Alles Regal

Das vielversprechende Ende nimmt eine überraschende Wende

Nach einem nervenaufreibenden Aufenthalt an der Station Frankfurt am Main West sitzen wir nun endlich im Zug nach Lüneburg und können wieder bloggen.

Eigentlich hatte alles so gut ausgesehen: ALLE, also wirklich alle ohne Ausnahme, waren pünktlich am Treffpunkt.  Sogar FÜNF Minuten VORHER … Wahrscheinlich hätten wir dieses noch nie da gewesene Ereignis stärker würdigen und feiern sollen. Unsere Quittung für dieses Versäumnis haben wir dann prompt am „Millionen-Bahnhof“ Frankfurt am Main West bekommen. Das Ganze begann schon, als wir aus der S-Bahn ausstiegen und uns suchend nach Gleis 5 umschauten – ohne Erfolg. Es gab genau zwei Gleise – Gleis 1 & Gleis 2. So standen wir nun alle völlig gleislos da. Auch das Essensradar schlug nicht aus – In einem Umkreis von 17km gab es nichts zu jagen.

Ein paar Meter weiter stand ein mehr oder weniger vielversprechender Snack-Automat aus dem zweiten Weltkrieg, der allerdings immer noch viel mehr versprach als er halten konnte. Die anderen Gäste aus der S-Bahn – besonders die Kleinen – hatten mindestens einen genau so großen Hunger wie wir und mit plattgedrückten Nasen an der Scheibe des Automaten näselten sie ihren Eltern zu: „MAMI! Guck mal … Da gibt’s was zu trinken!“ Seufzend zückte die Mutter also ihr Portemonnaie und bezahlt die 3€ für das Wasser, das seit Jahrhunderten durch Diamanthöhlen und Goldfelsen gespült wurde, um die Qualität und das Geschmackserlebnis dieses Wassers aus dem praktischen TetraPak zu sichern. Der Blick in den Augen des Kindes, als der Automat nach dem wiederholten Drücken des Knopfes ein einfaches Nichts zur Antwort parat hatte, war herzzerreißend. Der Gesichtszug der Mutter entgleiste, aber auch sie war viel zu erschöpft, als dass sie noch genug Kraft gehabt hätte, sich darüber aufzuregen.

Man sollte meinen, dass das Kind aus diesem Automaten-Trauma gelernt hat, aber nein. Sofort hüpfte es zum Nächsten, den es um die Ecke erspäht: „Guck mal MAM“ … Kopfschüttelnd wenden wir uns dem nächsten Problem zu: Treppen.  Nachdem wir unseren Slam-Master vorausgeschickt hatten, um die Lage auszukundschaften, kriegen wir die ernüchternde Nachricht, dass unser Zug zwei Treppen weiter runter und eine Treppe weiter hoch abfahren wird. Da es keinen Fahrstuhl gibt, werden wir wohl auf die klassischen SUPERDUPER „rollstuhlgerechten“ Treppen zurückgreifen müssen. Ein Hoch auf die Reiseplanung der Deutschen Bahn!

Jeder unserer treuen Leser wünscht uns natürlich, dass das ganze Drama nun ein Ende hat. Damit sind sie nicht allein, auch unsere Darsteller wollen einfach nur noch nach Hause.



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