„Schnee im November? Ist das normal? Letztes Jahr um diese Zeit hat es geregnet. Ich muss auf einmal an die Beerdigung meiner Mutter denken. Damals regnete es in Strömen. Das Grab war von tiefen Pfützen umgeben. Darum blieben alle Leute auf dem Kiesweg stehen, ein paar Meter weiter oben. Mamas Sarg stand ganz alleine auf einem großen Berg Matsch. Die Erinnerung daran schnürt mir den Hals zu, und meine Augen beginnen zu brennen. Ich möchte nicht weinen. Verzweifelt versuche ich an etwas anderes zu denken. Zoé, meine Hausarbeit, Amsterdam, Nick. Das Gefühl lässt nach.“
Claire hat vor genau einem Jahr ihre Mutter verloren, sie und ihr Vater sind von Rotterdam nach Amsterdam gezogen. Ihre beste Freundin Zoé trifft sie dennoch fast jedes Wochenende, denn in der neuen Stadt hat sie noch keine Freundin gefunden und in der Schule läuft es auch nicht gerade gut. Welch Zufall also als Nick eines Tages aus Versehen bei ihr anruft. Aus einem kurzen Gespräch werden lange Telefonate. Nick versteht sie, weil er selbst seinen Vater verloren hat. Alles ändert sich jedoch, als eines Tages die Polizei bei Claire vor der Tür steht. Vier Mädchen sind spurlos verschwunden, und Claire könnte die Nächste sein.
Wer denkt, dass die Geschichte jetzt vorbei ist, der hat sich getäuscht. Bald tritt eine unerwartete Wendung ein und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Spannend erzählt Mel Wallis de Vries diesen Thriller. Gut beschreibt sie auch, wie es sich anfühlen muss, wenn man seine Mutter verliert. Durchbrochen wird diese Handlung durch kurze Geschichten, die erst am Ende einen Sinn bekommen.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, weil ich gerne Thriller lese. Aber auch für Leute, die nicht gerne Thriller lesen, ist dieses Buch ein absolutes Muss.