Interview

Interview mit Petra Hartmann

Im Rahmen der Leipziger Buchmesse hatte Korinna die Möglichkeit, Petra Hartmann zu interviewen.

Blaue Seite: Haben Sie in Richtung Literatur studiert? Ich frage das, weil ich Ihre Sprache im Buch sehr schön fand.



Petra Hartmann: Oh, danke! Ich habe Germanistik studiert und viel gelesen, das färbt wahrscheinlich ab.



Blaue Seite: Was macht am Schreiben so viel Spaß?



Petra Hartmann: Wenn es läuft und man sich so fühlt, wie Nestis, das Meermädchen.  Also, der Moment, wo alles von alleine geht.



Blaue Seite: Wie bekommen Ihre Figuren einen Namen? Wie sind Sie auf Nestis, Nick, Mira usw. gekommen?


Petra Hartmann: Nestis ist ein Name einer altitalienischen Wassergöttin. Ich hatte mich zu der Zeit viel mit Empedokles beschäftigt. Das war ein Philosoph, der die Theorie vertreten hat, dass alles aus vier Elementen besteht. Und Nestis war bei ihm die Bezeichnung für das Element Wasser. Ich wollte diesen Namen unbedingt mal verwenden und so hat sich der festgesetzt. Als ich dann einen Namen brauchte, habe ich gesagt: „Das ist jetzt Nestis!“ Bei Nick war das einfach: Es gibt Meeresgötter und Meeresgeister die Neck, Nick und St. Niklas, der Patron der Seefahrer, heißen. Das war also einfach ein typischer Wassermannname. Kurzschluss, der Zitteraal, heißt so, weil er eben Strom abgibt. Es gibt viele Namen, die bei mir einfach hängen bleiben. Die muss ich einfach irgendwann verwenden. Meist  sind das sehr komische Namen. Ich versuche dann, da eine Geschichte dazu zu finden. Bei Nestis war das sehr schwer, den konnte sich einfach keiner merken. Vielleicht hätte ich sie doch anders nennen sollen.


Blaue Seite: Ich kann mir den merken.


Petra Hartmann: War der Name gut? War er einfach?



Blaue Seite: Mögen Sie diese Musik?



Petra Hartmann: Ich mag sehr gerne rockige Musik, aber manchmal auch sehr leise. Abhängig davon, wie der Text ist. Ich brauche Musik, die eine Geschichte erzählt. Das kann eine Oper sein oder ein Liedermachertext oder auch viele Rocksongs aus der Achtzigern.



Blaue Seite: Was hören Sie denn am liebsten für Musik?



Petra Hartmann: Sehr unterschiedlich. Im Moment höre ich im Autoradio gerade Achim Reichel, davor Juliane Werding. Meine Magisterarbeit habe ich über Mozarts „Don Giovanni“ geschrieben. Also eigentlich querbeet alles durcheinander. Mit Rap kann ich nicht viel anfangen, aber das ist wahrscheinlich eine Gewohnheitsfrage. In meiner Jugend gab es die Neue Deutsche Welle. Die fand ich grottenschlecht, aber  inzwischen mag ich sie. Das dauert immer ein bisschen.



Blaue Seite: Wie beim Essen: Am Anfang ist es eklig und später isst du es doch und dann ist es das Beste.



Petra Hartmann: Es schmeckt nach Kindheit in der Zeit, wo es mir noch gutging.



Blaue Seite: Das ist auch ganz unterschiedlich. Nightcore, Filmmusik, aber auch so was wie Ölpest-Musik. Also eigentlich auch alles durcheinander.

Ich habe mich auch mal mit jemandem darüber gestritten, ob Dvorak oder Tschaikowski besser ist.



Petra Hartmann: Eindeutig Tschaikowski!



Blaue Seite: Habe ich auch gesagt.



Petra Hartmann: Obwohl die ungarischen Tänze von Dvorak echt schön sind. Was der aus dem Brahms rausgekitzelt hat ...



Welche Figur aus dem Buch mochtest du am liebsten?



Blaue Seite: Eigentlich alle – natürlich nicht den Kapitän vom Öltanker. Der war ja total blöde, aber sonst fand ich eigentlich alle gut.


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