In dem Buch „Der Tag, als Johnny Kellock starb“ von Hadley Dyer geht es um einen Sommer, der alles verändert, ein kleines Mädchen mit Brille, einen Totengräber, der ganz anders ist alles man denkt, und einen Jungen, der plötzlich verschwand und nie wieder gesehen wurde.
Es ist Sommer, irgendwo in einer kleinen, staubigen Stadt in Nordamerika. Die zwölfjährige Rosalie hat Sommerferien und es könnte alles normal sein. Wäre ihr Cousin Johnny nicht verschwunden, hätte der Totengräber, der unbeliebte Nachbarsjunge nicht angefangen, im Garten der Familie zu arbeiten und wären ihr nicht plötzlich all die Dinge aufgefallen, die einfach nicht stimmen konnten. Seltsame Briefe tauchen in der Familie auf. Ihr Vater Norman spricht plötzlich davon, das Haus, in dem Rosalie und all ihre Geschwister groß geworden sind, zu verkaufen.
Die Lage in der schwülen Stimmung der Stadt spitzt sich immer weiter zu, neue Fragen tauchen auf und verschwimmen in der Sommerhitze.
Auszug aus Der Tag, als Johnny Kellock starb:
Johnny Kellock verschwand am 1. August 1959. Zumindest war das der Tag nach dem Tag, an dem ihn noch jemand gesehen hatte. Der Rest der Welt stand auf beiden Seiten der Barrington Street und versuchte einen Blick auf Queen Elizabeth und ihren Mann Prince Philip zu erhaschen, die Halifax zum ersten Mal mit einem Besuch beehrten. Die Queen trug ein rosa Kleid und einen weißen Hut und hatte wirklich Ähnlichkeit mit den Bildern von ihr im Fernsehen, nur eben in Farbe. In der Zwischenzeit verschwand mein Cousin. Puff. Zack. Weg.
Keiner wusste so genau, was Johnny zu diesem Schritt bewogen hatte. Es war, als würde man an einem Wollfaden ziehen, immer weiter und weiter, bis der ganze Pullover aufgetrennt ist und man ein wirres Knäuel vor den Füßen liegen hat, und dann kommt jemand auf die glorreiche Idee und sagt, man soll das Ende finden, mit dem man begonnen hat.
„Der Tag, als Johnny Kellock starb“ ist ein Buch über Vertrauen und Freundschaft, über Geheimnisse und Grenzen, die plötzlich und unerwartet da auftauchen, wo man sie am wenigsten vermutet: in der eigenen Familie.
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, da es in einer schönen, fast etwas naiven Sprache geschrieben ist und eine fast vergessene Zeit wieder aufleben lässt.