Interview mit Hannah Kaiser

Interview

Blaue Seite: Uns ist aufgefallen, dass auf deinen Covern immer Schuhe abgebildet sind. Hat das einen bestimmten Grund?

Hannah Kaiser: Ja, hat es, denn ich habe mit erotischen Romanen angefangen und eine ganze Weile überlegt, was ich auf dem Cover haben möchte. Außerdem war ich am Anfang sehr skeptisch und habe das erste Cover sogar noch selber gemalt, da waren dann Schuhe und eine Krawatte drauf. Als ich das Geld für ein richtiges Cover bekommen hatte, habe ich das dann drauf gelassen. Mittlerweile ist das zu einer Art Markenzeichen geworden.

Blaue Seite: Hat die Geschichte ,,Unverkäufliches Liebhaberstück" einen wahren Hintergrund?

Hannah Kaiser: Nein, die Romane sind immer frei erfunden. Es gibt immer Sachen, die mir im wirklichen Leben begegnen und die ich verwende.

Blaue Seite: Gibt es einen Charakter, mit dem du dich identifizierst?

Hannah Kaiser: Nein, nicht unbedingt. Es ist natürlich schon so, dass ich die Personen mögen muss - sie entstehen ja auch aus mir heraus, also sind die schon immer ein Teil von mir. Aber es ist jetzt nicht so, dass eine Person mir ähnlicher als eine andere ist.

Blaue Seite: Wo schreibst du deine Bücher am liebsten?

Hannah Kaiser: Meistens da, wo ich die Kinder im Blick habe, meine Kinder sind ja erst vier und sieben, aber zum Teil auch am Schreibtisch. Ich hab ein Arbeitszimmer, das ins Wohnzimmer übergeht, wo man so eine Schiebetür aufmachen kann, damit ich die Kinder sehen kann. Aber ich schreibe auch auf dem Sofa, am Küchentisch oder im Garten. Ich kann mich eigentlich fast überall konzentrieren.

Blaue Seite: Schreibst du eher nachts oder tagsüber?

Hannah Kaiser: Ich schreibe immer tagsüber.

Blaue Seite: Bevorzugst du, deine Bücher selbst zu veröffentlichen?

Hannah Kaiser: Ich habe mich mit meinen Büchern nie bei einem Verlag beworben. Bei meinem ersten Buch war es einfach Zufall, ich habe gesagt: "Das probiere ich!", bevor ich es an einen Verlag schicke und dann nur Absagen bekomme. Ich war dann relativ schnell und
erfolgreich damit, da es ja auch eine finanzielle Geschichte ist - wenn man nicht gerade ein "Supertopautor" ist, verdient man beim Verlag schlechter als beim Self-Publishing. Ich finde es einfach schön, wenn ich das Sagen bei meinen Büchern habe. Ich kann sagen, wie der Titel aussieht, wie die Protagonisten heißen, wie das Cover aussieht, wie es endet und anfängt, ohne dass mir da jemand reinredet. Diese Unabhängigkeit finde ich schön und die Nähe zu meine Lesern mag ich auch, das ist schon anders als das bei Verlagsautoren ist, denke ich jetzt mal so.

Blaue Seite: Was isst du, wenn du schreibst?



Hannah Kaiser: Was ich esse? (lacht) Ich esse sehr viel beim Schreiben, eigentlich alles was ich so da habe, gerne Schokolade, aber auch Reste vom Mittagsessen.

Blaue Seite: Gibt es ein Buch, das du bereits öfter als fünf Mal gelesen hast?

Hannah Kaiser: Ich glaube nicht.

Blaue Seite: Gibt es einen Spruch oder ein Zitat, das du für wahr hältst und das auf dich zutrifft ?


Hannah Kaiser: So spontan nicht, außer 'wo ich bin ist das Chaos - nur leider kann ich nicht überall sein'.

Blaue Seite: Hast du ein Lieblings- oder Hasswort ?

Hannah Kaiser: Eigentlich nicht, aber was ich nicht leiden kann, ist, wenn jemand „wie“ anstatt „als“ verwendet, wenn jemand sagt 'ich bin größer wie du'. Ich habe Germanistik nur als Nebenfach studiert, aber das sind so Sachen, die ich nicht leiden kann, genauso wie 'das Einzigste'.

Blaue Seite: Was stellst du dir als erstes vor, wenn du den Begriff „Blaue Seite“ hörst?

Hannah Kaiser: Als ich das das erste Mal gehört habe, habe ich zuerst an die Gelben Seiten gedacht, aber es stand ja dabei, was ihr macht. Und wenn man erst mal etwas mit einem Begriff verbindet, ist man da nicht mehr uneingeschränkt kreativ von daher .. nichts.

RedakteurRedakteur: Lone, Marie L.
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