Lucien ist krank. Sehr krank. Denn er hat Krebs. Seit Monaten kann er nicht mehr zur Schule gehen. Jede Bewegung ist eine Qual für ihn. Doch alles ändert sich, als er entdeckt, dass er ein Stravagante ist. Mit Hilfe eines kleinen, marmorierten Büchleins ist es Lucien möglich, in eine andere Welt in der Zeit des 16. Jahrhunderts zu reisen. Die Stadt, die er besucht, sobald er mit dem Buch in der Hand in seiner Heimatstadt London einschläft, heißt Bellezza und liegt in Talia. Ein Ort, dem das Venedig unserer Welt sehr ähnelt. Ein Ort, an dem alle Frauen ab 16 ihr Gesicht mithilfe einer Maske verbergen. Ein Ort, an dem Lucien bald neue Freunde findet. Unter anderem Arianna, ein Mädchen einer der vorgelagerten Inseln Bellezzas, und den Wissenschaftler Rodolfo, der ebenfalls ein Stravagante ist. Doch Lucien hat in der Stadt der Masken auch Feinde. Die mächtige Familie di Chimici, die bereits großflächig über Talia herrscht, ist schon seit langem darauf aus, auch Bellezza zu besetzen. Und das Geheimnis der Zeitreisen würde ihre Macht nur noch verstärken. Lucien muss auf der Hut sein, den es gibt etwas, das jeden Stravaganten entlarvt: Die Tatsache, dass er keinen Schatten besitzt.
Zwar ist die Idee einer Zeitreise nicht neu, doch die Geschichte nimmt einen von Anfang an vollkommen in seinen Bann. Die Vorstellung von einer altertümlichen Stadt, die große Ähnlichkeit mit Venedig zu haben scheint, den Gondeln, die durch die Kanäle streifen und Frauen mit farbenfrohen Masken vor den Gesichtern führt den Leser in eine andere Welt, eine verwunschene und verzauberte Welt. Es ist unglaublich spannend zu lesen, wie die Hauptperson Lucien in Bellezza ein neues Leben beginnt und seine Krankheit nach und nach hinter sich lässt. Sravaganza – Stadt der Masken, der erste von momentan vier Bänden, ist ein Buch mit einer sehr weit gefächerten Gefühlslage. Von Liebe und Freundschaft bin hin zu Trauer und Schmerz ist von jedem etwas dabei.