Das Schicksal einer Familie im Schatten des Zweiten Weltkriegs. Jef und Ward sind beste Freunde. Sie leben in einem winzigen Dorf im von den Deutschen besetzten Belgien.
Ward will für Deutschland in den Krieg ziehen. Jef will auch, doch seine Familie hindert ihn daran. Seine Schwester Renée liebt Ward, kann seine Entscheidung jedoch einfach nicht verstehen. Und der Kleinste, Remi, versteht zu versuchen, was der Krieg mit den Menschen macht.
Ward zieht trotz Renées Bemühungen in den Krieg, das Dorf leidet unter der deutschen Besatzung. Und auch wenn sich ihre Wege trennen, bleibt den vier Schicksalen doch immer ein Trost: Die Liebe zur Musik und die Hoffnung darauf, dass eines Tages alles besser werden wird.
Endlich wieder ein lohnenswerter historischer Roman! 600 Seiten mögen zunächst abschrecken, doch schon bald ist man gepackt von der überraschenden Intensität der Geschichte. Spannend und mitreißend sind die verschiedenen Perspektiven der Hauptcharaktere beschrieben. Jeder hat mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen, jede der Personen ist komplex und authentisch. Das Buch regt, gerade in der letzten Hälfte der Geschichte, zum Nachdenken über Schuld, Mut und Ehrlichkeit an. Lange lässt die Autorin den Leser im Ungewissen, wie der Roman ausgehen könnte und schafft es dann doch im Finale noch einmal zu überraschen. Auf jeden Fall lesenswert!