Interview

Interview mit Claudia Kühn

Autorin: Claudia Kühn

Datum des Interviews: 08.09.2009

Interviewer: Johanna Schramm

Bücher der Autorin: Türkisch für Anfänger, Band 1 bis 4

die-blaue-seite.de: Guten Tag, Frau Kühn! Erst einmal vielen Dank, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben.

Claudia Kühn: Aber gerne!

 
Sie haben die Bücherreihe „Türkisch für Anfänger“ geschrieben. Es gibt auch eine passende Serie dazu. Was war nun zuerst da?

Nachdem die 1. Staffel in der ARD gesendet war, bekam ich das  Angebot, die Bücher dazu zu schreiben, und war echt begeistert. Ich  kannte bereits die Drehbücher von „Türkisch für Anfänger“ ziemlich gut  und bin nach wie vor der Meinung, dass es eine der besten Serien im  deutschen Fernsehen ist. 

 
Okay, Sie haben also das Buch zur Serie geschrieben. Wie sind Sie denn dazu gekommen?

Als die Buchrechte verkauft waren, hat mir der Produzent der Serie  den Tipp gegeben, mich beim Carlsen-Verlag als Autorin zu bewerben. Und  als ich dann mit der Lektorin und der Taschenbuchchefin vom  Carlsen-Verlag zusammensaß, haben wir ziemlich schnell festgestellt,  dass wir dieselbe Vorstellung vom Buch haben. Das war ein guter  Einstieg.

 
Und haben Sie es bereut, den Auftrag angenommen zu haben?

Nein, das habe ich nie bereut! Die Bücher zu schreiben, war für mich  wie eine große Reise in ein unbekanntes Land zu unternehmen.

Hat es Sie manchmal auch geärgert, nicht selbst kreativ werden zu können?

Der Versuchung musste ich widerstehen, weil während meiner Arbeit an  den Büchern schon die nächsten Staffeln gedreht wurden. Ich hätte doch  Opa Hermi unmöglich von Doris umlegen lassen können und dann taucht er  in der 2. Staffel als Untoter wieder auf??? Klingt eigentlich gar nicht  so schlecht… 

 
Sprechen Sie türkisch?

Nein, leider nicht. Aber es gehörte von Anfang an zu meinem  Buchkonzept dazu, dass es zumindest einige türkische Sätze und am Ende  des Buches auch ein deutsch-türkisches Glossar geben wird. Es heißt:  ‚Lenas Türkisch-für-Anfänger-Survival-Tipps‘, in denen man zum Beispiel  erfährt, was „Durch die Hölle geht man besser zu zweit!“ auf türkisch  heißt und wie man Köfte oder Imam bayildi macht.
Ich habe mich durch die Bücher der türkischen Kultur angenähert.  Inzwischen habe ich türkische Freunde und mein Interesse an ihrem Leben  hier in Deutschland oder in der Türkei ist geblieben. Trotzdem lachen  die türkischen Schüler und Schülerinnen bei den Lesungen über mich, wenn  ich türkisch spreche. Aber es ist ein freundliches Lachen, mit dem ich  gut leben kann.

 
Hatten Sie Kontakt zu den Schauspielern der Serie?

Ja, inzwischen habe ich viele von ihnen auf meinen Lesungen  getroffen. Zuerst Lena (Josephine Preuß), dann Yagmur (Pegah Ferydoni),  Axel (Axel Schreiber), Doris (Anna Stieblich), Cem (Elyas M’Barek) und  Costa (Arnel Taci).
Natürlich war ich immer aufgeregt, bei Cem hatte ich aber tatsächlich Herzklopfen. Da war in mir die Lena wieder lebendig.
Aber sie sind alle wirklich sehr sympathisch.

 
Schreiben Sie mit der Hand oder am Computer?

Ich schreibe alles am Computer. Manchmal mache ich mir Notizen in  einem Notizbuch, was ich immer dann verbummle, wenn ich die Notiz  unbedingt brauche. Das ist mir gerade wieder passiert. Das ist dann wie  ein Computerabsturz. Alles weg …

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