„Bloß weg hier!“ Das ist der erste Gedanke, der Bianca kommt, als sie vor den altehrwürdigen Toren der Evernight-Akademie steht. Doch ihre Eltern, die beide Lehrer sind, haben eine Stelle in dem Internat angenommen und beschlossen, Bianca gleich mitzunehmen. Aber die fühlt sich einfach furchtbar zwischen all diesen perfekten, reichen und eingebildeten Schülern, die die Schule besuchen. Doch dann lernt sie Lucas kennen, einen Außenseiter, der so ganz anders ist als alle anderen. Sie lernen sich besser kennen und verlieben sich ineinander. Nach einer Weile kennen sie sich besser als jede andere Person. Doch dann gerät Biancas größtes Geheimnis in Gefahr und auch Lucas scheint nicht der zu sein, der er anfangs schien.
Vor der beeindruckenden und greifbaren Kulisse der Evernight-Akademie spielt die Geschichte der Liebe von Bianca und Lucas. Leider sind die Hauptpersonen weniger interessant als die Nebencharaktere. Raquel, die sich auf der Schule ebenso unwohl fühlt wie Bianca, der tyrannische Erich, der wohl einer der Gründe dafür ist, der ruhige Riese Balthazar oder der verrückte Surfer Vic. All diese Personen versprühen mehr Lebendigkeit und Charme als das große Liebespaar gemeinsam. Bianca ist einfach zu gewöhnlich, ein Mädchen, dass sich selbst für so furchtbar langweilig hält und ein nervtötend geringes Selbstwertgefühl besitzt. Zum Glück verändert sie sich jedoch noch ein wenig im Laufe des Buches. Über Lucas lässt sich wenig sagen, er ist einfach zu simpel gestrickt, seine Handlungen und Motive sind vorhersehbar. Anfangs als brutaler Schläger dargestellt verwandelt er sich in ein braves Schäfchen, ohne den Leser aufzuklären, warum. Trotzdem muss man den geschickten erzählerischen Handgriff in der Mitte des Buches bewundern, der das gesamte vorherige Bild des Lesers auf den Kopf stellt, ohne dabei ins Unrealistische zu wechseln. Leider betrifft dieser Wechseln nur die Handlung und nicht die Hauptcharaktere, die danach noch deplatzierter wirken als zuvor.