London ist eingeschlossen von einer Mauer. Vor dieser Mauer leben die Halbmenschen, Geschöpfe aus den Gebärmuttertanks der Hauptstadt Ragnor, geschaffen, um die ungehorsamen Londoner umzubringen.
Schlachten. Das ist der Lebensinhalt der Herrscher in London. Von ihnen gibt es zwei: Val Volson, der Gute, mit seinen Söhnen Ben, Hadrian und Sigmund sowie seiner Tochter Signy und den Bösen, Conor.
Val entscheidet sich, einen Vertrag mit ihm zu schließen: er gibt Conor Signy zur Frau und dafür kämpfen sie gemeinsam gegen die Halbmenschen und die Hauptstadt Ragnor.
Doch bei einem Massaker werden alle männlichen Mitglieder der Familie getötet und Signy zu einem Krüppel gemacht.
Signy malt sich jede Nacht aus, wie sie den Mann, der neben ihr schläft, umbringen kann, um ihre Brüder und ihren Vater zu rächen.
Zu Beginn fällt ihr das nicht schwer, doch je mehr Zeit sie mit Conor verbringt, desto leichter scheint es ihr zu fallen, ihm die Morde und die Tatsache, dass er sie einsperrt, zu vergeben. Und eigentlich kann sie doch auch gar nichts damit erreichen, sie ist ja bloß ein kleines Mädchen. Oder?
Und dann tauchen plötzlich Hinweise auf, dass vielleicht doch nicht alle Volsons tot sind. Neue Hoffnung flammt bei Signy und den unterdrückten Londonern auf…
Jenseits des glänzenden Fensters erstreckte sich London. Unter den nassen, glänzenden Dächern spielten sich Millionen leben ab, jedes von ihnen ein eigenes Imperium. Signy sah den Ahornbaum am Rande der Residenz, der sich an den Blattspitzen gelb färbte, das leuchtende Grün der anderen Bäume, das rötliche Braun der Ziegel und Steine. Langsam schien die Welt um sie herum wieder Farbe anzunehmen.
Nun würde sie also doch leben. Sie würde leben und sie würde warten. Solange sie lebte, bestand die Möglichkeit, dass sie Rache nehmen konnte.
Melvin Burgess gelingt es in ‚Schlachten‚ eine auf den ersten Blick sehr merkwürdige Geschichte in ein packendes Buch zu verwandeln. Man muss mit einer gewissen Fantasie und der Bereitschaft, sich auf die Erzählung einzulassen, an das Buch herangehen.
Ich halte ‚Schlachten‚ für ein durchaus gelungenes Buch, das, wenn man sich in es hineingelesen hat, kaum mehr aus der Hand zu legen ist.