17 tote Menschen, ein Schnellfeuergewehr und Blut an den Wänden einer Schule. Und plötzlich ist Benjamin überall bekannt. Benjamin, der seit langer Zeit davon träumt, mit seiner Band im Fokus der Öffentlichkeit zu stehen. Doch hätte er nie erwartet, dass sein Bruder dafür verantwortlich sein würde.
Benjamins Bruder, Dominik, begeht einen Amoklauf in der Schule, am letzten Tag vor den Sommerferien. Nachdem er siebzehn Menschen getötet hat, wird er von der Polizei erschossen. Und da steht sie nun, die Familie des Amokläufers, allein gelassen mit der Trauer und der Verachtung der Gesellschaft.
Das Buch hat mich sehr tief in die Handlungen und Gefühle von Jamie (Benjamin) hineingezogen und es war wie ein Bann, aus dem ich, nachdem ich mit dem Lesen angefangen hatte, nicht mehr herauskam. Die Emotionen sind so gut beschrieben, dass ich auch Tage, nachdem ich das Buch gelesen hatte, darüber nachdenken musste. Denn dieses Buch kann man nicht einfach so herunterlesen. Es regt zum Nachdenken an und hat mich ziemlich oft schockiert und den Tränen nahe gebracht.
Ich denke Herrn Wegberg ist es sehr erfolgreich gelungen, die Folgen eines Amoklaufs aufzuzeigen. Was den Leser sich noch besser in das Geschehen hineinfühlen lässt, sind die Rückblicke, sowie Jamies Neuanfang: neue Schule, neue Freunde und dazu der gewaltige Schmerz und die Trauer.
Durch das Buch ist mir klar geworden, wie die Gesellschaft mit den Familien von Amokläufern umgeht. Die Medien versuchen alle schlechten Eigenschaften des Täters nach außen zu bringen. Doch nur wenige Menschen unterscheiden zwischen dem Täter und seiner Familie. T.A. Wegberg hat mich durch sein Buch aufmerksamer werden lassen. Er zeigt, dass man genau hinsehen sollte, bevor man jemanden verurteilt und dass die betroffenen Familien auch ohne Anschuldigungen genug mit sich, der Trauer und den Schuldgefühlen genug zu tun haben.
Wer stark genug ist, den Schmerz und die Trauer an sich ranzulassen, sollte das Buch auf jeden Fall lesen!