sodass man, auch wenn man nicht so viel Ahnung von Politik hat, nachdem man das Buch gelesen hat, das Gefühl hat, Amerika in politischer wie auch in kultureller Hinsicht zu verstehen. Was wir hier von Amerika mitbekommen ist zwar eine ganze Menge, doch wie schwer es für Obama wirklich war und was die Menschen auf den Straßen New Yorks von ihm halten, wissen wir nicht. Klaus Scherer schafft es, eine gute Mischung zwischen Politik und Alltag herzustellen. Mich persönlich haben die politischen Themen mehr interessiert, da ich dort oft den “Aha-Effekt” hatte und mir über viele Sachen klar geworden bin, doch das muss jeder selbst heraus finden.