Glennkill erschien 2007 im Goldmann- Verlag und wurde von Leonie Swann geschrieben.
Glennkill ist ein Krimi, der allerdings anders ist als alle anderen Krimis. Denn hier suchen Schafe den Mörder.
Eines Morgens in der Küste Irlands: Der Schäfer George Glenn liegt tot im Gras, einen Spaten in der Brust. Seine Schafe sind traurig und entsetzt. Miss Maple, das schlauste Schaf, macht sich auf, um den Mörder zu finden. Dabei verlässt sie sich auf ihr Schafgespür und ihr wissen aus den Krimis, die George seinen Schafen jeden Abend vorgelesen hat. Die anderen Schafe helfen ihr tatkräftig und Schritt für Schritt kommen sie dem Mörder auf die Spur und lösen nebenbei noch einige Geheimnisse der Menschenwelt. Doch als sie eine Ahnung haben, wer der Mörder ihres geliebten Schäfers ist, stellt sich ihnen ein Problem: Wer glaubt schon einem Schaf?
Ausschnitt aus Glennkill:
„Gestern war er noch gesund“, sagte Maude. Ihre Ohren zuckten nervös. „Das sagt gar nichts“, entgegnete Sir Ritchfield, der älteste Widder der Herde, „er ist ja nicht an einer Krankheit gestorben. Spaten sind keine Krankheit.“ Der Schäfer lag neben dem Heuschuppen unweit des Feldweges im grünen irischen Gras und rührte sich nicht. Eine einzelne krähe hatte sich auf seinem Norwegerpullover niedergelassen und äugte mit professionellem Interesse in sein Innenleben. Neben ihm saß ein sehr zufriedenes Kaninchen. Etwas entfernter, nahe der Steilküste, tagte die Konferenz der Schafe. Sie hatten Ruhe bewahrt, als sie den Schäfer an diesem Morgen so ungewohnt kalt und leblos vorgefunden hatten, und sie waren sehr stolz darauf. Natürlich hatte es im ersten Schrecken ein paar unüberlegte Rufe gegeben: „Wer bringt uns jetzt Heu?“ etwa, oder „Ein Wolf! Ein Wolf!“ Aber Miss Maple hatte schnell dafür gesorgt, dass keine Panik ausbrach. Sie erklärte, dass mitten im Sommer auf der grünsten und fettesten Weide Irlands sowieso nur Dummköpfe Heu fressen würden und dass selbst die raffiniertesten Wölfe ihren Opfern keine Spaten durch den Leib jagten. Und ein solches Gerät ragte zweifellos aus den morgenfeuchten Innereien des Schäfers. Miss Maple war das klügste Schaf von ganz Glennkill. Manche behaupteten sogar, sie sei das klügste Schaf der Welt. Doch niemand konnte das nachweisen.
Es ist wirklich zu komisch, wie eine Herde Schafe versucht, einen Mörder zu finden, und dabei auch noch schneller ist als die Ermittlungen der Polizei. Jedes Schaf der Herde trägt das Seinige zu der Aufklärung des Falls bei. Immer allen voran: Miss Maple, das klügste Schaf von Glennkill (und meiner Meinung nach das klügste Schaf der Welt ).