Es sind Sommerferien.
Und wie jede Sommerferien kommt Bud Martins Cousin Jerry zu Besuch.
Jerry, der Wahnsinnige, der Laute, der Plappernde, der nie Stille.
Für eine Woche verwandelt Jerry das kleine norwegische Dorf Tipling in einen Ort voller Abenteuer, auch wenn Bud nicht immer damit einverstanden ist. Schließlich hat Bud gerade erst die wunderschöne Maggie kennengelernt, für die sich Jerry plötzlich auch interessiert.
Und dann ist da noch der legendäre Riesenhecht in den Seen von Tipling, den Jerry unbedingt fangen will.
„Dieser Ort hat etwas an sich.“, sagt er, während er sich um 360 Grad dreht und dabei den Geruch von Tipling einsaugt, vom Bushaltestellenhäuschen, von frischer Katzenpisse am Straßenrand und gerade gemähten Gras vom nächsten Nachbarn. „Spürt ihr das?“ Er fordert uns dazu auf, in uns hineinzuhorchen, ob wir etwas erahnen, das neu und anders ist. „Riecht mal!“, sagt er.
Das Merkwürdige an Jerry ist, dass er die Leute dazu bringen kann, die Dinge anders zu sehen. Nach nur wenigen Sekunden bemerken wir einen unbekannten Duft in Tipling. Etwas Würziges. Etwas Fremdes. Etwas, von dem wir bislang nichts wussten.
Die Geschichte ist genauso wie seine Hauptperson Jerry: Laut, witzig, wahnsinnig und energiegeladen. Man verschwindet beim Lesen in seiner verrückten, kleinen Welt. Jerry geht einem unglaublich auf die Nerven, genauso wie Bud, der sein Schicksal mit bewundernswerter Ruhe trägt. Mehrmals würde man Jerry am liebsten ins Gesicht schlagen. Wegen seinem endlosen Geplapper, seiner Fähigkeit, alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und die Ungerechtigkeit, die dadurch entsteht.
Aber genau das macht den Reiz des Buches auf.
Es ist ganz und gar ungewöhnlich. Der übergewichtige, stille Bud, der schlanke und überschwängliche Jerry. Es ist ein Buch der Gegensätze.
Und es macht einfach ungeheuren Spaß, es zu lesen.