You in Five Acts
You in Five Acts
11. April 2020
von Anna
5 Sterne
Anna Jahrgang 2001 Redaktion Lübeck
hat 5 Sterne vergeben

„Überhaupt ist Tanzen meistens harte Arbeit, Muskelspannung, Sprünge, Schweiß und Mühe. Aber sobald meine Füße nicht mehr den Boden berühren, fühlt es sich an wie fliegen. Eine Sekunde genügt um mich süchtig zu machen. Ein Atemzug, ehe ich wieder auf der Erde lande. Der einzige Moment in dem die Zeit anhält.“


Joy, Liv, Diego, Dave und Ethan leben alle in New York und besuchen alle die gleiche Tanz- und Schauspielschule, das war's dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten.

Da ist Joy, die ehrgeizige und vernünftige Tänzerin, die alles dafür gibt, sich als schwarzes Mädchen nach oben zu kämpfen. 

Dave, von dem jeder denkt, er müsse ja so glücklich sein, weil er mal eine erfolgreiche Schauspielrolle hatte, und der versucht mit seinen Gefühlen und seiner inneren Leere klar zu kommen.

Liv, die Schlagfertige, von der niemand glaubt, dass ihr irgendwas etwas anhaben kann, die jedoch mit der Gleichgültigkeit ihrer Eltern, den Tabletten und ihren Gefühlen zu kämpfen hat.

Ethan, der große Pläne hat und sich selbst schon als berühmten Drehbuchautor vor sich hat, seit Jahren versucht mit seinen Gefühlen für Liv umzugehen und der eine selten geteilte Leidenschaft für alte Filme hat.

Und Diego, der aus einer Familie stammt, in der das Tanzen mehr als lächerlicher Zeitvertreib gesehen wird, und für den das hier die einzige Chance ist sich zu beweisen.


Das Buch spielt in einer sehr wichtigen Zeit für alle an der Schule, in der sich für jeden das Tor zur Zukunft ganz langsam öffnet. Die ganze Zeit fiebert es auf einen bestimmten Zeitpunkt hin, von dem man denkt, es sei Joys Auftritt oder vielleicht die Premiere von Ethans Theaterstück und ich wünschte, ich könnte sagen so ist es auch, aber dabei geht es um etwas anderes.


Ich persönlich liebe ja Geschichten übers Tanzen, aber das ist nicht die einzige Qualität dieses Buches, genauso toll ist es wie unterschiedlich die Charaktere sind und man von jedem die Stärken und Schwächen aufgezeigt bekommt. Dass dieses Buch nicht einfach in einer künstlerischen Fantasiewelt spielt, sondern man reale Bezüge zur Wirklichkeit ziehen kann.

Was ich auch echt klasse finde ist, dass es schafft nebenbei viele Probleme und wichtige Dinge anzusprechen wie zum Beispiel wie es sich anfühlt, wenn man ungewollt anfängt sich den Drogen nicht mehr entziehen zu können, wie es ist, wenn man mehr liebt als der andere jemals können wird und wie schlimm das Verhalten von weißen Polizisten gegenüber Schwarzen in Amerika sein kann und was passieren kann, wenn man einfach zu falschen Zeit am falschen Ort ist.


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