Wieso setzt sie den Neuen ausgerechnet neben mich? Dann fällt der Groschen. (…) Sobald die Lehrerin über unsere Hausaufgaben für Sozialkunde redet, beuge ich mich zu ihm und flüstere: „Hi, ich bin Jeffrey. Ich hatte auch mal Krebs.“
Er schaut mich an als wäre ich eine besonders eklige Scheibe Hackbraten der Schulkantine und sagt: „Donnerwetter! Herzlichen Glückwunsch! Was willst du? Eine Medaille?“
So lernte ich meinen besten Freund kennen.
Seit diesem Tag sind Jeffrey und Tad, der wegen seiner Krebstherapie im Rollstuhl sitzt, unzertrennbar. Doch mit Beginn der achten Klasse scheint sich einiges zu verändern. Zunächst einmal ist da die Neue, Lindsey, die Jeffrey so unglaublich schön, lustig und umwerfend findet.
Dann wird auch noch eine neue Prüfung eingeführt, von der abhängen wird, ob die Schüler weiter auf die Highschool gehen dürfen. Und das ausgerechnet in Mathe, einem Fach, mit den Jeffrey seit seiner Chemotherapie einfach nichts anfangen kann.
Also machen er und Tad einen Deal: Jeffrey soll Tad trainieren, wieder laufen zu können, und dafür gibt er ihm Mathe Nachhilfe. Ein Unterfangen, das zunächst aussichtslos erscheint.
Jordan Sonnenblick gelingt es in diesem Roman, die bittere Realität so herzerwärmend und unterhaltsam zu verpacken, dass man alle Sorgen am liebsten vergessen würde. Und doch, das schwere Thema Krebs verliert nichts an seiner Bitterkeit und so sind Jeffreys Aufzeichnungen von einer einzigartigen, tragischen Komik.
Geschickt greift Sonnenblick die Frage nach dem „Danach“ auf. Der Krebs ist -vorrübergehend- besiegt. Und was dann? Einfühlsam beschreibt er, wie die Krankheit auch nach der akuten Behandlung noch das Leben der Jugendlichen beeinflusst und verändert.
Dabei ist „Wie ich das Überleben überlebte- und Mathe doch noch kapierte“ nicht ausschließlich ein Roman über die Krankheit. Es ist ein Roman über die Familie, den Zusammenhalt und eine wahrhaftige Freundschaft, so wie man sie sich nur wünschen kann. Es bleibt nur noch eins zu sagen: Unbedingt lesen!