Interview mit Andreas Fröhlich
Andreas Fröhlich ist Schauspieler, Synchronsprecher, Hörspielsprecher. Zu seinen bekanntesten Hörbuch-Vertonungen zählen u.a. Christopher Paolinis Mehrteiler Eragon und Kai Meyers Arkadien–Reihe, Wellenläufer-, Wolkenvolk- und Sturmkönige–Trilogie.
Außerdem übernahm er in den Hörbüchern der Drei Fragezeichen die Rolle von Bob Andrews.
Interviewer: Lina-Marie Ostertag, Kim Baschant
Wie kamen sie zum Hörbuchsprechen?
Ich hab mit sieben Jahren beim Radio angefangen. Und dann wurde ich vom Sender FreiesBerlin entdeckt. Für die sprach ich dann Texte für eine Show zum Thema Aufklärung. So bekam ich nach und nach Jobs als Synchronsprecher. Im Jahr 1978 bekam ich dann die Rolle des Bob Andrews in den Hörspielen Die ???, die ich bis heute spreche.
Was machen Sie außer Hörbücher?
Ich habe zum Beispiel schon als Synchronregisseur und Dialogautor für Der Herr der Ringe gearbeitet. Und als dann der Cast für Gollum im ersten Film vergessen worden ist, habe ich kurzerhand die Rolle übernommen. Eigentlich wollte ich dann für die nächsten Filme einen neuen Sprecher suchen, aber die Regisseure fanden, dass ich Gollum so überzeugend gesprochen hab, dass ich seine Synchronisation auch in den anderen beiden Teilen übernommen habe.
Ist die Arbeit an einem Hörbuch sehr anstrengend?
Sehr sogar. Jeder Satz muss sitzen und bei einem Versprecher wird der Teil gleich nochmal aufgenommen. Außerdem ist es schwierig die richtige Tonlage für eine Figur zu treffen. So ist es zum Beispiel sehr schwierig als Mann eine Frau überzeugend zu sprechen. Es soll ja authentisch klingen und nicht gestellt, da brauch man dann schon mal einige Anläufe.
Und wie sprechen Sie die Rolle des Bob Andrews?
Bei ihm muss ich meine Stimme etwas anpassen, da Bob ja eigentlich 17 jahre alt ist. Aber da reicht es oft schon wenn ich mich ein bisschen strecke, denn damit klingt meine Stimme auch sofort jünger.
Gibt es eine Rolle oder ein Buch, die/das Sie ganz besonders gern gesprochen haben?
Ja, das war einmal der Schreckensmeister und noch Doopler.
Was lesen sie denn so privat?
Ich lese gerne Tagebücher oder auch Bücher von Walter Moers. Manchmal, wenn ich von einem Tag im Studio nach Hause komme, dann finde ich es auch schön, einfach meiner Tochter etwas vorzulesen.
Finden sie es manchmal schade, dass die Leute nur ihre Stimme kennen?
Nein, das stört mich überhaupt nicht, im Gegenteil, ich finde das toll.
Lesen Sie auch privat gerne Fantasy?
Nein eigentlich nicht. Ich mag Fantasy, aber es ist schnell so, dass sich Dinge wiederholen, und ich lebe bei meinem Beruf auch von der Abwechslung.
Würden sie auch gerne auf einer Wolkeninsel leben?
Ich finde das ist eine ganz großartige Idee, es ist eine tolle Welt, und es hat seinen Reiz, auf einer solchen Insel zu leben. Auch die Erklärung mit den Pumpen, die den Äther in die Wolkeninsel bringen, finde ich ganz toll.
Von Kim Baschant und Lina-Marie Ostertag