Manchmal gibt es Bücher, die mir so gut gefallen, dass ich Zeit brauche, bis ich darüber erzählen kann, weil ich so viele Worte neu erfinden müsste, um zu beschreiben, wie ich mich fühle, dass ich schließlich eine neue Sprache erfunden, aber dafür niemanden hätte, der mich versteht. Bei solchen Büchern neige ich dazu, sie als Geburtstagsgeschenke zu verteilen, denn dann zwingt meist das Gewissen meine Freunde dazu, das Buch einfach selbst zu lesen.
Da wir uns vermutlich nicht persönlich kennen, rate ich dir also: Schenke dir selbst „Der Name der Rose“ von Umberto Eco zum Geburtstag.
Falls dir aber die Schwärmerei einer Unbekannten zu wenig aussagekräftig ist (oder es dir bis zu deinem Geburtstag zu lange dauert), werde ich versuchen, das Buch - mit einer Verspätung von nur zwei Jahren - zusammenzufassen:
Wir befinden uns im Jahr 1327 in einem italienischen Benediktinerkloster. In letzter Zeit kam es zu vielen mysteriösen Todesfällen - Angefangen bei einem Mönch, der in einem Schweineblutbottich ertrank bis hin zu einem scheinbaren Selbstmord durch einen Sturz aus dem Fester. Der bekannte Inquisitor William von Baskerville wird eingeladen, diese Vorfälle genauer zu untersuchen. Gemeinsam mit seinem Schüler und Chronist Adson von Melk reist er an und versucht, eine Erklärung sowie den Mörder zu finden.
Tatsächlich ist aber nicht nur die Handlung entscheidend. Denn sie bildet vielmehr die Kulisse für die vielen wunderbar philosophischen und unfassbar scharfsinnigen Gespräche zwischen William und Adson. William von Baskerville ist dabei ein Gelehrter wie aus dem Bilderbuch, der spannende Detektivarbeit mit philosophischen Fragen verbindet. Ich würde so gerne viel genauer auf all die schönen, kleinen, liebenswürdigen Details eingehen, aber sie würden in dieser Rezension und zwischen meinen Worten ihre Eleganz und ihren Charme verlieren. Also bleibt es wohl dabei: Lest dieses Buch!
P.S,:
"Der Name der Rose" macht wirklich Spaß, wenn man es konzentriert liest. Nehmt euch Zeit dafür und blättert auch gerne mal zurück. Es wird zwar alles Wichtige erklärt, aber meist nur einmal.