Mim hasst ihr Leben.
Sie hasst die Bruchbude, in der sie mit ihrer Mutter in einer verkommenen australischen Kleinstadt haust.
Sie hasst die Nachbarn, diese traurigen Zeugen einer gescheiterten Existenz.
Sie hasst die Verachtung, mit der ihr wegen ihrer Herkunft begegnet wird. Eigentlich will Mim nur eines: Weg von diesem hoffnungslosen Ort. Deswegen stellt sie Regeln auf. Kein Sex. Keine Drogen. Kein Alkohol. Keine Tattoos. Doch dann bringt Mims Mutter sie dazu, als Kurier ins Drogengeschäft einzusteigen.
Schon der erste Job läuft schief. Das Paket wird ausgerechnet von Jordan geklaut, dem Jungen, auf den sie schon seit Ewigkeiten steht. Für Mim beginnt eine wilde Verfolgungsjagd. Aber wie kann sie verhindern, dass ihre Mum nichts davon erfährt? Und was wird aus ihren heiligen Vorsätzen?
Beim Blättern der Seiten spürt man die sengende Hitze über den Straßen, sieht die trostlosen Hütten und die schattenhaften Nachbarn hinter ihren Maschendrahtzäunen. Mim ist sympathisch, energisch und trägt die Handlung ohne zu stolpern. Nur die Handlung selbst zieht sich manchmal etwas in die Länge, wenn Mim hierhin und dorthin wandert, immer die gleichen Menschen trifft und wenig passiert.
Aber es gibt auch magische Momente in dem Buch. Momente von Freundschaft, von Mut, von Verzweiflung und Hoffnung. Da macht das Lesen dann wieder richtig Spaß. Ein weiteres Highlight sind die schrulligen Nachbarn Mims, die sich, genau wie die Protagonistin im Laufe der Geschichte verändern und entwickeln. Und nach all dem Durcheinander und einem herrlich überzogenem Finale schließt die Autorin mit einem schönen, überraschenden und sehr ruhigem Ende. Damit setzt sie einen tollen, kontraststarken Schlusspunkt.