Sie haben andauernd darüber geredet.
Für Valerie war es nur Spaß. Ein Weg, ihre Wut und Trauer loszuwerden.
Für Nick war es Ernst. Tödlicher Ernst.
Für sie war er ihr Freund. Sie hat ihn geliebt.
Sie dachte, sie würde ihn kennen.
Für ihn war sie seine Komplizin. Er erkannte seine Gedanken in ihr wieder.
Er dachte, sie würde ihn kennen.
Für sie war es nur eine Liste. Eine Hassliste.
Für ihn war es DIE Liste. Mit dem Namen derjenigen, die er töten würde.
Auszug aus dem Buch:
>>Macht ihn das zu einem Helden, Dr. Hieler?<<, fragte ich. Dr. Hieler überflog die Seite, während er es sich in seinem Sessel bequem machte. >>Wen?<< >>Nick. Wenn alle, die überlebt haben, jetzt stärker sind als vorher und total erfüllt vom Frieden, wie es in dem Artikel heißt, ist er dann nicht ein Held? So was wie ein John Lennon des 21. Jahrhunderts? Ein Friedensstifter mit einer Waffe?<<
Das Buch befasst sich mit Amoklaufen an Schulen und versucht zu verstehen und zu erklären.
Dabei konzentriert sich die Autorin nicht nur auf die Opfer und diejenigen, die das schreckliche Erlebnis überlebt haben, sonder auch mit dem Täter. Sie macht seine Reaktion verständlich, ohne ein Urteil zu fällen und beschäftigt sich auch mit dem Danach: Wie verändert sich das Verhältnis zwischen den Schülern? Verändert es sich überhaupt? Was für positive und negative Konsequenzen erfolgen?
Jennifer Brown beleuchtet alles aus verschiedenen Blickwinkeln und stellt überzeugende Charaktere auf. Der Anfang des Buches ist vielleicht etwas schwierig, doch je weiter sich die Geschichte vertieft und die Fäden sich verbinden, desto klarer und deutlicher wird das Bild, dass die ganzen vielen kleinen Momente und Gedanken aufzeichnet, bis hin zu dem Amoklauf und noch darüber hinaus.