Gentry könnte eine Stadt sein wie jede andere. Überschaubar, wohlhabend und fast schon langweilig. Doch alle sieben Jahre verschwindet ein kleines Kind auf geheimnisvolle Art und Weise. Ausgetauscht werden diese Kinder, mit schwachen, kränklichen Wesen, die den Kindern zum Verwechseln ähnlich sehen. Und nach kurzer Zeit sterben diese Wesen. So war es schon immer in Gentry. Und doch will niemand darüber reden; die Entführungen und die falschen Kinder werden totgeschwiegen.
Mackie Doyle ist anders als die übrigen Bewohner von Gentry. Er ist eines dieser Kuckuckskinder, doch er hat überlebt und er und seine Familie versuchen seine Herkunft und seine Identität geheimzuhalten. Die Tatsache, dass er kein Metall, kein Blut berühren kann. Keinen geweihten Boden betreten. Seinen ausgeprägten Geruchssinn.
Doch dann ist es wieder soweit und ein Kind verschwindet, die kleine Schwester seiner Klassenkameradin- Tate. Mackie ist aufgebracht und will irgendwie versuchen, dass die Entführungen ein Ende nehmen. Herausfinden, wer er ist und endlich Ruhe über Gentry bringen.
In letzter Zeit jedoch ist Mackie immer anfälliger für Metall, fühlt sich schwach und immer schwächer. Als ihm dann noch ein seltsamer Fremder seinen Tod prophezeit, ist Mackie sich sicher: Er muss herausfinden, was tatsächlich in dieser Stadt vorgeht und es für immer beenden.
Schweigt still die Nacht ist eine großartige Geschichte für dunkle Winterabende. Es ist ein feuchtkalt gruseliges Schauermärchen, spannend und fantasievoll zugleich. Brenna Yovanoff entführt den Leser leise und eindringlich in das kleine Gentry. Wie ein nasser Windhauch, eine prickelnde Gänsehaut und doch so unglaublich packend, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand nehmen mag. Nach einigen Seiten ist man schon mitten drin in diesem Sog. Für alle, die gerne den nassen Regen dieser Stadt spüren und die Dunkelheit der Straßen sehen möchten.
Und nicht zuletzt für alle, die schon Brian James „Zombieblond“ zum Gruseln fanden.