Interview mit Valija Zinck
Blaue Seite: Haben Sie als Kind auch schon gerne gelesen und geschrieben?
Valija Zinck: Ja, ich habe gerne vorgelesen bekommen – selber gelesen habe ich nicht ganz so gerne. Erst als Jugendliche habe ich angefangen, viel zu lesen. Geschrieben habe ich nicht, eher Bilderbücher gemacht.
Blaue Seite: Gibt es ein Buch, das Ihr Leben verändert hat?
Valija Zinck: Auf alle Fälle Bücher von Terry Pratchett, und Ottfried Preußlers „Krabat“ und Kirsten Fuchs´„Mädchen-Meute“.
Blaue Seite: Würden Sie sagen, dass Ihr Schreibstil sich verändert hat?
Valija Zinck: Ich glaube, dass ich insgesamt sicherer geworden bin und ich suche jetzt auch originellere Adjektive, statt einfach das nächstbeste zu nehmen. Ich möchte eine ganz besondere Sprache, ohne abgegriffene Worte oder Formulierungen.
Blaue Seite: In Ihrem Buch geht es um das „Anderssein“ und auch um magische Fähigkeiten. Wie geht es Ihnen mit dem „Anderssein“? Interessiert Sie die Meinung anderer? Zum Beispiel zu Ihrem Aussehen?
Valija Zinck: Mich interessiert die Meinung von anderen sehr, und ich empfinde mich oft als anders und es geht mir gut damit. Ich glaube, ich bin in vielen Sachen ziemlich radikal – da macht mir das überhaupt nichts aus, was andere Menschen darüber denken. Ich habe zum Beispiel kein Auto, keinen Fernseher, kein Handy, keine Heizung. Bei meinen Büchern ist es anders, da ist es mir sehr wichtig zu erfahren, was meine Umwelt zu ihnen meint.
Blaue Seite: Welche Fähigkeit würden Sie sich wünschen?
Valija Zinck: Ich würde mir wünschen, dass ich mehr Frieden und Freundlichkeit in die Welt bringen könnte.
Blaue Seite: Und welche magische Fähigkeit würden Sie sich wünschen?
Valija Zinck: Das ist schon ganz schön magisch. Aber wenn es in Richtung Superpower gehen soll, dann natürlich Fliegen.
Blaue Seite: Könnten Sie sich vorstellen, noch mal den Beruf zu wechseln?
Valija Zinck: Im Moment möchte ich ihn gerne behalten, aber ich kann mir auch vorstellen, dass ich Film-Regisseurin, Biogärtnerin oder Bauernhofbesitzerin werde.
Blaue Seite: Man sagt ja: „Mach dein Hobby zum Beruf und du musst nicht mehr arbeiten.“ Würden Sie sagen, dass das der Fall ist?
Valija Zinck: Ja, absolut.
Blaue Seite: Mit welchem Charakter aus ihrem Buch „Penelop und der funkenrote Zauber“ können Sie sich am besten identifizieren?
Valija Zinck: Mit Penelop, der Hauptfigur. Ich habe ihr schon ziemlich viele Sachen von mir selber reingeschrieben. Deswegen kann ich mich sehr gut mit ihr identifizieren.
Blaue Seite: Ist das Buch nur durch Ihre Eigenschaften inspiriert oder auch durch Ihre Erfahrungen?
Valija Zinck: Viel durch meine Erfahrungen und natürlich ist auch vieles einfach ausgedacht und erfunden.
Blaue Seite: Wenn Sie wählen könnten: Hätten Sie dann lieber Ihr eigenes Leben oder das eines Charakters aus einem Ihrer Bücher?
Valija Zinck: Mein eigenes Leben.
Blaue Seite: Hätten Sie Ihr Buch als Kind gerne gelesen?
Valija Zinck: Ja, ich glaube schon.
Blaue Seite: Welchen Autoren oder welche Autorin würden Sie gerne mal interviewen?
Valija Zinck: Sehr gerne Ottfried Preußler, aber der ist ja leider schon tot. Nee, eigentlich noch lieber Christine Nöstlinger, aber sie lebt ja leider auch nicht mehr.
Blaue Seite: Wie ist es denn zu der Empfehlung von Cornelia Funke gekommen?
Valija Zinck: Mein Verlag hat sie angeschrieben und gefragt, ob sie sich das mal durchlesen und etwas dazu sagen könnte. Dass sie das gleich in dieser schönen Art gemacht hat, ist unglaublich. Das hätte, glaube ich, auch keiner erwartet. Ich selber kenne sie leider noch nicht, aber das kann ja noch kommen.
Blaue Seite: Woran denken Sie bei einer „Blauen Seite“?
Valija Zinck: Bei einer Blauen Seite denke ich erst mal ganz unromantisch an so einen blauen Schnellhefter mit so einem schwarzen Gummiband dran.