Interview mit Jenny Jägerfeld

Maja sucht Antworten, die schmerzhafter sein können, als ein fehlendes Stück Daumen. Sie ist die Protagonistin in dem Roman „Der Schmerz, die Zukunft, meine Irrtümer und ich“, für den die schwedische Autorin und Psychologin Jenny Jägerfeld 2010 den August-Preis erhalten hat, die wichtigste literarische Auszeichnung in Schweden.

Redakteure der Blauen Seite trafen sie auf der Leipziger Buchmesse 2014. Rahel Schwarz dankt Jenny Jägerfeld für das informative, lebhafte und teils sogar zweisprachige Gespräch auf Englisch und Deutsch.

Blaue Seite: Sie haben 2010 den August-Preis gewonnen. In der Begründung hieß es, dass Sie eine sehr scharfe Feder haben, dass Sie Galgenhumor verwenden und dass sie ein sehr glaubwürdiges psychologisches Porträt kreiert haben. Was macht das Buch aus Ihrer Sicht so besonders?

Jenny Jägerfeld: Ich habe vorher ein anderes Buch geschrieben. Es heißt „A hole in the head“. In Deutschland wurde es nicht herausgebracht, aber in Schweden. Es ist ein Buch für Erwachsene.

Dann habe ich ein weiteres Buch für Erwachsene geschrieben und mein Verlag sagte, dass es zu schlecht sei und sie es nicht ins Programm aufnehmen würden. Meine erste Reaktion war: „Was?!“ Ich dachte, dass ich Autorin bin und dass ich nun einfach weiterschreiben könnte. Aber es stimmte: Es war nicht gut. Nun ist es nur auf meinem Computer und keiner wird es jemals zu sehen bekommen. Als nächstes habe ich „Der Schmerz …“ geschrieben und der Verlag lehnte auch dieses Buch ab. Dieses Mal wusste ich aber einfach, dass es gut war, im Gegensatz zum anderen Buch. Bei diesem aber blieb ich hartnäckig: „Nein, es ist wirklich gut.“ Also habe ich dafür weitergekämpft: Ich habe den Verlag um ein weiteres Treffen gebeten. Doch sie lehnten wieder ab. Und ich dachte: „Entweder die sind dumm oder ich bin es.“ Ich wandte mich also an einen anderen Verlag und der hat es veröffentlicht. Einen Monat später wurde es für den August-Preis nominiert und wieder einen Monat später hat es sogar gewonnen. Ich hatte also das richtige Bauchgefühl. Ich bin so froh, dass ich nicht aufgegeben habe, von wegen: „Ich habe ein Buch geschrieben und das reicht.“ Denn es bedeutet mir sehr viel. Das Buch verkauft sich gut, hat sehr viel Medienaufmerksamkeit bekommen. Dank dieses Buches ist es für mich nun einfacher, als Autorin zu arbeiten. Und ich bin sehr froh, dass es ins Deutsche übersetzt wurde.

B.S: Sie sind nicht nur Autorin, sondern auch Psychologin. Wenn Sie Maja, oder ein Mädchen wie Maja, treffen würden und sie würde Ihnen erzählen, dass sie sich ein Stück ihres Daumens abgeschnitten hat und all das, was danach passiert – wie würden Sie reagieren? Was würden Sie über sie und Ihre Geschichte denken?

Jenny Jägerfeld: Ich würde ihr wahrscheinlich die Frage stellen, die Majas Vater ihrem Lehrer gestellt hat: ob sie es mit Absicht gemacht hat oder wie es passiert ist. Ich würde sie auffordern, mir etwas darüber zu erzählen. Vielleicht würde ich sie aber auch nicht direkt fragen. Ich würde ihr vertrauen, wenn sie sagt, es sei unabsichtlich geschehen. Ich habe ja viele Klienten, die sich mit Absicht selbst verletzen. Ich arbeite mit diesen Kindern, größtenteils betrifft das Mädchen. Jungen tun das meist auf andere Weise, z. B. indem sie sehr schnell mit ihrem Motorrad fahren. Ich würde versuchen, gemeinsam ihren Kummer zu erkunden, den der mangelnde Kontakt zu ihrer Mutter verursacht. Ich würde sie dabei unterstützen, zu erkennen, wie sie ihr Leben glücklicher gestalten kann. Was sie benötigt, um sich sicherer zu fühlen. Um das Gefühl zu bekommen, dass sie tatsächlich mit ihren Eltern sprechen kann. Dazu würde ich auch die Vergangenheit mit einbeziehen – also z. B. eine Familiensitzung abhalten.

BS: Hilft es Ihnen, sich in Ihre Patienten hineinzuversetzen, wenn Sie aus deren Sicht schreiben?

Jenny Jägerfeld: Ich schreibe nicht aus Sicht der Patienten. Aber natürlich versetze ich mich in den Charakter, über den ich schreibe. Ich überlege mir, wie der Vater oder die Mutter in einer bestimmten Situation reagieren würde. Das ist wichtig, damit man das Verhalten von Majas Mutter nachvollziehen kann –wenn sie sich z. B. ein wenig seltsam oder nicht sehr sozialkompetent verhält. Man sollte verstehen können, dass die Mutter aus ihrer Sicht das Beste gibt, auch wenn das für Maja vielleicht nicht gut genug ist.

Als Psychologin versuche ich auch, meine Patienten zu verstehen. Ich versuche zum Beispiel nachzuempfinden, wie meine Patienten in bestimmten Situationen reagieren würden. Denn ich verhalte mich anders als sie. Nicht besser – nur anders.

Man muss ihnen viele Fragen stellen und sie motivieren, aus ihrem Leben zu erzählen. Dann ist es möglich, ihre Verhaltensweisen nachzuvollziehen.

BS: Maja hat in der Geschichte viele Unfälle. Ich wüsste gerne, ob diese Unfälle Metaphern sind für den Schmerz, den sie über ihre Eltern empfindet, über das mangelnde Interesse, vielleicht sogar über den Mangel an Liebe?

Jenny Jägerfeld: Die Unfälle haben verschiedene Hintergründe: Am Anfang wollte ich einen explosiven Start, der auch Menschen, die nicht so viel lesen, zum Weiterlesen animiert. „Was? Sie schneidet sich ein Stück ihres Daumens ab?! Das ist ja merkwürdig!“ Ein anderer Grund ist, dass Maja eine sehr starke Persönlichkeit hat. Ich wollte sie aber ein wenig schwächer machen. Ohne diesen Charakterzug – diese Schwäche – würde es von außen so wirken, als ob ihr alles egal ist und sie nichts an sich heranlässt.  Aber du hast Recht: Es war für mich auch ein Weg, ihr Innenleben zu erklären. Außerdem hatte ich selbst viele Unfälle in meinem Leben und war sehr oft in der Notaufnahme. Ich habe auch Rheuma und bin zehn Jahre lang an Krücken gegangen. Dank der Fortschritte in der Medizin hat es sich gebessert. Ich wollte diese Gefühle in ihren Charakter einfließen lassen, auch wenn Rheuma nicht dieselbe Art von Schmerzen ist.


BS: Ist das Schreiben für Sie selber eine Therapiemethode?

Jenny Jägerfeld: Ja, das ist schon manchmal der Fall. Wenn ich auf etwas sauer bin, dann nehme ich diesen Ärger und schreibe eine wütende Szene für ein Buch.      Ich „spucke“ dann alles aus und lege es der Figur in den Mund oder in die Gefühle oder Gedanken der Figur. Allerdings muss man den Text später bearbeiten. Denn wenn man schreibt, während man wütend ist, dann wird es sehr schnell pathetisch. Das gleiche gilt, wenn ich traurig bin: Ich nutze all meine Gefühle und packe sie in den Text. Ich bringe sie dem Leser nahe, so dass auch er fühlen kann. Manchmal gelingt mir das und manchmal nicht.

BS: Nutzen Sie Schreiben auch als Therapiemethode für Ihre Patienten?

Jenny Jägerfeld: Das mache ich manchmal, weil es Patienten manchmal schwerfällt, sich auszudrücken. Es tut ihnen nicht gut, einfach nur zu sitzen und zu reden. Ich habe Klienten, die mir in der Zeit zwischen den Therapiesitzungen schreiben. Dann sprechen wir später über das, was sie geschrieben haben. Ich habe auch eine Klientin, die mir während einer Therapiesitzung gegenübersitzt und mir schreibt, da es ihr Schwierigkeiten bereitet, zu reden. Wir schicken über den Computer Nachrichten hin und her, obwohl wir in einem Raum sind. Über den Computer kann sie sich aber sehr gut ausdrücken. Sie ist es einfach nicht gewöhnt, über Gefühle zu reden. Also versuche ich, sie dazu zu bringen. Jede Methode ist gut, solange sie funktioniert.

Diesen Charakterzug sollte Maja auch ein bisschen haben, aber nicht so ausgeprägt wie ihre Mutter. Also ist sie durchaus von der Umgebung beeinflusst, in der sie aufgewachsen ist – und natürlich auch von anderen Teenagern.

Ich habe viel mit Menschen mit Asperger-Syndrom oder ADHS gearbeitet. Vielleicht fällt es mir deswegen leicht, darüber zu schreiben. ADHS ist außerdem dieDiagnose, die ich am besten nachempfinden kann. Da ich selber unruhig bin, bereitet es mir Schwierigkeiten, länger an einem Ort zu sein. Das war schon immer so. Da ich Leute treffen und Dinge unternehmen will, muss ich dem entgegenwirken.

BS: Denken Sie nicht, dass wir alle Züge des Asperger-Syndroms aufweisen, weil wir alle unsere Tagesabläufe haben und Dinge, auf die wir uns mehr konzentrieren, als auf andere?

Jenny Jägerfeld: Sehr gute Frage! Eure Fragen sind so viel besser als die meisten Fragen, die ich sonst gestellt bekomme. Ich bin beeindruckt. So viel dazu (lacht).

Asperger-Syndrom ist eine Diagnose, die ein großes Spektrum betrifft, mit vielen Auffälligkeiten, die auftreten können. Ich denke, wir haben ein bisschen von allem. Wenn du in die „Bibel der Diagnosen“ schaust, dann kann man sagen: „Ich habe ein bisschen von dem und ein bisschen von dem. Manchmal fühle ich mich so oder so.“ Du hast Recht: Manche Leute brauchen mehr Organisation und Ordnung als andere, sie brauchen mehr direkte Kommunikation. Und manche können sagen: „Ich stelle das jetzt einfach hier hin.“ Ich kann das total nachvollziehen.

BS: Ist Ihr Buch die Aufforderung, mit Menschen mit Asperger-Syndrom und anderen Diagnosen normal umzugehen?

Jenny Jägerfeld: Ich denke, ich will, dass es nicht einfach nur dieses komische große Ding ist. Wir alle haben Angewohnheiten, die nicht ganz normal sind. Ich möchte, dass die Leute offener gegenüber Einschränkungen jeder Art sind.      Wenn man über solche Dinge redet, dann senkt das auch die Scham. Als ich an Rheuma erkrankte, konnte ich nur 100 Meter laufen oder ich musste die ganze Zeit Krücken nutzen. Ich habe mich in einer seltsamen Art und Weise dafür geschämt. Ich habe mich gefragt, warum ich mich schäme. Schließlich konnte ich nichts dafür, es war nicht mein Fehler oder der Fehler von irgendjemand. Leute fragten mich, ob ich Fußball gespielt habe und im Winter, ob ich Ski gefahren bin. Ich musste dann immer sagen: „Nein, ich habe Rheuma.“ Wenn Menschen offener über diese Dinge reden könnten, wäre es einfacher. Jeder kennt jemanden, der jemanden kennt, der irgendeine Diagnose hat. Wenn du es selber nicht hast, dann hat es vielleicht dein bester Freund – z. B. eine Essstörung oder so etwas.

BS: Anders zu sein ist ein großes Thema in Ihrem Buch und ich habe gelesen, dass die falschen Leute in Therapie sind – unser Problem sind die Normalen. Wie denken Sie darüber?

Jenny Jägerfeld: Das kann stimmen. Es ist normal, Probleme zu haben. Wenn du glaubst, dass dein Leben immer ein „High Life“ und immer glücklich sein muss, dann wärst du so enttäuscht von allem. So funktioniert es einfach nicht. Manchmal ist man glücklich und wenn das so ist, dann ist das toll – dann kannst du sagen: „Ich habe Glück.“ Aber im Leben gibt es immer beides.

Ich nehme an, heutzutage glauben Leute wegen Instagram oder Facebook, dass es der Normalzustand ist, glücklich zu sein. Aber so ist es nicht – der Normalzustand ist, dass wir manchmal froh und manchmal traurig sind. Das ist etwas anderes. Dein Leben wird niemals immer nur glücklich sein. Wenn die Leute versuchen würden, dass zu verstehen, dann wäre es einfacher. Es werden ständig Vergleiche gezogen. Wenn man z. B. andere Leute in den sozialen Netzwerken sieht, dann denkt man, dass jeder so ein schönes Leben hat wie auf den Bildern, die sie dort einstellen. „Ich sitze hier glücklich mit einem Glas Wein und meinen Kindern in der Sonne.“ „Hier sind wir baden am See.“ Und man denkt, dass jeder so ein gutes Leben hat und man selbst der einzige ist, der einen Streit mit der Freundin oder dem Freund hat oder dessen Eltern seltsam sind.

BS: Und wenn Sie das von der psychologischen Perspektive betrachten?

Jenny Jägerfeld: Ich glaube, das habe ich gerade getan: Du musst deine eigene Identität entwickeln und herausfinden, wer du bist. Vielleicht hast du auch andere politische Ansichten als deine Eltern. Deine Clique – deine Freunde – werden so viel wichtiger. Aus all dem entwickelst du deine Identität.

BS: In Ihrem Buch gibt es Zitate von Songs. Ich habe mich gefragt, ob diese eine Funktion haben, wie ein Soundtrack in einem Film.

Jenny Jägerfeld: Maja mag Musik der Achtziger. Das ist etwas, was ich von mir übernommen habe, weil ich diese Musik auch mag und es auch zu dem Charakter passt. Wenn ich z. B. einen traurigen Abschnitt schreibe, dann versuche ich, etwas Trauriges zu hören. Das funktioniert nicht wirklich mit Musik mit schwedischen Texten. Aber ich höre mir etwas in einer anderen Sprache an, um in die richtige Stimmung zu kommen. Das ist mir sehr wichtig. Ich mache es auch, weil Songtexte wie Gedichte sind – nur mit Musik unterlegt. Es ist auch schön, wenn ich mich den Worten anderer bedienen kann und darf, was nicht immer der Fall ist. Wenn die Person es besser ausdrücken kann als ich, dann freue ich mich.

BS: Um nochmal auf den filmischen Aspekt zurückzukommen, glauben Sie, dass Ihr Buch für die Leinwand geeignet ist?

Jenny Jägerfeld: Das hoffe ich. Ich bin bei einer schwedischen Literaturagentur und diese versucht es an verschiedene Produktionsfirmen zu vermitteln. Im Moment wirft eine große Firma einen Blick darauf. Aber es haben bereits vier andere Produktionsfirmen geprüft und abgelehnt. Ich setzte allerdings Hoffnung in die große Firma. Es würde mir viel bedeuten, das Buch auf der Leinwand zu sehen. Außerdem würde ich gerne das Skript schreiben, damit ich in naher Zukunft hauptsächlich vom Schreiben leben kann. Es macht schon einen großen Teil meines Einkommens aus, allerdings arbeite ich noch als Psychologin, veranstalte Lesungen und viele, viele andere Dinge. Es wäre schön, mehr schreiben zu können.

BS: Es gibt in dem Buch einige Anmerkungen zu Deutschland. Gibt es eine besondere Verbindung zwischen Ihnen und Deutschland?

Jenny Jägerfeld: Mein Vater kommt aus Deutschland. Er zog nach Schweden, weil er dort Arbeit gefunden hatte und dort traf er meine Mutter. Meine Großeltern wohnen in der Nähe von Hannover. Ich bin da vielleicht einmal pro Jahr. Ich versuche, Deutsch zu lernen. Zu Hause haben wir niemals Deutsch gesprochen, nur Schwedisch. Schließlich lebten wir in Schweden. Mein Vater spricht sehr gut Schwedisch: Wenn ich eine Frage zu der schwedischen Sprache habe, dann frage ich ihn. In den Siebzigern dachten die Leute, dass man nicht mit zwei Sprachen aufwachsen sollte, weil das negativen Einfluss auf die Sprachentwicklung hat. Darum wurde entschieden, bei uns nur Schwedisch zu sprechen. Heute glaubt man das nicht mehr.

BS: Sie haben selber Kinder. Glauben Sie, dass Sie vielleicht so wie Maja werden könnten?

Jenny Jägerfeld: Es wird natürlich Momente geben, in denen sie unglücklich sind. Aber ich hoffe, dass sie mit mir reden, wenn etwas nicht stimmt, z. B.: „Mama, ich mag nicht, wenn du so einen Witz machst.“ So etwas können mir meine Kinder sagen. Das konnte ich gegenüber meinen Eltern nicht. Jedenfalls nicht in diesem Maße. Hoffentlich wird das der Unterschied in der Beziehung zu meinen Kindern sein. Meine Kinder können mit mir über unsere Beziehung sprechen. Oder sie können mir erzählen, dass sie keinen guten Schultag hatten, weil niemand mit ihnen spielen wollte. Wenn sie nicht mit mir reden könnten – und sie sind ja noch so klein –, dann wird es ihnen durch all diese Gefühle schlechtgehen. Sie werden natürlich nicht mit allem zufrieden sein, was ich getan habe, so ist es nun mal. Das muss ich akzeptieren, auch wenn ich nicht immer so viel Geduld habe. Ich liebe Maja, also hoffe ich irgendwie, dass sie so werden wie sie. Sie hat viele gute Gedanken. Aber ich hoffe doch, dass die Beziehung zwischen mir und meinen Kindern anders ist als zwischen Maja und ihren Eltern.

BS: Bücher von schwedischen Autoren für alle Altersgruppen werden in dieser PDF vorgestellt. Anscheinend gibt es einen Wettbewerb, bei dem es um die Finanzierung der Übersetzung in andere Sprachen, z. B. ins Deutsche, geht. Die PDF hat mich neugierig gemacht, was die Verbindung zwischen ihrer Arbeit und dem „Swedish Art Council“ anbetrifft.

Jenny Jägerfeld: Ich denke, dass man Geld bekommen kann für die Übersetzung, aber dieses Geld bekomme nicht ich, sondern der Verlag. Ich weiß eigentlich nichts darüber, weil ich nicht bei dem Verlag arbeite. Der Verlag kann beim „Swedish Art Council“ Geld beantragen. Manchmal bekommen sie es und manchmal nicht. Es soll für Bücher sein, die literarisch sind, nicht kommerziell. Die würden ja ohnehin Geld einbringen. Das ist vielleicht gut für den Verlag, weil sie Geld für das Projekt bekommen, aber ich bin mir nicht sehr sicher, wie es funktioniert.

BS: Ich habe eine letzte Frage: Was assoziieren Sie mit dem Begriff „Blaue Seite“?

Jenny Jägerfeld: Blau ist eine kalte Farbe. Es kann auch für das „Alleinsein“ stehen. Es hat etwas Melancholisches, aber auf eine schöne Art und Weise. Nicht auf eine schlechte Art und doch ist es ein wenig melancholisch. In Schweden ist das Licht sehr blau – es ist ein kaltes Licht zurzeit.

BS: Vielen Dank für das Interview.

Jenny Jägerfeld: Ich bedanke mich! Das waren spannende, intelligente Fragen. Wenn jeder solche Fragen hätte, dann wäre ich glücklich. Doch ich freue mich auch so immer über Interviews.

RedakteurRedakteur: Rahel
FotosFotos: Bjarne
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